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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Intellektuellen, so hatte auch Hari Seldon die Möglichkeiten der Galaktischen Bibliothek schon immer ausgiebig genutzt. Zumeist war das aus der Ferne geschehen, per Computer, aber gelegentlich hatte er sie, in erster Linie, um der hektischen Betriebsamkeit des Projekts Psychohistorik zu entkommen, auch persönlich aufgesucht. Und in den letzten Jahren, seit er den Plan gefaßt hatte, Menschen zu finden, die Wanda wesensverwandt waren, unterhielt er dort ein Privatbüro, von dem aus er unmittelbar auf die riesigen Informationsbestände der Bibliothek zugreifen konnte. Er hatte sich sogar in einem angrenzenden Bezirk unter der Kuppel eine kleine Wohnung gemietet, um die Bibliothek zu Fuß erreichen zu können, wenn ihn seine immer umfangreicher werdende Forschungstätigkeit daran hinderte, nach Streeling zurückzukehren.
    Nun jedoch hatte sein Plan neue Dimensionen gewonnen, und deshalb wollte er mit Las Zenow sprechen. Bis dahin hatten sich die beiden noch nie leibhaftig gegenübergestanden.
    Es war nicht einfach, beim Chefbibliothekar der Galaktischen Bibliothek einen Termin zu bekommen. Der Mann hatte eine hohe Meinung von seinem Amt und seiner Stellung, und es ging die Rede, daß sogar der Kaiser für ein Treffen mit dem Chefbibliothekar höchstselbst die Bibliothek aufsuchen und warten müsse, bis er an die Reihe käme.
    Seldon jedoch hatte keine Schwierigkeiten, denn er war für Zenow ein Begriff, obwohl die beiden sich noch nie begegnet waren. »Es ist mir eine Ehre, Kanzler Seldon«, begrüßte ihn der Chefbibliothekar.
    Seldon lächelte. »Es dürfte Ihnen bekannt sein, daß ich dieses Amt seit sechzehn Jahren nicht mehr innehabe.«
    »Ehrenhalber steht Ihnen der Titel trotzdem zu. Außerdem haben Sie viel dazu beigetragen, uns vom brutalen Joch der Junta zu befreien. Die Junta hat in mehreren Fällen die geheiligte Neutralität der Bibliothek verletzt.«
    (Aha, dachte Seldon deshalb hat er mich so bereitwillig empfangen.)
    »Nichts als Gerüchte«, sagte er laut.
    »Und nun…« – Zenow konnte sich einen kurzen Blick auf das Zeitband an seinem Handgelenk nicht verkneifen -»sagen Sie mir doch bitte, was ich für Sie tun kann?«
    »Chefbibliothekar«, begann Seldon, »ich komme mit meinem Anliegen, das nicht leicht zu erfüllen ist. Ich benötige mehr Raum in der Bibliothek. Ich möchte Sie um die Genehmigung bitten, eine Reihe meiner Mitarbeiter hier unterzubringen. Ich möchte Sie um die Genehmigung bitten, ein umfangreiches, vielschichtiges und ungeheuer wichtiges Projekt in Angriff zu nehmen.«
    Bestürzung malte sich in Las Zenows Zügen. »Sie verlangen viel. Können Sie die Bedeutung Ihres Ersuchens begründen?«
    »Ja. Das Imperium ist im Zerfall begriffen.«
    Lange herrschte Schweigen. Dann sagte Zenow: »Ich habe von Ihren psychohistorischen Forschungen gehört. Ich weiß, daß man sich von Ihrer Wissenschaft Einblicke in die Zukunft erhofft. Sind es psychohistorische Prognosen, von denen Sie sprechen?«
    »Nein. Die Psychohistorik ist noch nicht so weit gediehen, daß ich fundierte Aussagen über die Zukunft machen könnte. Aber um zu erkennen, daß das Imperium zerfällt, brauchen Sie die Psychohistorik nicht. Das können Sie allenthalben sehen.«
    Zenow seufzte. »Meine Arbeit hier nimmt mich vollkommen in Anspruch, Professor Seldon. In politischen und sozialen Fragen bin ich das reine Kind.«
    »Wenn Sie wollen, brauchen Sie nur die in der Bibliothek enthaltenen Daten abzurufen. Sehen Sie sich doch in diesem Büro um – es quillt fast über von allen möglichen Informationen aus dem gesamten Galaktischen Imperium.«
    »Und ich bin leider der letzte, der mit alledem Schritt halten könnte«, lächelte Zenow traurig. »Sie kennen doch das alte Sprichwort: Des Schuhmachers Kinder gehen barfuß. Bisher hatte ich allerdings den Eindruck, das Imperium sei zu neuer Blüte gelangt. Wir haben wieder einen Kaiser.«
    »Nur dem Namen nach, Chefbibliothekar. In den meisten entlegenen Provinzen wird der Kaiserliche Name hin und wieder in rituellem Zusammenhang erwähnt, ohne daß der Kaiser selbst in irgendeiner Weise Einfluß auf das Verhalten hätte. Die Außenwelten haben ihre eigenen Programme und, was noch wichtiger ist, sie haben auch eigene Streitkräfte, die nicht der Kaiserlichen Befehlsgewalt unterstellt sind. Sollte der Kaiser den Versuch machen, außerhalb der Inneren Welten seine Macht zu demonstrieren, so würde er scheitern. Meiner Schätzung nach wird es höchstenfalls zwanzig Jahre

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