Foundation 08: Foundation
Augenblickseingebungen zustandegebracht werden. Sie versuchten es mit Bestechung und Lügen. Sie wandten sich an Ehrgeiz und Furcht. Aber all Ihre Mühen brachten Ihnen nichts ein. Tatsächlich sah es nach jedem Versuch schlechter aus als vorher.
Und während mit wildem Dreinschlagen ein winziges Wellengekräusel erzeugt wurde, rollte die Seldon-Flutwelle vorwärts, langsam und ruhig – aber unwiderstehlich.«
Ducem Barr wandte sich ab und blickte über das Balkongeländer auf die Lichter einer feiernden Stadt. Er sagte: »Eine tote Hand schob uns alle weiter, den mächtigen General und den großen Kaiser, meine Welt und Ihre Welt – die tote Hand Hari Seldons. Er wußte, daß ein Mann wie Riose versagen mußte, weil sein Erfolg seinen Fall bedeutete, und je größer der Erfolg, desto sicherer der Fall.«
Forell stellte trocken fest: »Ich kann nicht sagen, daß Ihre Ausführungen klarer werden.«
»Einen Augenblick«, fuhr Barr ernst fort. »Betrachten Sie die Situation. Ein schwacher General hätte keine Gefahr für uns dargestellt, ebensowenig ein starker General in der Zeit eines schwachen Kaisers, denn der hätte seine Arme nach einem sehr viel lohnenderen Ziel ausgestreckt. Die Ereignisse zeigen, daß in den letzten zwei Jahrhunderten drei von vier Kaisern ehemalige Generale und Vizekönige waren, die rebelliert hatten.
Also kann nur die Kombination von starkem Kaiser und starkem General der Foundation schaden, denn ein starker Kaiser ist nicht leicht zu entthronen, und ein starker General ist gezwungen, jenseits der Grenzen tätig zu werden.
Aber was hält den Kaiser stark? Was hielt Cleon stark? Es ist offensichtlich. Er ist stark, weil er keine starken Untertanen zuläßt. Ein Höfling, der zu reich, ein General, der zu beliebt wird, ist gefährlich. Die ganze jüngere Geschichte des Imperiums beweist das einem jeden Kaiser, der intelligent genug ist, um stark zu sein:
Riose erzielte Siege, also wurde der Kaiser mißtrauisch. Die ganze Atmosphäre seiner Zeit zwang ihn, mißtrauisch zu sein. Riose hatte eine Bestechung abgelehnt? Sehr verdächtig! Dann gab es also tiefer liegende Motive. Es ging nicht um das, was er tat; jede Handlung wäre gegen ihn ausgelegt worden. Deshalb war das, was wir planten und durchführten, unnötig und überflüssig. Sein Erfolg machte Riose verdächtig. Deshalb wurde er zurückberufen, angeklagt, verurteilt und umgebracht. Wieder siegt die Foundation.
Sehen Sie, es läßt sich keine Kombination von Ereignissen vorstellen, die nicht im Sieg der Foundation resultiert hätte. Er war unvermeidlich, Riose mochte tun, was er wollte, und wir mochten tun, was wir wollten.«
Der Magnat der Foundation nickte gewichtig. »Aber wenn nun der Kaiser und der General ein und dieselbe Person gewesen wären, he? Was dann? Den Fall haben Sie nicht in Ihre Überlegungen miteinbezogen, und deshalb haben Sie Ihre Behauptung noch nicht bewiesen.«
Barr zuckte die Achseln. »Beweisen kann ich gar nichts. Dazu fehlt es mir an mathematischen Kenntnissen. Aber ich appelliere an Ihren Verstand. Was würde in einem Reich, in dem jeder Aristokrat, jeder starke Mann, jeder Pirat nach dem Thron strebt – und oft mit Erfolg, wie die Geschichte zeigt –, selbst einem starken Kaiser widerfahren, der sich mit Kriegen am äußersten Ende der Galaxis beschäftigt? Für welche Zeit könnte er der Hauptstadt fernbleiben, bevor jemand das Banner eines Bürgerkriegs aufrichtete und ihn zur Heimkehr zwänge? Das soziale Umfeld des Imperiums würde es zu einer kurzen Zeit machen.
Ich sagte Riose einmal, die ganze Kraft des Imperiums könne die tote Hand Hari Seldons nicht ablenken.«
»Gut! Gut!« Das gefiel Forell sehr. »Das heißt dann also, daß das Imperium uns nie wieder bedrohen kann.«
»Für mich sieht es so aus«, stimmte Barr zu. »Offen gesagt, Cleon ist Ende des Jahres vielleicht nicht mehr am Leben, und es versteht sich fast von selbst, daß es Streit um die Nachfolge geben wird. Und das könnte für das Imperium den letzten Bürgerkrieg bedeuten.«
»Weitere Feinde gibt es dann nicht mehr«, behauptete Forell.
Barr meinte nachdenklich: »Da ist eine Zweite Foundation.«
»Am anderen Ende der Galaxis? Nicht für Jahrhunderte.«
Hier hakte plötzlich Devers ein. Mit finsterem Gesicht sagte er zu Forell: »Es mag innere Feinde geben.«
»Ach ja?« gab Forell kühl zurück. »Wen zum Beispiel?«
»Zum Beispiel Leute, die den Wohlstand ein bißchen verteilen und es verhindern möchten,
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