Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
den
Administrator hat?«
    »Es hieß, der Administrator würde mich
persönlich empfangen«, antwortete Biron.
    »Das ist ausgeschlossen. Sie müssen schon mit mir
vorliebnehmen, wenn Sie etwas zu sagen haben. Falls Ihre
Informationen der Wahrheit entsprechen und verwertbar sind,
können Sie damit rechnen, gut behandelt zu werden.«
    »Darf ich fragen, wer Sie sind? Woher soll ich wissen, ob Sie
überhaupt befugt sind, im Namen des Administrators zu
sprechen?«
    Sie schien verärgert. »Ich bin seine Tochter.
Beantworten Sie bitte meine Fragen. Kommen Sie von außerhalb
des Systems?«
    »Ich komme von der Erde.« Biron zögerte kurz.
»Hoheit«, setzte er dann hinzu.
    Sie war sichtlich geschmeichelt. »Wo ist das?«
    »Die Erde ist ein kleiner Planet im Sirius-Sektor,
Hoheit.«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Biron Malaine, Hoheit.«
    Sie sah ihn nachdenklich an. »Von der Erde? Können Sie
ein Raumschiff steuern?«
    Biron verkniff sich ein Lächeln. Sie wollte ihm wohl auf den
Zahn fühlen, denn natürlich wußte sie, daß die
Weltraumnavigation auf allen Welten unter tyrannischem Einfluß
eine verbotene Wissenschaft war.
    »Ja, Hoheit«, sagte er. Für diese Behauptung konnte
er notfalls den Beweis antreten, vorausgesetzt, man ließ ihn so
lange am Leben. Auf der Erde war die Weltraumnavigation nicht
verboten, und in vier Jahren konnte man eine Menge lernen.
    »Sehr schön«, sagte sie. »Und nun zu Ihrer
Geschichte.«
    Er mußte sich rasch entscheiden. Dem Soldaten allein
hätte er sich nicht anvertraut, aber sie war eine Frau, und wenn
sie nicht gelogen hatte, wenn sie wirklich die Tochter des
Administrators war, konnte sie vielleicht ein gutes Wort für ihn
einlegen.
    »Es gibt kein Komplott, Hoheit«, sagte er.
    Verblüfft wandte sich die junge Frau an ihren Begleiter.
»Ich möchte Sie bitten, das Verhör fortzusetzen,
Leutnant«, befahl sie gereizt. »Holen Sie die Wahrheit aus
ihm heraus.«
    Biron trat einen Schritt vor, und schon berührte ihn die
kalte Mündung des Blasters. »Warten Sie, Hoheit«, bat
er eindringlich. »Hören Sie mich an! Es war die einzige
Möglichkeit, zum Administrator vorgelassen zu werden.
Können Sie das denn nicht verstehen?«
    Sie hatte sich bereits zum Gehen gewandt. Er hob die Stimme und
rief ihr nach: »Würden Sie Seiner Exzellenz wenigstens
bestellen, daß ich Biron Farrill heiße und mich auf mein
Asylrecht berufe?«
    Es war nicht mehr als ein Strohhalm. Die alten Gebräuche aus
der Feudalzeit hatten schon vor dem Einmarsch der Tyranni seit
Generationen zunehmend an Bedeutung verloren. Seither hatten sie sich
vollends überlebt. Aber es war die letzte Möglichkeit. Die
allerletzte.
    Sie drehte sich um und zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
»Wollen Sie jetzt etwa behaupten, von Adel zu sein? Eben
hießen Sie doch noch Malaine?«
    Plötzlich ließ sich eine neue Stimme vernehmen.
»Gewiß, aber der zweite Name ist der richtige. Sie sind in
der Tat Biron Farrill, mein Bester. Ohne jeden Zweifel. Die
Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen.«
    Ein kleiner Mann stand in der Tür und lächelte. Seine
funkelnden, weit auseinanderstehende Augen musterten Biron belustigt,
aber zugleich durchdringend. Dabei mußte er den schmalen Kopf
in den Nacken legen, um zu dem hochgewachsenen, jungen Mann aufsehen
zu können. »Erkennst du ihn nicht auch, Artemisia?«
fragte er.
    Artemisia eilte auf ihn zu. Ihre Stimme klang besorgt. »Was
machst du denn hier, Onkel Gil?«
    »Ich suche lediglich meine Interessen zu wahren, mein Kind.
Vergiß nicht, wenn es tatsächlich zu einem Anschlag
käme, würde ich als Hinriks nächster Verwandter
womöglich sein Nachfolger.« Gillbret oth Hinriad kniff mit
Verschwörermiene ein Auge zu und fuhr fort: »Nun schick
doch endlich den Leutnant weg. Es besteht wirklich nicht die
geringste Gefahr.«
    Sie schien die Aufforderung nicht gehört zu haben.
    »Hast du schon wieder den Kommunikator angezapft?«
fragte sie.
    »Gewiß doch. Du willst mir doch nicht meine einzige
Freude verderben? Ich genieße es, ›sie‹ zu
belauschen.«
    »Das wird sich rasch ändern, wenn sie dich
erwischen.«
    »Der Nervenkitzel gehört dazu, meine Liebe. Er macht das
Spiel erst reizvoll. Die Tyranni haben schließlich auch keine
Hemmungen, den Palast abzuhören. Wir können keinen
Handschlag tun, ohne daß sie Bescheid wissen. Ich revanchiere
mich nur. Willst du mich nicht vorstellen?«
    »Nein, das will ich nicht«, fertigte sie ihn ab.
»Du hast hier nichts verloren.«
    »Dann werde

Weitere Kostenlose Bücher