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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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verborgener Instinkt,
daß es draußen Nacht wurde. Die winzigen
Sternenfünkchen würden nicht die Kraft haben, die
Finsternis zu mildern, außerdem würde zu einer bestimmten
Jahreszeit das gezackte >Loch im Weltraum^ wie der (allen
Trans-Nebel-Reichen so vertraute) Pferdekopfnebel genannt wurde, auch
noch die Hälfte derjenigen Sterne auslöschen, die
andernfalls sichtbar gewesen wären.
    Das alles wußte er, und seine Niedergeschlagenheit kehrte
zurück.
    Artemisia hatte er seit seinem kurzen Gespräch mit dem
Administrator nicht mehr gesehen, und seltsamerweise störte ihn
das. Er hatte sich darauf gefreut, vielleicht beim Abendessen mit ihr
plaudern zu können. Statt dessen hatte er allein gespeist,
während vor seiner Tür zwei verdrossene Bewacher
herumstanden. Sogar Gillbret hatte ihn verlassen, um wahrscheinlich
in erlauchter Gesellschaft – man befand sich schließlich
in einem Hinriad-Palast – ein sicher vergnüglicheres Mahl
einzunehmen.
    Irgendwann kehrte der Cousin des Administrators jedoch
zurück, und als er bemerkte: »Artemisia und ich haben von
Ihnen gesprochen«, weckte er damit prompt Birons lebhafte
Anteilnahme.
    Diese Reaktion erheiterte ihn sehr, und er machte auch kein Hehl
daraus. »Zuerst möchte ich Ihnen mein Labor zeigen«,
erklärte er dann und entließ die beiden Bewacher mit einer
Handbewegung.
    »Was ist das denn für ein Labor?« Birons Interesse
war deutlich geringer geworden.
    »Ich baue technische Geräte«, lautete die
unbestimmte Antwort.
     
    Es sah nicht aus wie ein Labor, sondern eher wie eine Bibliothek
mit einem prachtvollen Schreibtisch in einer Ecke.
    Biron sah sich in aller Ruhe um. »Hier arbeiten Sie also? Und
was bauen Sie nun für Geräte?«
    »Nun, spezielle Abhöranlagen, mit denen sich nach einer
brandneuen Methode die tyrannischen Lauschstrahlen anzapfen lassen,
ohne daß ›sie‹ es feststellen können. Auf diesem
Wege habe ich auch, gleich als Arataps erste Nachricht kam, von Ihnen
erfahren. Ich habe noch andere witzige Spielereien. Mein Visisonor
zum Beispiel. Hören Sie gern Musik?«
    »Manche Arten.«
    »Gut. Ich habe nämlich ein neues Instrument erfunden,
nur weiß ich nicht, ob man wirklich von Musik sprechen
kann.« Er drückte auf ein Regal mit Buchfilmen, es glitt
aus der Wand und schob sich zur Seite. »Kein umwerfendes
Versteck, aber mich nimmt ohnehin niemand ernst, und deshalb
sieht hier auch niemand nach. Witzig, finden Sie nicht? Aber ich
weiß schon, Sie sind nicht so leicht zu erheitern.«
    Es war ein plumper Kasten, glanzlos und roh wie alles
Selbstgebastelte. An einer Seite war er mit vielen blanken
Knöpfchen besetzt. Diese Seite drehte Gillbret nach oben.
    »Nicht gerade eine Schönheit«, sagte er. »Aber
wen kümmert das, im Namen der Zeit? Machen Sie das Licht aus.
Nein, nein! Keine Knöpfe oder Schalter. Wünschen Sie sich
einfach, daß die Lampen ausgehen. So stark Sie nur können.
Beschließen Sie, daß sie erlöschen sollen.«
    Tatsächlich wurde es dunkel im Raum, nur die Decke strahlte
weiterhin einen schwachen Perlmuttschimmer ab, der die beiden
Männer wie Gespenster aussehen ließ. Biron entfuhr ein
überraschter Ausruf, und Gillbret lachte.
    »Ein kleiner Trick meines Visisonors. Es spricht auf Ihr
Gehirn an, ähnlich wie eine Briefkapsel. Verstehen Sie, was ich
damit meine?«
    »Offen gesagt, nein.«
    »Nun, betrachten Sie es doch einmal
folgendermaßen«, sagte Gillbret. »Das elektrische
Feld, das Ihr Gehirn erzeugt, wird durch Induktion auf dieses
Gerät übertragen. Mathematisch gesehen ganz einfach, doch
soviel ich weiß, ist es bislang niemandem gelungen, alle
erforderlichen Schaltkreise in einem Kasten dieser Größe
unterzubringen. Im allgemeinen braucht man dazu eine
fünfstöckige Generatoranlage. Es funktioniert auch
andersherum. Wenn ich hier einen Stromkreis schließe, werden
Ihrem Gehirn elektrische Ströme induziert, so daß Sie ohne
Zuhilfenahme von Augen und Ohren sehen und hören können.
Geben Sie acht!«
    Zunächst passierte gar nichts. Dann bemerkte Gillbret aus dem
Augenwinkel ein wuscheliges Etwas, das sich rasch zu einer
blauvioletten Kugel auswuchs. Die Kugel schwebte vor ihm im Nichts.
Wenn er sich abwandte, folgte sie ihm, und sie verschwand auch nicht,
wenn er die Augen schloß. Ein klarer, reiner Ton begleitete das
Gebilde, war ein Teil davon, war eins mit ihm.
    Die Kugel wurde größer und größer, und
irgendwann erkannte Biron betroffen, daß sie nur in seinem Kopf
existierte. Auch war sie

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