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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verbarg seine Verzweiflung. »Es gibt keine Rechtsgrundlage für die Durchsuchung meines Gepäcks, deshalb erkenne ich diese Schriftstücke nicht als Beweismittel an.«
    »Wir sind hier nicht vor Gericht, Mr. Farrill oder Malaine. Welche Erklärung haben Sie für diese Dokumente?«
    »Wenn man sie tatsächlich in meinem Gepäck gefunden hat, so müssen sie mir von irgend jemandem untergeschoben worden sein.«
    Biron war sehr erstaunt, als es der Hochkommissar dabei bewenden ließ. Ihm selbst erschien seine Aussage mehr als dünn, geradezu fadenscheinig. Dennoch enthielt sich der Hochkommissar jedes diesbezüglichen Kommentars und tippte nur mit dem Zeigefinger auf die schwarze Briefkapsel. »Und dieses Einführungsschreiben an den Administrator von Rhodia? Auch nicht Ihr Eigentum?«
    »Nein, das gehört mir.« Auf diese Frage war Biron vorbereitet. Sein Name war in dem Schreiben nicht erwähnt. »Ich habe erfahren, daß man ein Attentat auf den Administrator plant…«, begann er.
    Und hielt bestürzt inne. Er hatte diese Ansprache sorgfältig vorbereitet, doch jetzt, da er sie tatsächlich halten wollte, klangen schon die ersten Worte vollkommen unglaubwürdig. Gleich würde der Hochkommissar die Lippen zu einem zynischen Lächeln verziehen.
    Doch Aratap lächelte nicht. Er ließ nur einen schwachen Seufzer hören, entfernte sich mit raschen, routinierten Bewegungen die Kontaktlinsen aus beiden Augen und legte sie vorsichtig in ein Glas mit Salzlösung, das vor ihm auf dem Schreibtisch stand. Seine blanken Augäpfel tränten ein wenig.
    »Das wollen Sie also erfahren haben?« fragte er. »Auf der Erde, die fünfhundert Lichtjahre von hier entfernt ist? Und unsere eigene Polizei hier auf Rhodia hat davon keine Ahnung?«
    »Eben weil die Polizei hier ist. Der Anschlag wird auf der Erde vorbereitet.«
    »Ich verstehe. Und Sie sind im Auftrag der Verschwörer hier? Oder wollten Sie Hinrik etwa warnen?«
    »Natürlich letzteres.«
    »Tatsächlich? Und warum wollen Sie ihn warnen?«
    »Ich erhoffe mir eine stattliche Belohnung.«
    Aratap lächelte. »Das zumindest klingt ehrlich und verleiht auch Ihren früheren Aussagen einen Hauch von Überzeugungskraft. Wie sieht Ihr Komplott denn im einzelnen aus?«
    »Das möchte ich nur dem Administrator selbst mitteilen.«
    Ein kurzes Zögern, dann ein Achselzucken. »Nun gut. Die Tyranni interessieren sich nicht für die inneren Angelegenheiten der einzelnen Welten und enthalten sich jeder Einmischung. Wir werden Ihnen eine Unterredung mit dem Administrator ermöglichen, um unseren Beitrag zu seiner Sicherheit zu leisten. Meine Männer werden Sie noch so lange festhalten, bis Ihr Gepäck eintrifft, dann können Sie gehen. Führt ihn ab!«
    Dieser Befehl galt den Bewaffneten, die daraufhin mit Biron den Raum verließen. Aratap setzte seine Kontaktlinsen wieder ein, und der Eindruck von Zerstreutheit und Unsicherheit, den er bisher vermittelt hatte, verschwand mit einem Schlag.
    Nun wandte er sich an den Major, der als einziger zurückgeblieben war. »Ich denke, wir sollten den jungen Farrill im Auge behalten.«
    Der Offizier nickte knapp. »Cut! Ich dachte schon, Sie hätten sich von ihm einwickeln lassen. Für mich klang seine Geschichte recht ungereimt.«
    »Das war sie auch. Gerade deshalb ist er einstweilen noch leicht zu lenken. Diese jungen Dummköpfe, die ihre Vorstellungen von interstellaren Intrigen aus den Spionagevideos beziehen, sind alle manipulierbar. Er ist natürlich der Sohn des letzten Gutsherrn.«
    Jetzt war es der Major, der zögerte. »Sind Sie sicher? Was wir gegen ihn in der Hand haben, ist recht vage und keineswegs ausreichend.«
    »Sie meinen, man könnte ihm die Beweise doch unterschoben haben? Zu welchem Zweck?«
    »Er könnte ein Köder sein, den man uns vorwirft, während sich der echte Biron Farrill ganz woanders befindet.«
    »Nein. Das ist mir zu theatralisch. Außerdem haben wir einen Fotowürfel.«
    »Was? Von dem Jungen?«
    »Vom Sohn des Gutsherrn. Möchten Sie ihn sehen?«
    »Aber selbstverständlich.«
    Aratap griff nach dem Briefbeschwerer auf seinem Schreibtisch, einem schlichten, tiefschwarzen Glaswürfel mit einer Seitenlänge von zehn Zentimetern. »Ich wollte ihn damit konfrontieren«, sagte er, »aber die Gelegenheit ergab sich nicht. Ein raffiniertes Verfahren, Major, ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist. Es wurde erst vor kurzem auf den Inneren Welten entwickelt. Der Fotowürfel sieht auf den ersten Blick so aus wie alle anderen,

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