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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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seine
Geschwindigkeit und seine Richtung. Die Korrekturen waren relativ
geringfügig, aber doch unverzichtbar. Eine Million Kilometer
mögen, verglichen mit interstellaren Entfernungen, nicht der
Rede wert sein, aber für ein Raumschiff sind sie doch eine ganze
Menge.
    Ein weiteres Problem war, die eigene Position zu bestimmen. Mit
Hilfe der Massometer-Anzeige ließ sich die Entfernung zu Rhodia
oder, genauer gesagt, zu Rhodias Sonne errechnen, denn hier
draußen im Weltraum überdeckte das Gravitationsfeld der
Sonne die Schwerkraft der einzelnen Planeten. Die Flugrichtung in
bezug zur Galaktischen Grundlinie war schon schwieriger zu ermitteln.
Dazu mußte Biron außer Rhodias Sonne noch zwei weitere,
bekannte Sterne lokalisieren. Mit ihnen als Anhaltspunkten und dem
bekannten Abstand zu Rhodias Sonne fand er die tatsächliche
Position.
    Es waren nur Näherungswerte, aber sie würden vermutlich
genügen. Nachdem er nun seine eigene Position und die Position
von Linganes Sonne kannte, brauchte er nur noch den Schub der
Hyperatomtriebwerke auf die gewünschte Richtung und Stärke
zu programmieren.
    Biron war nervös und fühlte sich einsam. Aber Angst
hatte er nicht! Das Wort lehnte er ab. Die Nervosität war schon
schlimm genug. Er stellte seine Berechnung bewußt auf einen
Zeitpunkt in sechs Stunden ab, um genügend Spielraum zu haben,
alle Ergebnisse noch einmal nachzuprüfen. Vielleicht fand sich
sogar noch Zeit für ein Nickerchen. Er hatte sich eine Matratze
aus der Kabine geholt und sich ein Bett aufgeschlagen.
    Die beiden anderen lagen vermutlich bereits in tiefem Schlaf. Er
redete sich ein, das sei nur gut so, auf diese Weise könne er
wenigstens in Ruhe arbeiten. Aber als sich jemand auf bloßen
Füßen näherte, blickte er doch erwartungsvoll
auf.
    »Hallo«, sagte er, »wieso schläfst du noch
nicht?«
    Artemisia stand zögernd in der Tür. »Darf ich
eintreten?« fragte sie kleinlaut. »Oder störe ich
dich?«
    »Das kommt darauf an, was du tust.«
    »Ich werde mich bemühen, nichts Falsches zu
tun.«
    Soviel Unterwürfigkeit war Biron nicht geheuer. Doch der
Grund dafür trat rasch zutage.
    »Ich habe entsetzliche Angst«, sagte sie. »Du
nicht?«
    Eigentlich wollte er nein sagen, nicht im geringsten, doch er
lächelte nur verlegen, und heraus kam: »Ein bißchen
schon.«
    Seltsamerweise schien sie das zu trösten. Sie kniete sich
neben ihn auf den Boden und betrachtete die dicken Bücher, die
aufgeschlagen vor ihm lagen, und die Blätter mit seinen
Berechnungen.
    »Waren diese Schwarten etwa alle auf dem Schiff?«
    »Klar. Ohne sie wäre keine Navigation
möglich.«
    »Und du verstehst alles, was darin steht?«
    »Nicht alles. Das wäre zu schön. Ich kann
nur hoffen, daß ich genug verstehe. Um nach Lingane zu kommen,
müssen wir nämlich springen.«
    »Ist das schwierig?«
    »Nicht, wenn man die Zahlen kennt, und die stehen alle hier,
wenn man die Steuerung bedienen kann, die ist dort drüben, und
wenn man Erfahrung hat, und daran fehlt es mir. Zum Beispiel sollte
man die Strecke in mehrere Sprünge aufteilen, aber ich werde es
mit einem einzigen versuchen, weil dabei weniger Probleme auftreten
können, auch wenn es eine ungeheure Energieverschwendung
darstellt.«
    An sich sollte er ihr das nicht erzählen; es hatte ja doch
keinen Sinn. Es war feige, ihr Angst einzujagen; und wenn sie
tatsächlich in Panik geriet, würde sie sicher die
größten Schwierigkeiten machen. Doch obwohl er sich das
immer wieder vorsagte, nützte es nichts. Er mußte sich
jemandem mitteilen. Er mußte sich zumindest einen Teil seiner
Befürchtungen von der Seele reden.
    »Es gibt so einiges«, fuhr er fort, »was ich wissen
sollte, aber nicht weiß. Zum Beispiel hat die Massendichte
zwischen hier und Lingane Einfluß auf den Kurs unseres Sprungs,
weil sie nämlich die Raumkrümmung in diesem Teil des
Universums bestimmt. Die Himmelstabellen – das ist der
dicke Wälzer hier – führen Krümmungskorrekturen
für bestimmte Standardsprünge auf, und danach sollte man in
der Lage sein, die Abweichungen selbst zu berechnen. Aber wenn sich
zufällig im Umkreis von zehn Lichtjahren ein Superriese
befindet, ist alles hinfällig. Ich bin nicht einmal sicher, ob
ich den Computer korrekt gefüttert habe.«
    »Was würde passieren, wenn du dich geirrt
hättest?«
    »Nicht auszuschließen, daß wir zu dicht an
Linganes Sonne in den Normalraum zurückkehren.«
    Sie überlegte eine Weile, dann sagte sie: »Du kannst dir
nicht vorstellen,

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