Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
nämlich recht ungemütlich.«
    Er sah sich mißtrauisch um. »Trotzdem begreife ich nicht, warum es im Hafen so leer ist. War das auch früher schon so, als du hiergewesen bist?«
    Wohl nicht, dachte Valona, aber sie konnte sich kaum noch erinnern. Die Kinderzeit war unendlich weit entfernt.
     
    Weit und breit war kein Gendarm in Sicht, als sie mit weichen Knien die Rampe hinaufschritten. In der Ferne waren lediglich ein paar Zivilangestellte zu erkennen, winzige Gestalten, die sich ganz auf ihre Arbeit konzentrierten.
    Beim Betreten des Frachtraums wurden sie von einem Luftzug erfaßt, Valonas Kleid bauschte sich, und sie mußte den Rock mit beiden Händen festhalten, damit er da blieb, wo er hingehörte.
    »Ist das immer so?« fragte sie. Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich vorgestellt, jemals auf ein Raumschiff zu kommen. Sie brachte kaum die Lippen auseinander, und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Nein«, sagte Rik. »Nur solange Frischluft zugeführt wird.«
    Freudestrahlend wanderte er über die harten Metallit-Laufstege und inspizierte eifrig die leeren Räume.
    »Hier«, sagte er. Es war die Kombüse.
    »Es geht mir weniger um Essensvorräte«, erklärte er hastig. »Man kommt eine ganze Weile ohne Essen aus. Aber Wasser ist wichtig.«
    Überall herrschte peinliche Ordnung. Er durchsuchte einige Fächer mit Küchengeräten und förderte schließlich einen großen Behälter mit Deckel zutage. Dann sah er sich nach dem Wasserhahn um, stieß atemlos hervor, man habe hoffentlich nicht versäumt, die Wassertanks zu füllen, und grinste erleichtert, als die Pumpen mit leisem Schmatzen ansprangen und ein dicker Strahl aus dem Hahn schoß.
    »Nimm dir ein paar von den Konservendosen. Nicht zu viele. Wir wollen nicht, daß jemand sie vermißt.«
    Rik überlegte fieberhaft, wie sie es anstellen sollten, nicht entdeckt zu werden. Wieder narrte ihn eine Erinnerung, ohne daß er sie hätte fassen können. Gelegentlich stieß er immer noch auf solche Gedächtnislücken, hatte jedoch nicht den Mut, sich ihnen zu stellen, sondern tat lieber so, als existierten sie nicht.
    Endlich fand er einen kleinen Raum, in dem mehrere Feuerlöscher, die Sanitätsausrüstung sowie ein Schweißgerät aufbewahrt wurden.
    »Hier kommt sicher nur in dringenden Notfällen jemand herein«, sagte er. Es klang nicht sehr zuversichtlich. »Hast du Angst, Lona?«
    »Solange du bei mir bist, habe ich keine Angst, Rik«, beteuerte sie kleinlaut. Vor zwei Tagen, nein, vor zwölf Stunden waren die Rollen noch ganz anders verteilt gewesen. Doch seit sie das Raumschiff betreten hatten, war er wie umgewandelt, und sie nahm alles fraglos hin. Jetzt war Rik der Erwachsene, und sie war das Kind.
    »Wir dürfen kein Licht anmachen«, sagte er, »weil man den Energieverbrauch bemerken würde, und um die Toilette zu benützen, müssen wir die Schlafperioden abwarten und uns dann irgendwie an der Nachtbesatzung vorbeischleichen.«
    Der Luftzug hörte schlagartig auf. Kein kalter Hauch strich mehr über ihre Gesichter, und auch das leise, stetige Schwirren war verstummt. Plötzlich war alles totenstill.
    »Jetzt werden sie bald ans Einschiffen gehen«, sagte Rik, »und dann fliegen wir ins All.«
    Valona hatte ihn noch nie so glücklich gesehen. Er kam ihr vor wie ein Verliebter auf dem Weg zum Rendezvous.
     
    Wenn Rik sich beim Aufwachen wie ein erwachsener Mann gefühlt hatte, so war er jetzt ein Riese, der mit seinen Armen die gesamte Galaxis umfassen konnte. Die Sterne waren sein Murmelspiel, und die Nebel wischte man beiseite wie Spinnweben.
    Er war auf einem Raumschiff! Eine so ungeheure Flut von Erinnerungen brach über ihn herein, daß andere Eindrücke weichen mußten. Bald würde er die Kyrtfelder, die Fabrik und Valonas leise Schlaflieder vergessen haben. Das alles waren nur kurzfristige Unterbrechungen eines Musters gewesen, das nun allmählich wieder sichtbar wurde, und dessen zerrissene Fäden sich neu verknüpften.
    Das hatte das Raumschiff bewirkt!
    Wenn man ihn nur früher auf ein Schiff gebracht hätte, dann hätte es nicht so lange gedauert, bis seine ausgebrannten Gehirnzellen anfingen, sich zu regenerieren.
    Mit sanfter Stimme redete er im Dunkeln auf Valona ein. »Du brauchst keine Angst zu haben. Zuerst fängt alles an zu zittern, und du hörst ein Geräusch, aber das sind nur die Triebwerke. Dann senkt sich etwas Schweres auf dich herab. Das ist die Beschleunigung.«
    Es gab im Florinischen für dieses Phänomen

Weitere Kostenlose Bücher