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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ist sehr
gering. Hier! Schau! Das sind deine eigenen Berechnungen. Sieh sie
dir genau an!«
    Lange beugten sich die beiden über die Datenausgabe des
Primärradianten.
    Schließlich sagte Seldon: »Ich begreife nur nicht, warum die beiden Möglichkeiten sich ausschließen
sollen.«
    »Ich auch nicht, Hari, aber was hätte die Psychohistorik
für einen Wert, wenn sie uns nur zeigte, was wir ohnehin gesehen
hätten? Was wir hier erfahren, hätten wir allein nicht
erkannt. Zweierlei verschweigt uns der Primärradiant, erstens,
welche Alternative die bessere ist und zweitens, wie wir vorgehen
müssen, um die bessere eintreten zu lassen und die schlechtere
auszuschalten.«
    Seldon kräuselte nachdenklich die Lippen, dann sagte er
bedächtig: »Welche Alternative vorzuziehen ist, kann ich
dir sagen. Laß die Peripherie zum Teufel gehen und halte
Trantor.«
    »Wirklich?«
    »Keine Frage. Trantor muß stabil bleiben, und sei es
nur deshalb, weil wir hier sind.«
    »Wir sind doch wohl nicht allein ausschlaggebend.«
    »Wir nicht, aber die Psychohistorik. Was nützt es denn,
wenn wir die Peripherie halten, aber durch die Verhältnisse auf
Trantor gezwungen werden, unsere Arbeit einzustellen? Wir müssen
ja nicht gleich ums Leben kommen, es genügt schon, wenn wir
nicht weitermachen können. Unser Schicksal hängt davon ab,
daß die Psychohistorik entwickelt wird. Für das Imperium
ist der Abfall der Peripherie lediglich der Beginn eines
Auflösungsprozesses und es kann lange dauern, bis dieser
Prozeß den Kern erreicht.«
    »Selbst wenn du recht hättest, Hari, was können wir
tun, um Trantor stabil zu erhalten?«
    »Zuallererst müssen wir darüber
nachdenken.«
    Schweigen trat ein, und endlich sagte Seldon: »Das Nachdenken
bringt mich nicht weiter. Was ist, wenn das Imperium einfach auf dem
falschen Weg ist, und das seit Anbeginn seiner Geschichte? Der
Gedanke kommt mir jedesmal, wenn ich mit Gruber darüber
spreche.«
    »Wer ist Gruber?«
    »Mandell Gruber. Ein Gärtner.«
    »Etwa der Mann, der damals bei dem versuchten Attentat mit
dem Rechen angelaufen kam, um dich zu verteidigen?«
    »Ja. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Er hatte nur
einen Rechen und mußte darauf gefaßt sein, daß es
noch weitere Verschwörer gab, die mit Blastern bewaffnet waren.
Das nennt man Loyalität. Doch davon abgesehen ist ein
Gespräch mit ihm wie eine frische Brise für mich. Ich kann
mich nicht ausschließlich mit Hofschranzen und
Psychohistorikern unterhalten.«
    »Vielen Dank!«
    »Nun komm schon! Du weißt genau, was ich meine. Gruber
ist gern im Freien. Er liebt Wind und Regen und klirrenden Frost und
was das Wetter sonst noch zu bieten hat. Auch ich vermisse das
manchmal.«
    »Ich nicht. Wenn es nach mir ginge, brauchte ich nie ins
Freie zu gehen.«
    »Du bist unter der Kuppel aufgewachsen – aber stell dir
vor, das Imperium bestünde aus schlichten,
nichtindustrialisierten Welten, die von Ackerbau und Viehzucht leben,
dünn besiedelt und mit viel freiem Land. Wäre es nicht
besser für uns alle?«
    »Hört sich grauenvoll an.«
    »Ich habe diese Möglichkeit in einer freien Minute
einmal weiterverfolgt. Es scheint sich dabei um einen Fall von
labilem Gleichgewicht zu handeln. Eine dünn besiedelte Welt vom
eben beschriebenen Typ ist entweder dem Untergang geweiht, weil die
Menschen immer mehr verarmen und irgendwann ohne jede Kultur wie die
Tiere dahinvegetieren – oder sie wird industrialisiert. Sie
balanciert auf einem schmalen Grat und kann in die eine oder andere
Richtung kippen, aber wie es der Zufall so will, ist nahezu jede Welt
in der Galaxis in Richtung auf die Industrialisierung
gekippt.«
    »Weil es das Bessere ist.«
    »Mag sein. Aber es kann nicht ewig so weitergehen. Jetzt
zeigen sich die Folgen. Das Imperium kann nicht mehr sehr viel
länger existieren, weil es… weil es sich überhitzt
hat. Mir fällt kein anderer Ausdruck ein. Wie es weitergeht,
wissen wir nicht. Angenommen, es gelingt uns mit Hilfe der
Psychohistorik, den Zusammenbruch zu verhindern oder, was
wahrscheinlicher ist, nach dem Zusammenbruch eine Neubelebung zu
erzwingen, würden wir damit nicht nur eine weitere
Überhitzungsperiode einleiten? Hat die Menschheit keine andere
Zukunft, muß sie wie Sisyphus den Felsblock in alle Ewigkeit
auf den Berg hinaufwälzen, nur um dann zuzusehen, wie er wieder
hinabrollt?«
    »Wer ist Sisyphus?«
    »Eine Gestalt aus einer uralten Mythologie. Yugo, du solltest
mehr lesen.«
    Amaryl zuckte die Achseln.

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