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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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vorbei. Selbst wenn die Kaiserliche Garde von einer Hinrichtung absehen sollte, können Sie sich wirklich vorstellen, daß man Sie weiterhin als Sicherheitsbeamtin tätig sein lassen wird?«
    »Aber was soll ich dann tun? Wovon soll ich leben?«
    »Darum werde ich mich kümmern, Miss Dubanqua. Ich werde höchstwahrscheinlich, mit einem großzügigen Stipendium für meine psychohistorischen Forschungen versehen, an die Universität von Streeling zurückkehren, und dort findet sich sicher auch für Sie noch ein Plätzchen.«
    Mit großen Augen fragte Manella: »Warum sollten Sie…?«
    »Wie können Sie nur fragen?« antwortete Seldon. »Sie haben Raych und mir das Leben gerettet. Und da soll ich Ihnen nichts schuldig sein?«
    Und alles kam so, wie er gesagt hatte. Seldon schied mit Anstand aus dem Amt, das er zehn Jahre lang innegehabt hatte, und die neugebildete Militärregierung, eine Junta unter Führung einiger Offiziere der Kaiserlichen Garde und der Streitkräfte, würdigte seine Verdienste in einem schamlos übertriebenen Dankschreiben. Seldon kehrte an die Universität von Streeling zurück, und Manella Dubanqua wurde von ihrem Posten als Sicherheitsbeamtin abgelöst und begleitete ihn und seine Familie.

 
4
     
     
    Raych kam herein und hauchte sich auf die Hände. »Ich bin durchaus dafür, beim Wetter für Abwechslung zu sorgen. Auch wenn man unter einer Kuppel lebt, will man nicht, daß ein Tag ist wie der andere. Aber heute hat man es mit der Kälte ein wenig übertrieben, und obendrein auch noch auf Wind zu schalten – höchste Zeit für eine Beschwerde beim Wetterzentrum, finde ich.«
    »Ich glaube nicht, daß die Schuld beim Wetterzentrum liegt. Es wird allgemein schwieriger, die Dinge unter Kontrolle zu behalten.«
    »Ich weiß. Der Verfall.« Raych strich sich mit dem Handrücken über seinen dichten, schwarzen Schnauzbart. Das tat er oft, wie um sich für die Monate in Wye schadlos zu halten, die er als Bartloser hatte zubringen müssen. Er hatte um die Taille ein wenig angesetzt und wirkte insgesamt sehr behäbig und bürgerlich. Selbst sein dahlitischer Akzent war schwächer geworden.
    Nun zog er seinen leichten Overall aus und sagte: »Und wie geht’s unserem alten Geburtstagskind?«
    »Es grollt. Warte nur, mein Sohn. Irgendwann in nächster Zeit wirst du deinen vierzigsten Geburtstag feiern. Dann werden wir ja sehen, ob du das auch so komisch findest.«
    »Nicht so komisch wie sechzig.«
    »Hört auf, darüber zu spotten.« Manella hatte Raychs Hände gerieben, um sie zu wärmen.
    Seldon breitete resignierend die Arme aus. »Wir machen alles falsch, Raych. Deine Frau ist der Ansicht, das andauernde Gerede über meinen Sechzigsten hätte Klein-Wanda in Depressionen gestürzt, weil sie denkt, ich könnte bald sterben.«
    »Tatsächlich?« sagte Raych. »Dann wird mir manches klar. Ich war eben bei ihr, und noch ehe ich ein Wort sagen konnte, überfiel sie mich damit, sie habe einen schlimmen Traum gehabt. Ging es dabei um deinen Tod?«
    »Offenbar ja«, sagte Seldon.
    »Na, sie wird schon darüber hinwegkommen. Gegen schlimme Träume kann man nichts machen.«
    »Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter«, sagte Manella. »Sie grübelt ständig darüber nach, und das ist nicht gut. Ich werde der Sache auf den Grund gehen.«
    »Wie du meinst, Manella«, stimmte Raych liebenswürdig zu. »Du bist mein geliebtes Eheweib, und was immer du – über Wanda – sagst, ist mir Befehl.« Damit strich er sich wieder über seinen Schnurrbart.
    Sein geliebtes Eheweib! Es war gar nicht so einfach gewesen, sie dazu zu machen. Raych hatte nicht vergessen, wie seine Mutter sich verhalten hatte, als diese Möglichkeit auftauchte. Alpträume war das Stichwort. Er war es doch, den in regelmäßigen Abständen Alpträume quälten, in denen er der aufgebrachten Dors Venabili erneut die Stirn bieten mußte.

 
5
     
     
    Das erste, woran Raych sich deutlich erinnerte, nachdem er die Schrecken seines Desperatrausches überwunden hatte, war das Gefühl, rasiert zu werden.
    Er spürte das Vibromesser über seine Wange gleiten und flüsterte: »Bleiben Sie bloß meiner Oberlippe fern. Ich will meinen Schnurrbart wiederhaben.«
    Der Barbier, der bereits von Seldon diesbezüglich Anweisungen erhalten hatte, hielt ihm zur Beruhigung einen Spiegel vor.
    Dann sagte Dors Venabili, die an seinem Bett saß: »Laß ihn nur machen, Raych. Du darfst dich nicht aufregen.«
    Raychs Augen ruhten kurz auf ihr, aber er schwieg.

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