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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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herauszufinden, was er zu
Mittag essen möchte. Ich verstehe nichts von der Küche der
Siedler. Und ich hoffe, es wird ihnen gelingen, wenigstens
einigermaßen seinen Wünschen zu entsprechen.«
    »Madam, ich bin sicher, daß Giskard die Angelegenheit
kompetent erledigen wird.«
    Auch Gladia war davon überzeugt; aber sie schnaubte nur
unwillig; zumindest wäre es ein Schnauben gewesen, wenn Gladia
die Art von Frau gewesen wäre, die zu schnauben pflegte. Aber
das glaubte sie nicht.
    »Ich nehme an«, sagte sie, »daß er in
geeigneter Quarantäne war, ehe man ihm die Landung gestattet
hat.«
    »Alles andere wäre unvorstellbar, Madam.«
    »Trotzdem werde ich meine Handschuhe und meinen Filter
tragen«, sagte sie.
    Sie trat aus ihrem Schlafzimmer, nahm im Unterbewußtsein zur
Kenntnis, daß sie von Haushaltsrobotern umgeben war, und machte
die Geste, die bedeutete, daß man ihr ein neues Paar Handschuhe
und einen frischen Nasenfilter bringen sollte. Jede Niederlassung
hatte ihr eigenes Vokabular an Gesten, und jedes menschliche Mitglied
einer Niederlassung kultivierte diese Gesten, lernte es, sie schnell
und unauffällig zu vollführen. Man erwartete von einem
Roboter, daß er diesen unauffälligen Befehlen folgte, als
könne er Gedanken lesen; und daraus folgte, daß er den
Befehlen menschlicher Wesen, die nicht der Niederlassung
angehörten, nur dann Folge leisten konnte, wenn diese sie verbal
ausdrückten.
    Nichts würde ein menschliches Mitglied einer Niederlassung
mehr erniedrigen, als wenn ein Roboter bei der Erfüllung eines
Befehls zögerte oder – noch schlimmer – ihn nicht
korrekt ausführte. Das würde bedeuten, daß das
menschliche Wesen eine Geste verpatzt hatte oder daß der
Roboter das getan hatte.
    Im allgemeinen wußte Gladia, daß die Schuld beim
menschlichen Wesen lag; aber dies wurde praktisch in keinem Fall
zugegeben. Üblicherweise ließ man an dem Roboter dann eine
– völlig unnötige – Reaktionsanalyse
durchführen oder verkaufte ihn unfairerweise. Gladia war immer
der Ansicht gewesen, daß sie nie in jene Falle eines verletzten
Ego geraten würde, und doch wäre sie, wenn man ihr in
diesem Augenblick nicht ihre Handschuhe und ihren Nasenfilter
gereicht hätte, vielleicht fähig gewesen…
    Sie brauchte den Gedanken nicht zu Ende zu denken; der
nächste Roboter brachte ihr das, was sie wollte, korrekt und
schnell.
    Gladia setzte sich die Nasenfilter ein und schnüffelte kurz,
um sich zu vergewissern, daß er richtig saß (sie hatte
keine Lust, eine Infektion mit irgendeiner Widerwärtigkeit zu
riskieren, die die Behandlung während der Quarantäne
überstanden hatte). »Wie sieht er aus, Daneel?« fragte
sie.
    »Er hat die üblichen Maße, Madam«, sagte
Daneel.
    »Ich meine sein Gesicht.« (Die Frage war albern. Wenn er
irgendeine Familienähnlichkeit mit Elijah Baley aufgewiesen
hätte, dann wäre das Daneel ebenso schnell aufgefallen wie
ihr selbst, und er hätte eine entsprechende Bemerkung
gemacht.)
    »Das ist schwer zu sagen, Madam. Das ist nicht klar zu
sehen.«
    »Was soll das heißen? Er ist doch sicher nicht
maskiert, Daneel, oder?«
    »In gewisser Weise ist er das, Madam. Sein Gesicht ist mit
Haar bedeckt.«
    »Mit Haar?« Sie lachte. »Du meinst, nach der Art
der Historicals im Hypervision? – Barte?« Sie machte ein
paar kleine Handbewegungen, die ein Haarbüschel am Kinn und ein
weiteres unter der Nase andeuten sollten.
    »Mehr als das, Madam. Sein halbes Gesicht ist
bedeckt.«
    Gladias Augen weiteten sich, und zum erstenmal verspürte sie
eine Aufwallung von Interesse. Jetzt wollte sie ihn sehen. Wie
würde ein ganz mit Haaren bedecktes Gesicht wohl aussehen?
Auroranische Männer – alle Spacer-Männer, konnte man
sagen – hatten sehr wenig Gesichtshaar, und das wurde, noch ehe
sie zwanzig wurden, dauerhaft entfernt – praktisch noch
während ihrer Kinderzeit.
    Manchmal verzichtete man bei der Oberlippe darauf. Gladia
erinnerte sich daran, daß ihr Mann, Santirix Gremionis, vor
ihrer Ehe einen schmalen Haarstreifen unter der Nase getragen hatte;
einen ›Schnurrbart‹ hatte er das genannt. Es hatte wie eine
deplacierte und eigenartig verformte dritte Augenbraue ausgesehen.
Und sobald sie sich einmal damit abgefunden hatte, ihn als Mann zu
akzeptieren, hatte sie darauf bestanden, daß er die Follikel
veröden ließ.
    Er hatte das fast ohne Murren getan, und jetzt kam ihr zum
erstenmal in den Sinn, daß ihm der Verlust dieser Haare
vielleicht schwergefallen war. Ihr

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