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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Oberleder hinausragte, war abgeschnitten. So haarscharf, wie es kein irdisches Messer in der Hand eines irdischen Schusters jemals zuwegegebracht hätte. Die frische Schnittfläche glänzte, als wäre sie feucht.
    Inzwischen war Schwartz die Verwirrung durch das Rückenmark nach oben gekrochen und hatte das Gehirn erreicht. Jetzt erst erfaßte ihn das Grauen und ließ ihn erstarren.
    Schließlich begann er laut zu sprechen, weil in einer Welt, die vollkommen verrückt geworden war, sogar der Klang der eigenen Stimme beruhigend wirken mochte. Doch die Worte klangen erstickt und atemlos.
    »Erstens«, sagte er, »bin ich nicht verrückt. Innerlich empfinde ich genauso wie immer… Wobei ich natürlich auch verrückt sein könnte, ohne es zu merken, oder?
    Nein…« Entschlossen kämpfte er die aufsteigende Hysterie nieder. »Es muß eine andere Möglichkeit geben.«
    Er überlegte. »Ein Traum vielleicht? Wie kann ich feststellen, ob ich träume oder nicht?« Er kniff sich in den Arm, spürte den Schmerz, schüttelte aber dennoch den Kopf. »Ich könnte immer noch träumen, daß ich das Kneifen spüre. Das ist kein Beweis.«
    Verzweifelt sah er sich um. Konnte ein Traum so scharf, so detailliert sein, konnte er so lange dauern? Er hatte einmal gelesen, die meisten Träume dauerten nicht länger als fünf Sekunden und würden durch winzige Schlafstörungen ausgelöst. Die subjektiv empfundene Länge eines Traums sei nur Illusion.
    Ein schwacher Trost! Er schob den Hemdsärmel zurück und sah auf seine Armbanduhr. Wieder und wieder umrundete der Sekundenzeiger das Zifferblatt. Wenn das ein Traum war, dann dehnte er die fünf Sekunden ins Unendliche.
    Er hob den Kopf und wollte sich den kalten Schweiß von der Stirn wischen. Vergeblich. »Vielleicht habe ich das Gedächtnis verloren?«
    Ohne seine eigene Frage zu beantworten, schlug er langsam beide Hände vor das Gesicht.
    Wenn nun sein Verstand in dem Moment, als er den Fuß hob, aus den ausgefahrenen, gut geölten Geleisen gesprungen wäre, auf denen er sich so lange zuverlässig bewegt hatte… Wenn er nun drei Monate später, vielleicht auch ein Jahr und drei Monate oder zehn Jahre und drei Monate später im Herbst an diesem fremden Ort den Fuß auf den Boden gesetzt hätte und im gleichen Augenblick wieder zu sich gekommen wäre… Nun, dann würde es ihm so vorkommen, als habe er nur einen Schritt gemacht, und all dies… Aber wo war er in der Zwischenzeit gewesen, was hatte er getan?
    Ein Schrei entrang sich seiner Kehle. »Nein!« Das konnte nicht sein! Schwartz sah sich sein Hemd an. Es war dasselbe, das er heute morgen – oder was er für heute morgen hielt – angezogen hatte, und es war noch frisch. Er überlegte kurz, steckte eine Hand in die Jackentasche, zog einen Apfel heraus und biß kräftig hinein.
    Auch der Apfel war frisch, ein wenig haftete ihm noch von der Kälte des Kühlschranks an, in dem er bis vor zwei Stunden – oder was Schwartz für zwei Stunden hielt – gelegen hatte.
    Und was war mit der kleinen Stoffpuppe?
    Er spürte, wie er allmählich durchdrehte. Es mußte ein Traum sein, oder er war tatsächlich wahnsinnig geworden.
    Jetzt erst fiel ihm auf, daß sich auch die Tageszeit verändert hatte. Es war später Nachmittag, zumindest wurden die Schatten länger. Plötzlich und eiskalt überfiel ihn die Erkenntnis, wie völlig still und einsam es hier war.
    Mühsam rappelte er sich auf. Er mußte zusehen, daß er Menschen fand, irgendwelche Menschen. Menschen wohnten natürlich in Häusern, und Häuser suchte man am besten an einer Straße.
    Er wandte sich blindlings in die Richtung, wo die wenigsten Bäume standen, und marschierte los.
    Der Abend war kühl geworden, er fröstelte unter seiner Jacke, und die Baumwipfel drohten bereits zu verschwimmen, als er vor sich einen schnurgeraden, unpersönlichen Asphaltstreifen erblickte. Schluchzend vor Dankbarkeit stürmte er darauf zu und spürte begeistert die Härte unter seinen Füßen.
    Doch nach beiden Seiten gähnte völlige Leere, und wieder griff die kalte Hand nach seinem Herzen. Er hatte auf Automobile gehofft. Es wäre so einfach gewesen, eins anzuhalten und – in seinem Eifer sagte er es bereits laut – zu fragen: »Fahren Sie vielleicht nach Chicago?«
    Und wenn Chicago nun gar nicht in der Nähe war? Nun, dann eben in irgendeine andere Großstadt; in irgendeinen Ort, wo es ein Telefon gab. Er hatte zwar nur vier Dollar und siebenundzwanzig Cent in der Tasche, aber wozu gab es

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