Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Also bitte!«
    »Ich schreibe Ihnen gar nichts vor «, sagte Fife. »Wie auch immer, Sie scheinen den Vorgang nicht genauer verfolgt zu haben, also will ich Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben. Das ist vielleicht auch für die anderen von Interesse.«
    Es war unglaublich, in wie wenigen, schlichten Worten sich die Ereignisse von achtundvierzig Stunden zusammenfassen ließen. Zuerst die unerwartete Nachfrage nach Werken über Weltraumanalyse. Dann der Schlag auf den Kopf eines pensionsreifen Gendarmen und der Tod des Mannes infolge eines Schädelbruchs zwei Stunden später. Eine Verfolgungsjagd und deren unrühmliches Ende vor dem Unterschlupf eines trantoranischen Agenten. Am nächsten Morgen der Tod eines weiteren Gendarmen, wodurch der Mörder in den Besitz einer Uniform gelangte, und wenige Stunden später die Ermordung des trantoranischen Agenten.
    »Und wenn Sie Wert darauf legen, auf dem allerneuesten Stand zu sein«, schloß Fife, »sollten Sie die Liste scheinbarer Belanglosigkeiten noch um eine Position ergänzen: Vor ein paar Stunden hat man im Stadtpark von Florina eine Leiche oder vielmehr die Reste eines verbrannten Menschen gefunden.«
    »Wessen Leiche?« fragte Rune.
    »Einen Augenblick, bitte. Daneben lag ein Häufchen Asche, offenbar verbrannte Kleidungsstücke. Alle Metallteile waren sorgfältig entfernt worden, aber die Analyse der Asche lieferte den Beweis, daß es sich um die Überreste einer Gendarmenuniform handelte.«
    »Unser Freund, der Hochstapler?« fragte Balle.
    »Unwahrscheinlich«, beschied ihn Fife. »Warum hätte man ihn heimlich töten sollen?«
    »Selbstmord«, zischte Bort. »Wie lange glaubte uns der verdammte Dreckskerl eigentlich entwischen zu können? Wenn es nach mir ginge, würde ich feststellen lassen, wer im Corps dafür verantwortlich war, daß er überhaupt Gelegenheit bekam, Selbstmord zu begehen, und dann würde ich demjenigen einen geladenen Blaster in die Hand drücken.«
    »Unwahrscheinlich«, wiederholte Fife. »Wenn der Mann Selbstmord beging, hat er sich entweder zuerst selbst umgebracht, dann seine Uniform ausgezogen, sie mit dem Blaster zu Asche verbrannt, und schließlich Schnallen und Tressen entfernt und beseitigt. Oder er hat zuerst die Uniform ausgezogen, sie verbrannt, Schnallen und Tressen entfernt, die Grotte nackt oder allenfalls in der Unterwäsche verlassen und die Metallteile weggeworfen, um dann zurückzukommen und sich zu verbrennen.«
    »Die Leiche lag in einer Grotte?« fragte Bort.
    »Richtig. In einer von den Ziergrotten im Park.«
    »Dann hatte er viel Zeit, und niemand störte ihn«, verteidigte Bort sich gereizt. Er haßte es, eine Theorie aufgeben zu müssen. »Er hätte zuerst Schnallen und Tressen abtrennen können, um dann…«
    »Schon einmal versucht, die Tressen von einer Gendarmenuniform abzumachen, die noch nicht verbrannt war?« fragte Fife sarkastisch. »Vielleicht können Sie uns auch ein Motiv anbieten, für den Fall, daß es sich tatsächlich um die Leiche des Hochstaplers nach seinem Selbstmord gehandelt haben sollte? Außerdem liegt mir ein Bericht der Mediziner vor, die die Knochenstruktur untersucht haben. Das Skelett gehörte weder einem Gendarmen, noch einem Floriner, sondern einem Sarkiten.«
    »Unglaublich!« rief Steen. Balle riß seine alten Augen weit auf; Runes blitzende Metallzähne hatten dem Schattenwürfel, der ihn umgab, ab und an ein bißchen Leben eingehaucht, doch nun klappte ihm vor Staunen der Mund zu. Sogar Bort hatte es die Sprache verschlagen.
    »Können Sie mir folgen?« fragte Fife. »Dann ist Ihnen sicher auch klar, zu welchem Zweck das Metall von der Uniform entfernt wurde. Wer immer den Sarkiten tötete, wollte den Eindruck erwecken, man habe dem Opfer vor seinem Tod die Kleider ausgezogen und verbrannt. In diesem Fall wären wir von Selbstmord oder von einer Privatfehde ausgegangen, die mit unserem Freund, dem Hochstapler in keinem Zusammenhang stand. Der Mörder wußte freilich nicht, daß man bei einer Analyse der Asche allemal zwischen sarkitischer Kyrtgarderobe und einer Gendarmenuniform aus einfacher Zellulose unterscheiden kann, auch wenn Schnallen und Tressen vorher entfernt wurden.
    Damit haben wir einen toten Sarkiten und die Asche einer Gendarmenuniform. Das läßt nur einen möglichen Schluß zu: irgendwo in der Oberen Stadt treibt sich ein sehr lebendiger Schultheiß in sarkitischer Kleidung herum. Nachdem sich unser Floriner lange genug als Gendarm ausgegeben hatte, wurde ihm der

Weitere Kostenlose Bücher