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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Damit ich weiß, wer
Sisyphus ist? Unwichtig. Vielleicht zeigt uns die Psychohistorik den
Weg in eine völlig neue Gesellschaft, die sich radikal von allem
unterscheidet, was wir kennen, in eine stabile, erstrebenswerte
Gesellschaft.«
    »Ich hoffe es«, seufzte Seldon. »Ich hoffe es
wirklich, aber noch sehe ich keine Anzeichen dafür. In der nahen
Zukunft werden wir uns nach Kräften bemühen müssen,
die Peripherie loszulassen. Und damit beginnt der Zusammenbruch des
Galaktischen Imperiums.«

 
4
     
     
    »Dann sagte ich«, schloß Hari Seldon,
»›Und damit beginnt der Zusammenbruch des Galaktischen
Imperiums‹. Und das ist die Wahrheit, Dors.«
    Dors lauschte schweigend. Sie hatte Seldons Ernennung zum Kanzler
genauso hingenommen wie alles, was ihr widerfuhr, nämlich mit
Gelassenheit. Ihr einziges Anliegen war es, ihn und seine
Psychohistorik zu schützen, aber sie wußte sehr wohl, wie
sehr ihr dieses neue Amt die Aufgabe erschwerte. Am sichersten war es
immer, nicht aufzufallen, und solange Seldon im Licht des
Raumschiffund-Sonne-Emblems stand, konnte sie so viele Barrieren um
ihn errichten, wie sie nur wollte, er würde gefährdet
bleiben.
    Der Luxus, in dem sie jetzt lebten – die wirksame Abschirmung
gegen Spionstrahlen wie gegen direkte Störungen ihrer
Privatsphäre; die Tatsache, daß ihr für ihre eigenen,
historischen Forschungen, fast unbegrenzte Mittel zur Verfügung
standen – all das befriedigte sie nicht. Sie wäre mit
Freuden wieder in ihre alte Wohnung an der Streeling Universität
gezogen. Oder noch besser, in ein wildfremdes Apartment in einem
wildfremden Bezirk, wo sie kein Mensch kannte.
    »Alles schön und gut, liebster Hari«, sagte sie,
»aber es reicht nicht.«
    »Was reicht nicht?«
    »Die Informationen, die du mir gibst. Du sagst, es
könnte sein, daß wir die Peripherie verlieren. Aber wie?
Und warum?«
    Seldon lächelte. »Das wüßte ich auch gern,
Dors, aber noch ist die Psychohistorik nicht so weit, daß sie
uns das sagen könnte.«
    »Dann will ich wenigstens deine eigene Meinung hören.
Liegt es am Autonomiestreben der Gouverneure auf den fernen
Welten?«
    »Das ist mit Sicherheit ein Faktor. Solche Gelüste hat
es auch früher schon gegeben – das weißt du besser
als ich – aber sie hatten nie Bestand. Vielleicht sind sie
diesmal von Dauer.«
    »Weil das Imperium schwächer ist?«
    »Ja, weil der Warenaustausch nicht mehr so reibungslos
läuft, weil die Verständigung schwieriger geworden ist,
weil die Gouverneure der Peripherie tatsächlich der
Unabhängigkeit näher sind denn je. Es braucht nur einer an
die Macht zu kommen, der besonders ehrgeizig ist…«
    »Kannst du vorhersagen, wo das sein könnte?«
    »Ach woher. Alles, was wir der Psychohistorik in diesem
Stadium abringen können, ist die Aussage, daß ein
ungewöhnlich fähiger und ehrgeiziger Gouverneur, wenn er denn aufträte, heute weitaus günstigere Bedingungen
vorfände als in der Vergangenheit. Aber die Ursachen
könnten auch andere sein – eine verheerende
Naturkatastrophe oder ein plötzlich ausbrechender
Bürgerkrieg zwischen zwei weit entfernten
Außenweltbündnissen. Nichts von alledem läßt
sich im Moment exakt vorhersagen, aber wir wissen, daß alles,
was in dieser Richtung geschieht, heute gravierendere Folgen haben
wird als noch vor hundert Jahren.«
    »Aber wie kannst du, ohne wenigstens etwas genauer zu wissen,
was sich in der Peripherie abspielen wird, die Maßnahmen so
steuern, daß die Peripherie sich löst und nicht etwa
Trantor zerfällt?«
    »Indem ich beides genau beobachte und versuche, Trantor zu
stabilisieren, die Peripherie dagegen nicht. Wir können
von der Psychohistorik nicht erwarten, daß sie die Ereignisse
automatisch systematisiert, solange wir ihre Arbeitsweise nicht sehr
viel genauer durchschauen, folglich müssen wir sozusagen
ständig von Hand schalten. In späteren Zeiten wird die
Technik soweit ausgereift sein, daß solche Eingriffe immer
seltener erforderlich werden.«
    »Aber das«, sagte Dors, »bleibt späteren
Zeiten vorbehalten. Richtig?«
    »Richtig. Und auch da kann man nur hoffen.«
    »Und wodurch würde die Stabilität von Trantor
bedroht – falls wir an der Peripherie festhielten?«
    »Die Möglichkeiten sind die gleichen –
wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren, Naturkatastrophen,
Rivalitäten zwischen hohen Beamten. Und noch etwas. Yugo
gegenüber habe ich den Zustand des Imperiums mit dem Wort
Überhitzung beschrieben – und auf Trantor

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