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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Abel und Fife waren noch anwesend.
    »Wo…?« begann er.
    Abel unterbrach ihn sofort. »Wir haben nur noch auf Sie gewartet, Dr. Junz. Der Weltraumanalytiker und das Mädchen sind bereits auf dem Weg zur Botschaft. Die Konferenz ist beendet.«
    »Beendet! Unendliche Galaxis, wir haben noch nicht einmal richtig angefangen. Ich muß Ihnen doch erklären, unter welchen Bedingungen es zur Entstehung einer Nova kommen kann.«
    Abel rutschte verlegen auf seinem Stuhl hin und her. »Das ist nicht nötig, Doktor.«
    »Und wie nötig das ist. Geradezu unverzichtbar. Geben Sie mir fünf Minuten.«
    »Lassen Sie ihn reden«, sagte Fife lächelnd.
    »Wir fangen ganz von vorne an«, begann Junz zu dozieren. »Bereits den Verfassern der ältesten wissenschaftlichen Abhandlungen der Galaktischen Zivilisation, die uns überliefert sind, war geläufig, daß die Energie einer Sonne durch nukleare Transformationen in deren Innerem erzeugt wird. Man hatte die Bedingungen im Sonneninnern erforscht und wußte damals wie heute, daß zwei und nur zwei Typen nuklearer Transformationen imstande sind, die erforderlichen Energiemengen zu liefern. In beiden Fällen wird dabei Wasserstoff in Helium umgewandelt. Im ersten Fall geht das ohne Umwege vor sich: zwei Wasserstoffkerne und zwei Neutronen verschmelzen zu einem Heliumkern. Der zweite Prozeß ist umständlicher und vollzieht sich in mehreren Etappen. Letztlich entsteht auch dabei Helium aus Wasserstoff, doch an den Zwischenschritten sind Kohlenstoffkerne beteiligt. Diese Kohlenstoffkerne werden nicht verbraucht, sondern regenerieren sich im Verlauf der Reaktionen immer wieder, so daß eine geringfügige Menge Kohlenstoff viele Male verwendet wird und große Mengen Wasserstoff in Helium umwandeln kann. Mit anderen Worten, der Kohlenstoff übernimmt die Funktion eines Katalysators. Dies alles weiß man seit Urzeiten, es war schon bekannt, als sich die menschliche Rasse – immer vorausgesetzt, dies ist nicht nur Legende – noch auf einen einzigen Planeten beschränkte.«
    »Wenn alle es wissen«, sagte Fife, »können Sie sich Ihren Beitrag eigentlich sparen, Sie verschwenden nur unsere Zeit.«
    »Aber das ist auch alles, was wir wissen. Ob sich in einer Sonne der erste oder der zweite Nuklearprozeß abspielt oder vielleicht sogar beide, konnte nie nachgewiesen werden, und deshalb gibt es so viele Lehrmeinungen, wie es Alternativen gibt. In der Mehrzahl der Fälle geht man von der direkten Umwandlung von Wasserstoff in Helium aus, dem einfacheren Weg.
    Riks Theorie muß also folgendermaßen lauten: Die Direktkonversion von Wasserstoff zu Helium ist die normale Quelle der Sonnenenergie, aber unter bestimmten Bedingungen trägt auch die Kohlenstoff-Katalyse ihren Teil dazu bei, sie beschleunigt den Prozeß und heizt den Stern auf.
    Nun gibt es im All bestimmte Materieströme. Auch das ist Ihnen allen bekannt. Einige davon bestehen aus Kohlenstoff. Wenn eine Sonne einen solchen Strom passiert, fängt sie unzählige Atome ein. Die Gesamtmasse der angezogenen Atome ist jedoch, verglichen mit dem Eigengewicht der Sonne, so mikroskopisch klein, daß sie keinerlei Einfluß ausübt. Mit Ausnahme von Kohlenstoff! Wenn eine Sonne einen Materiestrom mit ungewöhnlich hoher Kohlenstoffdichte passiert, wird sie instabil. Ich weiß nicht, wie viele Jahre, Jahrhunderte oder Jahrmillionen vergehen müssen, bis die Kohlenstoffatome ins Innere vordringen, aber ich nehme an, es dauert ziemlich lange. Das heißt, der Kohlenstoffstrom muß sehr breit sein, und die Bahn der Sonne muß ihn in einem sehr spitzen Winkel schneiden. Wie auch immer, wenn die Kohlenstoffmenge, die ins Sonneninnere einsickert, eine kritische Grenze überschreitet, steigt die Strahlung dieser Sonne plötzlich gewaltig an. Es kommt zu einer Explosion von unvorstellbarer Heftigkeit, die äußeren Schichten blähen sich auf, und Sie haben eine Nova.
    Begreifen Sie, was das bedeutet?«
    Junz wartete.
    Endlich sagte Fife: »Und darauf sind Sie in zwei Minuten gekommen, auf Grund einer vagen Behauptung, die der Weltraumanalytiker vor einem Jahr aufgestellt hatte, und die der Schultheiß aus dem Gedächtnis zitierte?«
    »So ist es, und es ist weiter nicht verwunderlich. Die Weltraumanalyse ist reif für diese Theorie. Wenn Rik sie nicht aufgestellt hätte, dann wäre früher oder später jemand anderer damit hervorgetreten. Einige Ansätze in dieser Richtung gibt es auch schon, nur hat sie bisher niemand ernstgenommen. Da sie veröffentlicht

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