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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wenn
er geisteskrank wäre, aber davon versteh ich nun gar nichts,
’nen Geisteskranken würd ich sofort in die Stadt
überweisen. Ham Sie den Kerl schon mal geseh’n,
Schultheiß?«
    Terens lächelte nachsichtig. »Ich bin doch erst einen
Monat hier.«
    Seufzend griff Jencus nach seinem Taschentuch. »Ach ja, unser
alter Schultheiß, das war’n braver Mann. So lang wie wir
den hatten, isses uns immer gut gegangen. Ich bin fast sechzig
Jahre im Dorf und hab den Burschen noch nie geseh’n. Der
muß von anderswo sein.«
    Jencus war wohlbeleibt und schien schon so zur Welt gekommen zu
sein, eine natürliche Veranlagung also, die noch dadurch
verstärkt wurde, daß er seine Tätigkeit
überwiegend im Sitzen ausübte. So war es nicht
verwunderlich, wenn er stets schon nach wenigen Worten in Atemnot
geriet und sich ständig mit einem riesigen, roten Taschentuch
über die glänzende Stirn fuhr, ohne damit viel
auszurichten.
    »Was ich den Gendarmen sagen soll, weiß ich nich’
so recht«, keuchte er auch jetzt.
    Und die Gendarmen kamen, das war nicht zu vermeiden. Die Jungen
erzählten ihren Eltern von dem Fund; die Eltern besprachen ihn
untereinander. Das Leben auf dem Dorf war so eintönig, daß
ein solcher Vorfall genügend Aufsehen erregte, um von allen nur
denkbaren Informationsträgern an alle nur denkbaren
Informationsempfänger weitergegeben zu werden. Und so blieb es
nicht aus, daß auch die Gendarmen davon erfuhren.
    Als ›Gendarmen‹ bezeichnete man die Angehörigen der
florinischen Polizei. Sie waren weder gebürtige Floriner, noch
Landsleute der ›Herren‹ vom Planeten Sark, sondern schlicht
und einfach Söldner. Folglich hatten sie keinerlei
verwandtschaftliche Bindungen, sorgten zuverlässig für
Ordnung und waren nicht in Gefahr, etwa unerwünschte Sympathien
für die Floriner zu entwickeln.
    Sie kamen zu zweit und wurden von einem Vorarbeiter aus der Fabrik
begleitet, dessen Auftreten der Würde seines Pöstchens mehr
als gerecht wurde.
    Die Gendarmen zeigten sich unübersehbar gelangweilt. Dieser
arme Idiot mochte ja in ihre Zuständigkeit fallen, aber das
hieß noch lange nicht, daß sie ihn besonders aufregend
finden mußten. Einer fragte den Vorarbeiter: »Wie lange
braucht ihr wohl, um seine Identität festzustellen? Wer ist
dieser Mann?«
    Der Vorarbeiter schüttelte energisch den Kopf. »Ich hab
ihn nie gesehen, Wachtmeister. Der stammt nicht aus dieser
Gegend!«
    Der Gendarm wandte sich an Jencus. »Hatte er Papiere bei
sich?«
    »Nein, Wachtmeister. Er war nur in einen alten Lumpen
gewickelt, und den hab ich verbrannt, wegen der
Infektionsgefahr.«
    »Was fehlt ihm?«
    »Der Verstand, wenn ’Se mich fragen.«
    An dieser Stelle nahm Terens die Gendarmen beiseite. Aus lauter
Langeweile gingen sie auf seinen Vorschlag ein. Der Gendarm, der die
Fragen gestellt hatte, klappte sein Notizbuch zu und sagte: »Na
schön, lohnt nicht einmal ein Protokoll. Die ganze Sache geht
uns nichts an. Sehen Sie zu, wie Sie ihn wieder loswerden.«
    Damit gingen sie.
    Der Vorarbeiter, ein sommersprossiger Mann mit rotem Haar und
einem dichten, stachligen Schnurrbart, blieb zurück. Er war seit
fünf Jahren Vorarbeiter, und er war ein Mann von Prinzipien, was
bedeutete, daß ihn die Verantwortung für die
Erfüllung des Plansolls in seiner Fabrik schier
erdrückte.
    »Hören Sie«, zeterte er, »das kann doch so
nicht weitergehen. Die Leute sind den ganzen Tag mit Schwatzen
beschäftigt, und die Arbeit bleibt liegen.«
    »Wenn ihr mich fragt, dann schickt ihr ihn in die Stadt ins
Spital«, sagte Jencus, der fleißig sein Taschentuch
gebrauchte. »Ich kann ihm nicht helfen.«
    »In die Stadt!« Der Vorarbeiter war entsetzt. »Und
wer soll das bezahlen? Wer kommt für die Kosten auf? Er ist doch
keiner von uns, oder?«
    »Soviel ich weiß, nicht«, gab Jencus zu.
    »Warum sollen dann wir bezahlen? Findet doch erst mal
raus, wo er hingehört. Dann kann sein Dorf für ihn
bluten.«
    »Und wie soll’n wir das rausfinden? Kannst du mir das
verraten?«
    Der Vorarbeiter überlegte. Seine Zungenspitze kam zum
Vorschein und huschte über den struppigen, roten Urwald auf
seiner Oberlippe. »Wir müssen ihn eben wieder
loswerden«, meinte er schließlich. »Wie der Gendarm
gesagt hat.«
    »Und wie meinst du das?« unterbrach ihn Terens.
    »Er könnte genauso gut tot sein«, antwortete der
Vorarbeiter. »Man tat ihm nur ’nen Gefallen.«
    »Aber er lebt noch, du kannst ihn nicht umbringen«,
sagte Terens.
    »Dann sagen Sie

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