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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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einfach zu eng mit den ›Herren‹ zusammen. Deshalb habt ihr solche Angst vor ihnen.«
    An diesem Tag wurde Valonas ganzes Weltbild auf den Kopf gestellt. Sie war noch nie einem Mann begegnet, der sich mit den Gendarmen prügelte und mit dem Schultheiß redete wie mit seinesgleichen. Als Rik sie am Ärmel faßte, machte sie sich sanft los und schickte ihn schlafen. Dabei sah sie ihn kaum an. Sie wollte hören, was dieser Mann sonst noch zu sagen hatte.
    »Trotz ihrer Nadlerpistolen und Blastergeschütze«, fuhr der Breitschultrige fort, »brauchen die ›Herren‹ die Unterstützung von hunderttausend Schultheißen, um Florina halten zu können.«
    Terens schien gekränkt, doch der Bäcker fuhr fort: »Sieh dich doch nur selbst an. Eine hübsche Tracht. Sehr ordentlich und adrett. Wetten, daß du auch ein hübsches Häuschen hast, ein paar Buchfilme, einen eigenen Motorhüpfer und keine Ausgangssperre? Wenn du willst, hast du sogar Zutritt zur Oberen Stadt. Das alles tun die ›Herren‹ doch nicht umsonst für dich.«
    Terens konnte es sich in seiner Situation nicht leisten, die Beherrschung zu verlieren, und so sagte er nur: »Na schön. Und was sollen die Schultheißen deiner Meinung nach tun? Ständig Auseinandersetzungen mit den Gendarmen provozieren? Wozu sollte das gut sein? Zugegeben, ich sorge dafür, daß in meinem Dorf Ruhe herrscht und das Plansoll erfüllt wird, aber ich erspare den Leuten auch viel Ärger. Und ich helfe ihnen im Rahmen der Gesetze, so gut ich kann. Ist das gar nichts? Eines Tages…«
    »Ach ja, eines Tages. Wer kann so lange warten? Wenn wir erst alle tot sind, braucht es uns nicht mehr zu kümmern, wer auf Florina das Sagen hat. Dann ist alles egal.«
    »Erstens«, sagte Terens, »hasse ich die ›Herren‹ mindestens ebenso wie du. Trotzdem…« Er war rot geworden und verstummte.
    Der Bäcker lachte. »Nur zu. Sag’s ruhig noch einmal. Ich werd schon nicht gleich zu den Gendarmen laufen und ihnen erzählen, daß du die ›Herren‹ haßt. Was hast du eigentlich angestellt, daß sie hinter dir her sind?«
    Terens schwieg.
    »Vielleicht kann ich selbst zwei und zwei zusammenzählen«, meinte der Bäcker. »Als die Gendarmen über mich stolperten, waren sie ziemlich sauer. Persönlich sauer, meine ich, nicht nur, weil irgendein ›Herr‹ es ihnen befohlen hatte. Ich kenne sie, so etwas merke ich sofort. Demnach kann eigentlich nur eines passiert sein. Du mußt einen Gendarm zusammengeschlagen, vielleicht sogar getötet haben.«
    Terens schwieg immer noch.
    Der Bäcker plauderte weiter, ohne seine gute Laune zu verlieren. »Vorsicht ist ja schön und gut, mein lieber Schultheiß, aber man kann auch übertreiben. Du wirst Hilfe brauchen. Sie wissen doch bestimmt, wer du bist.«
    »Nein, das wissen sie nicht«, sagte Terens hastig.
    »Haben sie sich in der Oberen Stadt nicht deine Mappe zeigen lassen?«
    »Wer sagt, daß ich in der Oberen Stadt war?«
    »Ich nehme es an, und ich möchte wetten, daß ich recht habe.«
    »Sie haben sich meine Mappe zeigen lassen, sie aber nicht lange genug angesehen, um meinen Namen lesen zu können.«
    »Aber lange genug, um festzustellen, daß du Schultheiß bist. Jetzt brauchen sie nur noch einen Schultheiß zu finden, der nicht in seinem Dorf ist oder keine Rechenschaft darüber abgeben kann, wo er den heutigen Tag verbracht hat. Wahrscheinlich laufen bereits auf ganz Florina die Drähte heiß. Du steckst ganz schön in Schwierigkeiten.«
    »Schon möglich.«
    »Es ist mehr als nur möglich, und das weißt du genau. Brauchst du Hilfe?«
    Sie redeten beide im Flüsterton. Rik hatte sich in einer Ecke zusammengerollt und war eingeschlafen. Valona schaute unentwegt von einem zum anderen.
    Terens schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Ich… ich komme da schon allein wieder raus.«
    Wieder lachte der Bäcker. »Das möchte ich sehen. Du solltest nicht auf mich herabschauen, weil ich keine höhere Bildung genossen habe. Dafür habe ich so manches andere. Paß auf, du schläfst jetzt erst einmal eine Nacht darüber. Vielleicht kommst du dann doch zu der Ansicht, daß du meine Hilfe gebrauchen kannst.«
     
    Valona lag mit offenen Augen im Dunkeln. Ihr Lager bestand nur aus einer Decke, die man auf den Fußboden geworfen hatte, aber es war kaum härter als die Betten, an die sie sonst gewöhnt war. Rik schlief in der Ecke gegenüber tief und fest auf einer zweiten Decke. Nach einem aufregenden Tag, wenn seine Kopfschmerzen vergangen waren, schlief er immer

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