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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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wie ein Stein.
    Der Schultheiß hatte abgelehnt, als man ihm ein Nachtlager anbot, und der Bäcker hatte gelacht (wie er offenbar über alles lachte), hatte das Licht ausgeschaltet und ihm gesagt, er könne gerne im Dunkeln sitzenbleiben.
    Valonas Lider wollten immer noch nicht schwer werden. An Schlaf war nicht zu denken. Würde sie jemals wieder schlafen können? Sie hatte einen Gendarm niedergeschlagen!



Ohne ersichtlichen Grund kamen ihr plötzlich ihr Vater und ihre Mutter in den Sinn.
    Sie hatte nur verschwommene Erinnerungen an ihre Eltern. Es waren so viele Jahre vergangen, seit sie sie zuletzt gesehen hatte, und irgendwann war es ihr gelungen, sie zu vergessen. Doch jetzt fiel ihr wieder ein, wie oft sich die beiden im Dunkeln flüsternd unterhalten hatten, wenn sie glaubten, sie, Valona, sei eingeschlafen. Und häufig genug hatten sich noch spät Besucher ins Haus geschlichen.
    Dann waren eines Nachts die Gendarmen gekommen, hatten sie aufgeweckt und ihr Fragen gestellt, die sie nicht verstehen konnte. Aber sie hatte sich redlich bemüht, darauf zu antworten. Danach hatte sie ihre Eltern nie wiedergesehen. Man sagte ihr, sie seien fortgegangen, und am nächsten Tag hatte man sie zur Arbeit geschickt, während andere, gleichaltrige Kinder noch zwei Jahre spielen durften. Die Leute schauten ihr nach, wenn sie vorbeiging, und den anderen Kindern wurde verboten, mit ihr zu spielen, auch dann, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig war. Mit der Zeit wurde sie zur Einzelgängerin, und sie lernte, den Mund zu halten. Deshalb nannte man sie ›die Starke Lona‹, lachte sie aus und unterstellte, sie sei nicht ganz richtig im Kopf.
    Weshalb hatte das heutige Gespräch sie an ihre Eltern erinnert?
    »Valona.«
    Die Stimme war so nahe, daß der Atem des Sprechers ihr Haar bewegte, und so leise, daß sie sie kaum hören konnte. Sie erstarrte, teils vor Schreck, aber auch, weil sie sich schämte. Sie war nur mit einem Laken bedeckt, und darunter war sie nackt.
    Es war der Schultheiß. »Sei ganz still«, sagte er, »und hör mir genau zu. Ich gehe fort. Die Tür ist nicht abgeschlossen. Aber ich komme wieder. Hast du gehört? Hast du mich verstanden?«
    Sie tastete im Dunkeln nach seiner Hand und drückte sie. Er war zufrieden.
    »Paß gut auf Rik auf. Laß ihn nicht aus den Augen. Und noch etwas, Valona…« – eine lange Pause; dann fuhr er fort: »Du solltest diesem Bäcker nicht allzu sehr vertrauen. Er ist mir nicht geheuer. Verstehst du?«
    Ein leises Rascheln, ein noch leiseres Quietschen, dann war er fort. Sie stützte sich auf einen Ellbogen, doch Riks und ihre eigenen Atemzüge waren das einzige, was sie hörte. Sonst war alles still.
    Sie schloß im Dunkeln fest die Augen und dachte angestrengt nach. Warum sprach der Schultheiß, der doch alles wußte, so über den Bäcker, der doch die Gendarmen haßte und sie gerettet hatte? Warum?
    Sie fand nur eine Antwort. Er war im richtigen Moment zur Stelle gewesen. Gerade dann, als es so aussah, als sei alles zu Ende, als gebe es keine Hoffnung mehr, war der Bäcker gekommen und hatte prompt gehandelt. So prompt, daß sich fast der Verdacht aufdrängte, alles sei vorher abgesprochen gewesen, der Bäcker habe nur darauf gewartet, daß so etwas passierte.
    Sie schüttelte den Kopf. Seltsam. Ohne die Warnung des Schultheißen wäre sie niemals auf solche Ideen gekommen.
    Eine laute, unbekümmerte Stimme ließ die Stille in viele kleine Stücke zerbersten. »Hallo? Immer noch da?«
    Ein Lichtstrahl erfaßte sie. Sie war wie versteinert. Dann entspannte sie sich langsam und zog sich das Laken bis zum Kinn hoch. Der Lichtstrahl wanderte weiter.
    Sie blieb nicht im Ungewissen, wer diesmal der Sprecher war. Die untersetzte Gestalt mit den breiten Schultern war selbst im Halbdämmer hinter der Lampe deutlich zu erkennen.
    »Ich hätte eigentlich erwartet, daß du mit ihm gehst«, sagte der Bäcker.
    »Mit wem?« hauchte Valona.
    »Mit dem Schultheiß. Du weißt doch genau, daß er fort ist, Mädchen. Verschwende meine Zeit nicht mit Leugnen.«
    »Er wird wiederkommen.«
    »Hat er das gesagt? Wenn ja, dann hat er sich getäuscht. Die Gendarmen werden ihn nämlich kriegen. Dein Schultheiß ist nicht sehr schlau, sonst wüßte er, wann jemand eine Tür absichtlich offenläßt. Hast auch du vor, mich zu verlassen?«
    »Ich warte auf den Schultheiß«, sagte Valona.
    »Wie du meinst. Aber da wirst du lange warten müssen. Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst.«
    Unvermittelt

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