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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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anzuvertrauen. Der springende Punkt –
und das wurde mir schon damals klar – war freilich, daß
mein Vater genau das getan hatte. Nur aus den Gesprächen
zwischen ihm und dem Administrator konnte Gillbret erfahren haben,
daß Jonti ein Verschwörer war. Eine andere
Möglichkeit gibt es nicht.
    Doch alles hat seine zwei Seiten. Wir dachten, mein Vater habe
für Jonti gearbeitet und versucht, die Unterstützung des
Administrators zu gewinnen. Ist es nicht mindestens ebenso
wahrscheinlich, daß er für den Administrator gearbeitet
hat? Ich nehme an, er ist in Jontis Organisation nur als Vertreter
der Rebellenwelt aufgetreten und hat versucht zu verhindern,
daß Lingane verfrüht losschlug und damit zwei Jahrzehnte
sorgfältigster Planung zunichte machte.
    Was glaubt ihr, warum es mir so wichtig war, Arataps Schiff zu
retten, als Gillbret den Kurzschluß in den Triebwerken
herbeiführte? Es ging mir nicht um mich. Damals konnte ich
schließlich noch nicht damit rechnen, daß Aratap mir so
ohne weiteres die Freiheit schenken würde. Auch du warst nicht
mein wichtigstes Motiv, Arta. Nein, ich wollte den Administrator
retten. Er war der wichtigste Mann von uns allen. Aber das konnte der
arme Gillbret nicht begreifen.«
    Rizzett schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Ich
vermag das alles einfach nicht zu glauben.«
    Eine neue Stimme ließ sich vernehmen. »Glauben Sie es
ruhig. Es ist die Wahrheit.« Der Administrator stand vor der
Tür, hochgewachsen und mit ernstem Blick. Es war seine Stimme
und doch auch wieder nicht, denn sie klang viel zu forsch und
selbstsicher.
    Artemisia lief zu ihm. »Vater! Biron sagt…«
    »Ich habe gehört, was Biron sagte.« Er strich ihr
sanft und bedächtig über das Haar. »Und er hat recht.
Ich hätte sogar deiner Heirat zugestimmt.«
    Verlegen wich sie zurück. »Du klingst so ganz anders.
Fast so, als…«
    »Als wäre ich nicht dein Vater«, ergänzte er
traurig. »Das wird sich bald ändern, Arta. Sobald wir
Rhodia erreichen, werde ich wieder so sein, wie du mich kennst, und
damit mußt du dich abfinden.«
    Rizzett starrte ihn fassungslos an. Sein rotes Gesicht war so
aschgrau geworden wie sein Haar. Biron hielt den Atem an.
    »Komm zu mir, Biron«, sagte Hinrik.
    Er legte ihm die Hand auf die Schulter. »Vor noch gar nicht
langer Zeit, mein Junge, war ich bereit, dich zu opfern. Ein solcher
Fall könnte sich auch in Zukunft wiederholen. Bis zu einem
bestimmten Tag kann ich keinen von euch schützen. Ich muß
mich so verhalten, wie ich es immer getan habe. Könnt ihr das
verstehen?«
    Sie nickten beide.
    »Leider«, sagte Hinrik, »habe ich einige Fehler
begangen. Vor zwanzig Jahren ging ich in meiner Rolle noch nicht so
vollständig auf wie heute. Ich hätte Gillbret damals
töten lassen sollen, aber ich brachte es nicht übers Herz.
Nur deshalb ist jetzt bekanntgeworden, daß es eine Rebellenwelt
gibt, und daß ich ihr Anführer bin.«
    »Das wissen nur wir«, sagte Biron.
    Hinrik lächelte schmerzlich. »Daran sieht man, wie jung
du noch bist. Hältst du Aratap wirklich für weniger
intelligent als dich selbst? Die Schlußfolgerungen, die dir
verraten haben, wo die Rebellenwelt liegt und wer sie anführt,
beruhen auf Tatsachen, die auch ihm bekannt sind, und er kann ebenso
logisch denken wie du. Er ist nur älter und vorsichtiger, und er
trägt eine große Verantwortung. Deshalb muß er
Gewißheit haben.
    Meinst du etwa, er hätte dich nur aus Sentimentalität
laufen lassen? Meiner Ansicht nach hat er dich aus dem gleichen Grund
auf freien Fuß gesetzt wie schon einmal – er will dir auf
dem Weg, der zu mir führt, noch ein Stück weiter
folgen.«
    Biron war blaß geworden. »Dann muß ich Rhodia
verlassen?«
    »Nein. Das wäre verhängnisvoll. Es gäbe keinen
Grund dafür, außer dem wirklichen. Bleib bei mir, dann
bleiben sie in Ungewißheit. Ich bin fast am Ziel. Ein Jahr
vielleicht noch, oder sogar weniger.«
    »Aber Administrator, es gibt Dinge, von denen Sie
möglicherweise nichts ahnen. Da wäre zum Beispiel das
Dokument…«
    »Nach dem dein Vater suchte?«
    »Ja.«
    »Auch dein Vater, mein lieber Junge, wußte nicht alles,
was es zu wissen gab. Es ist immer gefährlich, wenn noch jemand
im Besitz sämtlicher Fakten ist. Der alte Gutsherr war ganz
allein auf die Existenz dieses Dokuments gestoßen, weil in
meiner Bibliothek mehrfach darauf verwiesen wurde. Eines muß
ich ihm lassen, er hat seine Bedeutung sofort erkannt. Leider hat er
mich nicht zu Rate gezogen. Ich

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