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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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kein Name – es sind zwei
Initialen. Der vierte Buchstabe des Alphabets und der
siebte.«
    »Oh!« sagte Gladia und begriff. »D. G. Baley. Und
was bedeuten die Initialen, wenn Sie meine Neugierde entschuldigen
wollen?«
    »Sicher. Das ist bestimmt D«, sagte er und deutete mit
dem Daumen auf eine der Wandnischen. »Und ich nehme an,
daß der da G sein könnte.« Er deutete mit dem Daumen
auf eine andere Nische.
    »Das ist nicht Ihr Ernst«, sagte Gladia leise.
    »Doch. Mein Name ist Daneel Giskard Baley. Meine Familie hat
in jeder Generation wenigstens einen Daneel oder einen Giskard unter
ihren vielen Kindern gehabt. Ich war das letzte von sechs Kindern,
aber der erste Junge. Meine Mutter war der Ansicht, das würde
genügen – dafür hat sie mir dann auch beide Namen
gegeben. Deshalb bin ich Daneel Giskard Baley, und die doppelte
Ladung war mir zuviel. Ich ziehe D. G. als Namen vor, und es
wäre mir eine Ehre, wenn Sie mich so nennen würden.«
Er lächelte vergnügt. »Ich bin der erste, der beide
Namen trägt, und zugleich auch der erste, der die Originale zu
sehen bekommt.«
    »Aber warum diese Namen?«
    »Nach der Familienchronik war es die Idee von Vorfahr Elijah.
Er hat den Namen seines Enkels festgelegt, und der Älteste
hieß Daneel, während der zweite den Namen Giskard bekam.
Darauf bestand er, und das hat die Tradition
begründet.«
    »Und die Töchter?«
    »Der traditionelle Name von Generation zu Generation ist
Isbel – Jessie. Elijahs Frau, müssen Sie wissen.«
    »Ich weiß.«
    »Es gibt keine…« – er hielt inne und wandte
seine Aufmerksamkeit dem Teller zu, den man ihm vorgesetzt hatte.
»Wenn das Baleys Welt wäre, würde ich sagen, das ist
eine Scheibe Schweinebraten in Erdnußsoße.«
    »Tatsächlich ist es eine Gemüsespeise, D. G. Sie
wollten doch gerade sagen, daß es keine Gladias in der Familie
gibt.«
    »Das stimmt«, sagte D. G. ruhig. »Eine
Erklärung dafür ist, daß Jessie, die
ursprüngliche Jessie, damit nicht einverstanden gewesen
wäre. Aber das kann ich nicht akzeptieren. Elijahs Frau, die
Vorfahrin, ist nie nach Baleys Welt gekommen, müssen Sie wissen.
Sie hat die Erde nie verlassen. Wie hätte sie also Einwände
haben können? Nein, für mich ist ziemlich sicher, daß
der Vorfahr keine weitere Gladia haben wollte. Keine Imitationen,
keine Kopien, kein als ob. Eine Gladia. Einmalig. Er hat auch darum
gebeten, daß es keine weiteren Elijahs geben sollte.«
    Gladia hatte Schwierigkeiten mit dem Essen. »Ich glaube, Ihr
Vorfahr hat die späteren Jahre seines Lebens mit dem Versuch
verbracht, so unemotional wie Daneel zu sein. Trotzdem – er
hatte auch romantische Gefühle unter seiner Haut. Er hätte
weitere Elijahs und Gladias zulassen können. Mich hätte es
ganz bestimmt nicht beleidigt. Und ich kann mir vorstellen, daß
es seine Frau auch nicht beleidigt hätte.«
    Sie lachte etwas nervös.
    »Irgendwie kommt mir das alles etwas unwirklich vor«,
sagte D. G. »Der Vorfahr ist praktisch eine Gestalt aus der
Geschichte. Er ist vor hundertvierundsechzig Jahren gestorben. Ich
bin sein Nachkomme siebten Grades, und doch sitze ich hier bei einer
Frau, die ihn kannte, als er noch ganz jung war.«
    »Ich habe ihn eigentlich nicht gekannt«, sagte Gladia
und starrte auf ihren Teller. »Ich habe ihn im Laufe von sieben
Jahren nur dreimal ziemlich kurz gesehen.«
    »Ich weiß. Der Sohn des Vorfahren, Ben, hat seine
Biografie geschrieben, die zu den Klassikern von Baleys Welt
gehört. Selbst ich habe sie gelesen.«
    »Tatsächlich? Ich habe sie nicht gelesen. Ich weiß
nicht einmal, daß es sie gibt. Was… was steht denn
über mich darin?«
    D. G. schien amüsiert. »Nichts, gegen das Sie
Einwände haben könnten. Sie kommen sehr gut heraus. Aber
lassen wir das jetzt! Was mich verblüfft, ist, daß wir
hiersitzen, über sieben Generationen hinweg. Wie alt sind Sie,
my Lady? Ist es unhöflich, diese Frage zu stellen?«
    »Ich weiß nicht, ob es höflich ist, aber ich habe
nichts dagegen einzuwenden. In galaktischen Standardjahren bin ich
235 Jahre alt. Dreiundzwanzigeinhalb Dekaden.«
    »Sie sehen aus, als wären Sie allerhöchstens Ende
der Vierzig. Der Vorfahr ist mit 82 gestorben, als alter Mann. Ich
bin 39. Und wenn ich sterbe, werden Sie immer noch leben.«
    »Wenn ich nicht durch einen Unfall ums Leben komme.«
    »Und werden vielleicht weitere fünf Dekaden darüber
hinaus leben.«
    »Beneiden Sie mich, D. G.?« fragte Gladia mit einem
Anflug von Bitterkeit in der Stimme.

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