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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wollen, werde ich äußerst
ungemütlich. Ich denke, wir haben uns verstanden.«
    Er wandte sich ab. »Sie wird kein Wort sagen. Kein einziges
Wort. Und du kommst jetzt mit mir, Schultheiß.«
    Terens folgte ihm. Er war nicht fähig, sich noch einmal nach
dem weißen, verkniffenen Gesicht im Wagen umzusehen.
    Was immer nun mit ihm geschah, er hatte ein Wunder vollbracht. Er
hatte die stolzeste ›Herrin‹ von Sark geküßt,
hatte für einen flüchtigen Moment ihre weichen,
süßduftenden Lippen auf den seinen gespürt.

 
16
DER ANGEKLAGTE
     
     
    Die Diplomatie hat ihre eigene Sprache und ihre eigenen
Umgangsformen. Kontakte zwischen Vertretern souveräner Staaten
werden, wenn alles streng nach Protokoll verläuft, von einer
geradezu lähmenden Förmlichkeit bestimmt. So ist etwa die
Wendung ›unerquickliche Folgen‹ gleichbedeutend mit Krieg,
und ›notwendige Anpassungen‹ heißt soviel wie
Kapitulation.
    Wenn Abel allein war, zog er es vor, auf die zweideutige
Diplomatensprache zu verzichten. Im Moment – er führte auf
streng geheimer Frequenz eine Unterredung mit dem Herrn von Fife
– wirkte er ganz und gar wie ein liebenswürdiger,
älterer Herr, der bei einem Glas Wein gepflegte Konversation
machte.
    »Sie waren wahrhaftig schwer zu erreichen, Fife«, begann
er.
    Fife lächelte. Er wirkte entspannt und völlig
unbeschwert. »Hier war heute einiges los, Abel.«
    »Ja, davon hatte ich gehört.«
    »Von Steen?« fragte Fife beiläufig.
    »Teils, teils. Steen ist seit etwa sieben Stunden bei
uns.«
    »Ich weiß. Und es war meine eigene Schuld. Sie ziehen
nicht etwa in Betracht, ihn an uns auszuliefern?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Er ist ein Verbrecher.«
    Abel lachte leise in sich hinein, drehte das Weinglas zwischen den
Fingern hin und her und sah den aufsteigenden Bläschen zu.
»Es lassen sich gute Argumente dafür finden, ihn als
politischen Flüchtling zu bezeichnen. Damit ist er nach
interstellarem Recht auf trantoranischem Boden vor Verfolgung
geschützt.«
    »Und Ihre Regierung steht hinter Ihnen?«
    »Ich denke schon, Fife. Und nach siebenunddreißig
Jahren im Auswärtigen Dienst glaube ich doch einschätzen zu
können, wo Trantor mitspielen wird und wo nicht.«
    »Ich könnte veranlassen, daß Sark Ihre Abberufung
fordert.«
    »Was hätten Sie davon? Ich bin ein friedliebender
Mensch, und mit mir wissen Sie, woran Sie sind. Wer weiß, wer
mein Nachfolger würde.«
    Eine Pause trat ein, dann verzog Fife sein Raubtiergesicht.
»Wenn ich mich nicht irre, haben Sie mir einen Vorschlag zu
machen.«
    »Richtig. Sie haben einen von unseren Leuten.«
    »Wer sollte das sein?«
    »Ein Weltraumanalytiker. Er stammt vom Planeten Erde, und der
gehört zum trantoranischen Herrschaftsgebiet.«
    »Hat Ihnen das Steen verraten?«
    »Unter anderem.«
    »Hat er diesen Erdenmenschen schon gesehen?«
    »Davon hat er nichts gesagt.«
    »Nun, er hat ihn nicht gesehen, und ich bezweifle, daß
Sie ihm in seiner Lage voll vertrauen können.«
    Abel stellte sein Glas ab, faltete die Hände locker im
Schoß und sagte: »Trotz allem bin ich sicher, daß
der Erdenmensch existiert. Fife, es wäre wirklich ratsam, wenn
wir zu einer Einigung kämen. Ich habe Steen, und Sie haben den
Erdenmenschen. Damit steht es sozusagen unentschieden. Warum halten
wir nicht eine Konferenz über die allgemeine Kyrtsituation ab,
bevor Sie Ihre derzeitigen Pläne weiterverfolgen, bevor Ihr
Ultimatum abläuft und bevor Sie sich tatsächlich zu einem
Staatsstreich hinreißen lassen?«
    »Dafür sehe ich keine Notwendigkeit. Was sich momentan
auf Sark tut, ist eine interne Angelegenheit. Ich verbürge mich
jederzeit persönlich dafür, daß sich die politische
Entwicklung hier in keiner Weise störend auf den Kyrthandel
auswirken wird. Damit sollten Trantors berechtigte Interessen doch
wohl gewahrt sein.«
    Abel nippte scheinbar nachdenklich an seinem Glas. »Wie es
aussieht, haben wir noch einen zweiten, politischen Flüchtling
bei uns«, sagte er dann. »Ein merkwürdiger Fall.
Übrigens einer von Ihren florinischen Untertanen. Ein
Schultheiß. Er nennt sich Myrlyn Terens.«
    In Fifes Augen blitzte der Jähzorn auf. »Das hatten wir
schon fast vermutet. Bei Sark, Abel, Trantor kann sich nicht
unbegrenzt in die Angelegenheiten dieses Planeten einmischen. Der
Mann, den Sie entführt haben, ist ein Mörder. Ihn
können Sie nicht so ohne weiteres zum politischen
Flüchtling erklären.«
    »Na schön. Wollen Sie ihn nun haben oder
nicht?«
    »Sie

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