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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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könnte es noch in
tausend Jahren geben.«
    »Könnten diese Reste nicht auch gefährlich
werden?«
    »Das möchte ich bezweifeln. Was diese Bewegung so
gefährlich machte, war Jo-Jos Charisma – und Jo-Jo ist tot.
Er starb nicht einmal wie ein Held, sein Tod war in keiner Weise
bemerkenswert; er verschwand einfach sang- und klanglos in der
Verbannung und erlosch wie eine Kerze – ein gebrochener
Mann.«
    Dors stand auf, durchquerte rasch, mit energisch schwingenden
Armen, die Hände zu Fäusten geballt, den Raum, machte kehrt
und baute sich vor Seldons Stuhl auf.
    »Hari«, sagte sie, »nun will ich dir sagen, wie ich
darüber denke. Wenn einerseits die Psychohistorik aufzeigt,
daß mit schweren Unruhen auf Trantor zu rechnen ist, und es
andererseits immer noch Joranumiten gibt, dann könnte es sein,
daß sie die Ermordung des Kaisers planen.«
    Seldon lachte nervös. »Du siehst Gespenster, Dors.
Beruhige dich.«
    Aber er mußte feststellen, daß er ihre
Befürchtungen nicht so ohne weiteres abschütteln
konnte.

 
5
     
     
    Der Bezirk Wye stand traditionell in Opposition zur Entun-Dynastie
Cleons I. die seit mehr als zweihundert Jahren die Kaiser stellte.
Die Opposition reichte bis in die Zeit zurück, als die Herrscher
über das Imperium aus der Bürgermeister-Dynastie von Wye
kamen. Das Haus Wye hatte sich weder lange gehalten, noch mit
besonderem Erfolg regiert, dennoch konnten Volk und Herrscher nicht
vergessen, daß ihr Bezirk einmal – wenn auch nur kurz und
nicht ohne Schwächen – an der Spitze gestanden hatte. Die
wenigen Tage vor achtzehn Jahren, in denen Rashelle als
selbsternannte Bürgermeisterin von Wye das Imperium
herausforderte, hatten nicht nur Wyes Stolz, sondern auch seiner
Frustration enormen Auftrieb gegeben.
    All das erklärte, warum die kleine Verschwörertruppe
sich nirgendwo auf Trantor so sicher fühlen konnte wie in
Wye.
    Zu fünft saßen sie in einem heruntergekommenen Viertel
des Bezirks um einen Tisch. Das Mobiliar war eher schäbig, aber
dafür war der Raum gut abgeschirmt.
    Auf einem Stuhl, der nur geringfügig weniger klapprig war als
die anderen, saß der Mann, in dem man wohl den Anführer
sehen mußte. Er hatte ein schmales Gesicht mit fahlem Teint,
von dem sich der breite Mund mit den blutleeren Lippen kaum abhob.
Die ersten grauen Fäden durchzogen sein Haar, doch in seinen
Augen brannte der Haß mit nie erlöschender Flamme.
    Er starrte sein Gegenüber, einen deutlich älteren
Weichling mit fast weißem Haar und dicken Hängebacken, die
beim Sprechen zitterten – unverwandt an.
    »Nun?« fragte der Anführer schließlich
scharf: »Du hast ganz offensichtlich überhaupt nichts
getan. Wie kannst du das erklären?«
    »Ich bin ein altbewährter Joranumit, Namarti«,
wehrte sich der Alte. »Wieso muß ich mich hier eigentlich
rechtfertigen?«
    Gambol Deen Namarti, ehemals Laskin ›Jo-Jo‹ Joranums
rechte Hand, schlug sofort zurück: »Altbewährte
Joranumiten gibt es viele. Einige sind unfähig, andere sind
verweichlicht, wieder andere haben alles vergessen. So mancher
altbewährte Joranumit ist nichts anderes als ein alter
Narr.«
    Der Ältere lehnte sich zurück. »Du willst mich als
alten Narren bezeichnen? Mich? Kaspal Kaspalov? Ich war schon mit
Jo-Jo zusammen, als du noch gar nicht in die Partei eingetreten, als
du noch ein zerlumpter Niemand warst, der etwas suchte, wofür er
sich engagieren konnte.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß du ein Narr bist«,
fuhr Namarti ihn an. »Ich habe nur gesagt, so mancher
altbewährte Joranumit ist ein Narr. Du kannst mir jetzt
beweisen, daß du nicht dazugehörst.«
    »Meine Beziehung zu Jo-Jo…«
    »Vergiß ihn. Er ist tot!«
    »Ich hätte gedacht, daß sein Geist
weiterlebt.«
    »Wenn uns diese Vorstellung bei unserem Kampf hilft, dann mag
sein Geist weiterleben. Aber für andere – nicht für
uns. Wir wissen, daß er Fehler begangen hat.«
    »Das bestreite ich.«
    »Wozu unbedingt jemanden zum Helden hochjubeln, der nur ein
Mensch war und Fehler machte? Er glaubte, das Imperium lasse sich
allein mit flammenden Reden aufrütteln, mit
Worten…«
    »Die Geschichte zeigt, daß Worte schon öfter Berge
versetzt haben.«
    »Aber offensichtlich nicht Joranums Worte, denn er hat Fehler
begangen. So hat er etwa seine mykongenische Abstammung viel zu
ungeschickt verschleiert. Und was noch schlimmer war, er hat sich
dazu verleiten lassen, den Kanzler Demerzel als Roboter zu
diffamieren. Ich habe ihn gewarnt – aber er wollte

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