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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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damit
einverstanden, daß ihre Enkelin hier das große Wort
führt?«
    Seldon dachte einen Moment lang nach, dann gestand er, sehr zur
Überraschung des alten Anwalts: »Ja. Ja, ich bin damit
einverstanden.«

 
19
     
     
    Der Friedensrichter musterte Seldon verdrossen, während der
seine Aussage machte.
    Dann sagte er: »Wie kommen Sie eigentlich darauf, daß
der Mann, den Sie niederschlugen, die Absicht hatte, Sie anzugreifen?
Hat er Sie geschlagen? Hat er Sie bedroht? Hat er Ihnen in
irgendeiner Weise physisch Angst gemacht?«
    »Meine Enkelin hat bemerkt, wie er sich näherte, und sie
war ganz sicher, daß er vorhatte, mich anzugreifen.«
    »Das, mein Herr, reicht wohl nicht ganz aus. Können Sie
sonst noch etwas zu ihrer Entlastung vorbringen, ehe ich das Urteil
verkünde?«
    »Einen Moment noch, Euer Ehren«, rief Seldon
empört. »Nicht ganz so schnell mit der
Urteilsverkündung. Vor ein paar Wochen wurde ich von acht
Männern überfallen, die ich aber mit Hilfe meines Sohnes
abwehren konnte. Sehen Sie, und deshalb hatte ich allen Grund, mit
einem neuerlichen Angriff zu rechnen.«
    Der Friedensrichter blätterte in seinen Papieren. »Von
acht Männern überfallen? Haben Sie Anzeige
erstattet?«
    »Es waren keine Sicherheitsbeamten in der Nähe. Kein
einziger.«
    »Tut nichts zur Sache. Haben Sie Anzeige erstattet?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Zum einen, weil ich befürchtete, in ein endloses
Verfahren verwickelt zu werden. Nachdem wir die acht Männer in
die Flucht geschlagen hatten und folglich außer Gefahr waren,
hielten wir es nicht für sinnvoll, uns weitere Schwierigkeiten
aufzubürden.«
    »Wie war es möglich, daß Sie acht Männer
abwehren konnten – nur Sie und ihr Sohn?«
    Seldon zögerte. »Mein Sohn lebt inzwischen auf Santanni
und kann deshalb auf Trantor nicht mehr zur Rechenschaft gezogen
werden. Nur deshalb wage ich zu gestehen, daß er dahlitische
Messer mit sich führte, mit denen er ausgezeichnet umzugehen
versteht. Er hat einen Mann getötet und zwei weitere schwer
verletzt. Die übrigen ergriffen die Flucht und nahmen den Toten
und die Verwundeten mit.«
    »Und Sie haben den Tod eines Mannes und die Verwundung zweier
weiterer nicht angezeigt?«
    »Nein. Ebenfalls aus den vorher genannten Gründen.
Außerdem hatten wir in Notwehr gehandelt. Wenn sie jedoch den
Toten und die Verwundeten ausfindig machen, haben Sie den Beweis
für den Überfall auf uns.«
    »Wie sollen wir einen toten und zwei verwundete, namenlose,
gesichtslose Trantoraner ausfindig machen? Sind Sie sich
bewußt, daß auf Trantor tagtäglich mehr als
zweitausend Opfer von Messerstichen tot aufgefunden werden – von
den anderen Mordopfern ganz zu schweigen? Wenn uns solche
Vorfälle nicht unverzüglich gemeldet werden, sind wir
hilflos. Ihre Behauptung, schon einmal überfallen worden zu
sein, hat keinerlei Beweiskraft. Wir müssen uns auf den heute
zur Debatte stehenden Zwischenfall beschränken, denn
darüber liegt eine Anzeige vor, und eine Sicherheitsbeamtin
steht als Zeugin zur Verfügung.
    Betrachten wir also die Situation aus heutiger Sicht. Warum
glaubten Sie, der Mann wolle Sie angreifen? Einfach deshalb, weil Sie
zufällig vorbeikamen? Weil Sie alt und hilflos wirkten? Weil Sie
den Eindruck vermittelten, viele Credits bei sich zu haben? Was
meinen Sie?«
    »Ich meine, Friedensrichter, das Motiv liegt in meiner Person
begründet.«
    Der Friedensrichter warf einen Blick in seine Unterlagen.
»Sie sind Hari Seldon, Professor und Gelehrter. Warum sollten
sie deshalb besonders zu Überfällen
herausfordern?«
    »Wegen meiner Ansichten.«
    »Ihre Ansichten. Schön…« Der Friedensrichter
blätterte pro forma in seinen Papieren. Plötzlich hielt er
inne, blickte auf und sah Seldon scharf an. »Warten Sie –
Hari Seldon.« Dann kam ihm offenbar die Erleuchtung. »Sind
Sie nicht der Erfinder der Psychohistorik?«
    »So ist es, Friedensrichter.«
    »Es tut mir leid, aber ich weiß nicht mehr darüber
als den Namen und daß Sie herumlaufen und das Ende des
Imperiums oder etwas Ähnliches prophezeien.«
    »Nicht ganz, Friedensrichter. Aber ich habe mich mit meinen
Ansichten unbeliebt gemacht, weil sich immer mehr herausstellt,
daß sie richtig sind. Ich glaube, daß es aus diesem
Grunde Menschen gibt, die mich überfallen wollen, oder, was noch
wahrscheinlicher ist, die dafür bezahlt werden, daß sie
mich überfallen.«
    Der Friedensrichter starrte Seldon an, dann rief er die
Sicherheitsbeamtin zu sich, die ihn

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