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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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können es mit einem einzigen Sprung schaffen, Arta.
Aratap hat die nötigen Berechnungen durchführen
lassen.«
    »Ich gehe mir mal die Hände waschen«, sagte
Rizzett.
    Kaum war er draußen, da lag sie auch schon in Birons Armen.
Er küßte sie auf Stirn und Augen, dann suchte er ihre
Lippen und zog sie fester an sich. Sie küßten sich so
lange, bis ihnen der Atem ausging. »Ich liebe dich sehr«,
sagte sie, und er antwortete: »Ich liebe dich mehr, als ich
sagen kann.« Das nun folgende Gespräch war ebenso wenig
originell, aber deshalb nicht weniger befriedigend.



Nach einer Weile fragte Biron: »Wird er uns nun trauen, bevor
wir landen?«
    Artemisia zog die Stirn im Falten. »Ich habe mich
bemüht, ihm klarzumachen, daß er als Administrator und
Kapitän des Schiffes dazu befugt ist, nachdem wir keine
Tyrannier an Bord haben. Aber ich weiß nicht so recht. Er ist
ziemlich verstört, geradezu außer sich, Biron. Wenn er
wieder aufwacht, werde ich es noch einmal versuchen.«
    Biron lachte leise. »Keine Sorge. Wir werden ihn schon
überreden.«
    Rizzett kam zurück, seine Schritte waren nicht zu
überhören. »Ich wünschte, wir hätten den
Anhänger behalten können«, sagte er. »Hier
bekommt man ja geradezu Platzangst.«
    »In ein paar Stunden sind wir auf Rhodia«, tröstete
Biron. »Der Sprung steht kurz bevor.«
    »Ich weiß.« Rizzetts Miene verfinsterte sich.
»Und dort bleiben wir dann, bis wir sterben. Nicht, daß
ich mich allzu sehr beklagen möchte. Ich kann schließlich
froh sein, daß ich noch lebe. Aber die ganze Sache ist doch
recht unbefriedigend zu Ende gegangen.«
    »Sie ist gar nicht zu Ende«, sagte Biron leise.
    Rizzett blickte auf. »Sie meinen, wir könnten noch
einmal von vorn anfangen? Nein, das glaube ich nicht. Sie vielleicht,
aber ich nicht. Ich bin dafür zu alt. Was bleibt mir denn noch?
Man wird Lingane an die Kandare nehmen, und ich werde es niemals
wiedersehen. Ich glaube, das bedrückt mich am meisten. Ich wurde
auf dieser Welt geboren und habe mein ganzes Leben dort verbracht.
Anderswo bin ich nur ein halber Mensch. Sie sind noch jung; Sie
werden Nephelos vergessen.«
    »Ein Heimatplanet ist nicht das wichtigste im Leben, Tedor.
Das haben wir in den vergangenen Jahrhunderten nur nicht erkannt
– ein großer Fehler. Alle Planeten sind unsere
Heimat.«
    »Mag sein. Mag sein. Wenn es tatsächlich eine
Rebellenwelt gegeben hätte, nun, dann hätten Sie vielleicht
recht.«
    »Es gibt eine Rebellenwelt, Tedor.«
    »Lassen Sie den Unsinn, Biron. Ich bin nicht zu Scherzen
aufgelegt«, brauste Rizzett auf.
    »Ich scherze nicht. Es gibt eine solche Welt, und ich
weiß auch, wo sie ist. Ich hätte es schon vor Wochen
erraten können, und das gilt für jeden von uns.
Sämtliche Fakten waren bekannt. Sie hatten immer wieder
angeklopft, aber mein Bewußtsein hat sie nicht eingelassen. Die
Erleuchtung kam mir erst auf dem vierten Planeten, unmittelbar,
nachdem wir beide Jonti bezwungen hatten. Wissen Sie noch, wie er vor
uns stand und sagte, ohne seine Hilfe würden wir den
fünften Planeten niemals finden? Erinnern Sie sich an die
genauen Worte?«
    »Genau? Nein.«
    »Ich denke, ich habe sie behalten. Er sagte: ›lm
Durchschnitt gilt es, siebzig Kubiklichtjahre pro Stern abzusuchen.
Wenn Sie aufs Geratewohl vorgehen, ohne meine Hilfe, stehen die
Chancen, auch nur auf eine Milliarde Kilometer an einen Stern – irgendeinen Stern! – heranzukommen, vierhundert
Billiarden zu eins!‹ Ich glaube, in diesem Moment ging in meinem
Kopf eine Tür auf und ließ die Fakten ein. Ich hörte
es geradezu klicken.«
    »In meinem Kopf klickt gar nichts«, bedauerte Rizzett.
»Wie wär’s mit einer Erklärung?«
    »Ich habe keine Ahnung, was du meinst, Biron«, sagte
auch Artemisia.
    »Begreift ihr denn nicht? Aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz
soll Gillbret genau dieses Kunststück gelungen sein. Ihr
erinnert euch doch an seine Geschichte? Der Meteor traf das Schiff
und brachte es vom Kurs ab, und am Ende aller Sprünge befand es
sich tatsächlich innerhalb eines Sonnensystems. Das
wäre ein so aberwitziger Zufall gewesen, daß sich die
Vernunft dagegen sträubt.«
    »Dann handelt es sich also doch um den Wahn eines
Verrückten, und es gibt keine Rebellenwelt.«
    »Es sei denn, man ginge von einer Voraussetzung aus, unter
der die Chancen, innerhalb eines Sonnensystems zu landen, nicht ganz
so minimal sind, und eine solche Voraussetzung gibt es
tatsächlich. In einem, nur in einem einzigen Fall mußte

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