Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
»Können Sie sich vorstellen, wie es ist, wenn eine Nadler-Granate hochgeht, Doktor? Es gibt einen verdammt lauten Rumms, vor allem in einem geschlossenen Raum. Der Schalldruck ist so heftig, dass man sein Gehör verlieren kann. Erst klingeln einem die Ohren, dann stinkt es. Nach verbranntem Fleisch, wenn Menschen getroffen werden. Und nach Rauch, und nach diesem Zeug, aus dem die Dinger hergestellt werden. Stinkt jedenfalls grauenvoll. Fand ich schon in der Ausbildung. Obwohl da der Fleischgeruch fehlte, wenn Sie verstehen, was ich meine?
    Na klar verstehen Sie, schließlich sind Sie Psychologe. Ist Ihr Job, mit solchen wie mir zu klarzukommen. Mit Versagern, stimmt’s? Mit Verlierern. Ich weiß, das habe ich gesagt. Meinten Sie ja bereits bei unserer letzten Sitzung. Man hat die Wahl. Aha, wieder dieser Blick von Ihnen. Nur weil ich vergessen habe, dass es nicht um ›man‹ geht, sondern um mich. Also noch mal: Das könnte ich anders sehen. Rechts oder links, nicht wahr? Es gibt stets einen Weg. Hier lang oder da lang. Und ich könnte in die andere Richtung gehen, in die gute Richtung, wobei ich nicht weiß, was dieses gut bedeutet. Ist es gut, dass ich mich meinem Fehler stelle? Vermutlich.
    Jedenfalls habe ich nicht vor, zu vergessen, was geschah. Wissen Sie, Doktor – da kann man noch so lange im Trockenen üben, wenn’s dann so weit ist, ich meine, wenn man dann … – Also wenn’s dann so weit ist, dass ich sehe, wie ein Mensch von einer Granate getroffen wird, also, das ist nicht nur einfach ein Knall, und das war’s. Können Sie sich vorstellen, wie’s danach aussieht?
    Ehrlich, Doktor – Sie können nicht mehr erkennen, wo der Kopf war oder die Beine. Die Eingeweide und das ganze Gekröse sind total vermengt. Das ist die Realität.
    Was soll’s? Darauf werden wir trainiert. Ich weiß, dass wir im Hologlobe geübt haben. Muss man ja – man kann ja nicht aus Lust und Laune auf Lebendes schießen. Da gibt es schöne Animationen von Fantasiealiens und Kridan. Aber wissen Sie was, Doktor? Holos, die werden direkt ins Auge projiziert. Man glaubt, es steht jemand im Raum, aber natürlich ist da niemand. Und man weiß das, da mag die Projektion noch so gut sein. Man weiß, dass es nur Daten sind. Keine Knochen, Adern und so’n Zeug.
    Wenn man überlegt, dass eigentlich alles nach Plan lief – dass wir gut in der Zeit waren – das macht die Sache ganz besonders schrecklich. Verdammt, alles lief nach Plan …
    Sie kennen Colonel Yefimov. Der überlässt nichts dem Zufall. Meine Kameraden und ich – also, wir haben Vertrauen zum Colonel. Auf den können wir uns verlassen. Wenn’s dann schief läuft, liegt’s nicht an ihm. Aber Sie sehen ja, dann passiert sie, die Scheiße, und alles läuft anders, als man gedacht hat. Wir Marines sind keine Weicheier, echt nicht. Wir sind die Besten der Besten. Wir halten unseren Kopf hin, wenn es brennt. Dafür verdienen wir Anerkennung!
    Aber das, was Sie mir anbieten, hab ich nicht verdient. Hab ich echt nicht! Nein, Ihr Angebot werde ich nicht annehmen!
    Doktor, reichen Sie mir mal das verfluchte Taschentuch. Sie brauchen mir nichts sagen von wegen, man muss sich seiner Tränen nicht schämen. Kenn ich selbst, die Sprüche. Kenn ich selbst! Doktor, haben Sie eins? Noch ein Taschentuch?«
     
    *
     
    »Ich hasse Lor Els Auge !«, sagte Savanna Dionga und warf ihren Kopf zurück. In ihren glänzenden schwarzen Haaren brachen sich die Lichter der Armaturen.
    »Was soll ich erst sagen?«, murmelte Harry Chang, der Besitzer und Captain der MERCHANT II. »Verdammt, ich verlor dort bei unserem letzten Aufenthalt mein Raumschiff beim Pokern.«
    »Und ich habe auch noch versucht, es dir zurückzuerkämpfen«, sagte Savanna. »Dafür habe ich mich in einer Ringsimulation zum Affen gemacht.« Sie drückte ihren Rücken durch, und James Tiberius Toler starrte auf ihre Brüste. »Keine dummen Gedanken, Mechaniker«, sagte Savanna und ihre Zähne blitzten. »Die gehören Vincent Taglieri.«
    Toler grinste. »Ist ja ganz was Neues …« Er kraulte sich den Bart, und Savanna zog die Augenbrauen zusammen.
    Savanna sagte: »Danach wurden wir von der Spinne abgelinkt, Harry, vergiss das nie. Dieser Mistkerl manipulierte das Kampfergebnis.«
    Harry grinste. »Da hatten sie die Rechnung ohne den alten Chang gemacht.«
    Savanna zog die Augenbrauen zusammen. »Ich weiß bis heute nicht, wie du es gemacht hast, aber plötzlich war die fette Spinne tot. Zufälle gibt’s.«
    Die Spinne ,

Weitere Kostenlose Bücher