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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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finden, die die Öffentlichkeit anfordert, sondern nur die Dinge, die wir für wichtig halten.«
    »Damit würden Sie nicht nur das Konzept einer offenen Bibliothek aufgeben, sondern auch das einer umfassenden Bibliothek?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendein Bibliothekar so etwas anstreben könnte.«
    »Dann kennen Sie Gennaro Mummery nicht, Professor Seldon.« Als Zenow Seldons verständnislosen Blick sah, fuhr er fort: »›Wer ist das?‹ fragen Sie sich. Nun, er ist der Anführer jenes Teils des Verwaltungsrats, der die Bibliothek sperren möchte. Und er zieht immer mehr Mitglieder des Gremiums auf seine Seite. Wenn ich Sie und Ihre Kollegen als eigenständige Gruppe in die Bibliothek lasse, könnte sich eine Reihe von Verwaltungsratsmitgliedern, die Mummerys Standpunkt vielleicht noch nicht teilen, aber strikt dagegen sind, daß irgendein Bereich der Bibliothek von jemand anderem als den Bibliothekaren beherrscht wird, dazu bewegen lassen, mit ihm zu stimmen. In diesem Fall bliebe mir nichts übrig, als mein Amt als Chefbibliothekar niederzulegen.«
    »Hören Sie«, sagte Seldon lebhaft. »Alles, was Sie mir eben erzählten, die drohende Schließung der Bibliothek, das Bestreben, sie weniger leicht zugänglich zu machen, der Öffentlichkeit Informationen vorzuenthalten – die Kürzung der öffentlichen Mittel – das alles ist an sich schon ein Zeichen für den imperialen Zerfall. Sind Sie nicht auch dieser Meinung?«
    »Wenn Sie es so darstellen, könnten Sie recht haben.«
    »Dann lassen Sie mich vor dem Verwaltungsrat sprechen. Lassen Sie mich erklären, was die Zukunft bringen könnte und wie ich dem begegnen möchte. Vielleicht gelingt es mir, die Mitglieder zu überzeugen, wie ich hoffentlich Sie überzeugt habe.«
    Zenow überlegte einen Moment. »Ich gestatte Ihnen gerne, den Versuch zu wagen, aber Sie sollten sich im voraus darauf einstellen, daß Ihr Plan auch scheitern könnte.«
    »Das Risiko muß ich eingehen. Bitte veranlassen sie alles Nötige und teilen Sie mir dann mit, wann ich vor dem Verwaltungsrat sprechen kann.«
    Als Seldon Zenow verließ, war ihm nicht wohl in seiner Haut. Zwar stimmte alles, was er dem Chefbibliothekar erzählt hatte – aber es war belanglos. Der eigentliche Zweck, zu dem er die Bibliothek benützen wollte, blieb im dunkeln.
    Zum Teil lag das daran, daß er sich über diesen Zweck selbst noch nicht ganz im klaren war.

 
9
     
     
    Hari Seldon saß – geduldig, traurig – an Yugo Amaryls Bett. Yugos Kräfte waren erschöpft. Kein Arzt hätte ihm mehr helfen können, auch wenn er es nicht ausdrücklich abgelehnt hätte, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    Er war erst fünfundfünfzig. Seldon selbst war Sechsundsechzig, und doch war er bis auf sein Ischias – oder was immer es war, das ihn gelegentlich plagte – in bester Verfassung.
    Amaryl schlug die Augen auf. »Du bist immer noch hier, Hari?«
    Seldon nickte. »Ich verlasse dich nicht.«
    »Bleibst du, bis ich sterbe?«
    »Ja.« Dann brach der Kummer aus ihm heraus, und er fragte: »Warum mußte das sein, Yugo? Hättest du vernünftig gelebt, du hättest zwanzig bis dreißig Jahre länger Zeit haben können.«
    Amaryl lächelte schwach. »Vernünftig leben? Du meinst, Urlaub machen? In Kurorte fahren? Mich mit Nichtigkeiten zerstreuen?«
    »Genau das.«
    »Entweder hätte ich mich ständig nach meiner Arbeit zurückgesehnt, oder ich hätte Gefallen daran gefunden, meine Zeit zu vergeuden, und dann hätte ich in den zwanzig bis dreißig zusätzlichen Jahren, von denen du sprichst, auch nicht mehr erreicht. Sieh dich doch selbst an.«
    »Was ist mit mir?«
    »Zehn Jahre warst du unter Cleon Kanzler. Was hast du in dieser Zeit an wissenschaftlicher Leistung erbracht?«
    »Ich habe etwa ein Viertel meiner Arbeitskraft auf die Psychohistorik verwendet«, antwortete Seldon sanft.
    »Du übertreibst. Wenn ich nicht unablässig geschuftet hätte, wäre die Psychohistorik mit quietschenden Bremsen zum Stillstand gekommen.«
    Seldon nickte. »Du hast recht, Yugo. Ich bin dir dankbar dafür.«
    »Und vor- und nachher, als du deine Zeit mindestens zur Hälfte mit Verwaltungsarbeiten zugebracht hast, wer macht… wer hat da die eigentliche Arbeit getan? Wie?«
    »Du, Yugo.«
    »Unbedingt.« Die Lider schlossen sich wieder.
    »Und doch hast du dich immer danach gedrängt, diesen Verwaltungskram nach meinem Tod zu übernehmen«, erinnerte ihn Seldon.
    »Nein! Ich wollte die Leitung

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