Foundation 08: Foundation
kontrollieren und zu manipulieren, und auf diese Weise konnte er alle Menschen seinem Willen unterwerfen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit eroberte und gründete er ein Reich, und schließlich besiegte er sogar die Foundation.
Doch die Herrschaft über das ganze Universum errang er nie, weil er in seinem ersten gewaltigen Ansturm durch die Klugheit und den Wagemut einer großen Frau aufgehalten wurde,
(Da war wieder das alte Problem. Vater betonte immer wieder, sie dürfe niemals die Tatsache erwähnen, daß sie die Enkelin von Bayta Darell war. Jeder wußte es, und Bayta war so ungefähr die größte Frau, die es je gegeben hatte, und sie ganz allein hatte das Maultier aufgehalten.)
worüber nur wenige in allen Einzelheiten Bescheid wissen.
(So! Wenn sie den Aufsatz der Klasse vorlesen mußte, konnte sie letzteres geheimnisvoll klingen lassen, und bestimmt fragte dann jemand, wie es sich in Wahrheit abgespielt habe, und dann – nun, dann konnte sie ja nicht umhin, die Wahrheit zu sagen, wenn man es von ihr verlangte, oder? Im Geist ging sie bereits rasch eine in verletztem Ton und mit großer Zungenfertigkeit vorgetragene Erklärung durch, die sie einem sie in ein strenges Verhör nehmenden Vater gab.)
Nach fünf Jahren einer Herrschaft über ein beschränktes Gebiet fand ein weiterer Umschwung statt, von dessen Ursachen nichts bekannt ist. Das Maultier gab alle weiteren Eroberungspläne auf. Seine letzten fünf Lebensjahre waren die eines aufgeklärten Despoten.
Es wird zuweilen behauptet, die Veränderung im Charakter des Maultiers sei durch Eingreifen der Zweiten Foundation bewirkt worden. Es hat jedoch noch niemand entdeckt, wo diese andere Foundation liegt, und niemand kennt ihre genauen Aufgaben, so daß die Theorie unbewiesen bleibt.
Eine ganze Generation ist seit dem Tod des Maultiers vergangen. Wie sieht jetzt die Zukunft aus, nachdem er gekommen und wieder gegangen ist? Er unterbrach den Seldon-Plan, und es hatte den Anschein, als habe er ihn in Stücke gerissen. Aber unmittelbar nach seinem Tod erhob sich die Foundation von neuem wie eine Nova aus der Asche eines sterbenden Sterns.
(Das hatte sie sich selbst ausgedacht.)
Von neuem beherbergt der Planet Terminus das Zentrum einer kommerziellen Föderation, die beinahe so groß und so reich ist wie vor der Eroberung und sogar noch friedlicher und demokratischer.
Ist dies geplant? Lebt Seldons großer Traum noch, und wird sich in sechshundert Jahren ein Zweites galaktisches Imperium bilden? Ich persönlich glaube daran, weil
(Das war der wichtige Teil. Miss Erlking pflegte mit Rotstift häßlich gekrakelte Bemerkungen anzubringen wie: ›Das ist doch nichts als eine Beschreibung! Was sind Deine persönlichen Reaktionen? Denke nach! Drücke Dich aus! Erforsche Deine Seele!‹ Was die schon über Seelen wußte mit ihrem Zitronengesicht das noch nie in ihrem ganzen Leben gelächelt hatte!)
die politische Situation noch zu keiner Zeit so günstig gewesen ist. Das alte Imperium ist vollständig tot, und die Zeit, in der das Maultier herrschte, hat der ihm vorausgegangenen Ära der Kriegsherren ein Ende gesetzt. Die meisten uns umgebenden Teile der Galaxis sind zivilisiert und friedlich.
Außerdem ist die innere Gesundheit der Foundation besser als je zuvor. Die despotischen Zeiten der erblichen Bürgermeister, die vor der Eroberung herrschten, sind den demokratischen Wahlen der Frühzeit gewichen. Es gibt keine Dissidenten-Welten von unabhängigen Händlern mehr, auch keine dieser Ungerechtigkeiten und Schiebungen, die die Anhäufung großen Reichtums in den Händen weniger begleiteten.
Deshalb besteht kein Grund, ein Fehlschlagen des Plans zu befürchten, es sei denn, es stimmt, daß die Zweite Foundation selbst eine Gefahr darstellt. Diejenigen, die so denken, haben keine Beweise, um ihre Behauptung zu stützen, sondern nur vage Ängste und abergläubische Vorstellungen. Ich meine, unser Vertrauen in uns selbst, in unseren Staat und in Hari Seldons großen Plan sollte alle Unsicherheit aus unseren Herzen und Köpfen vertreiben, und
(Hm-m-m. Das war furchtbar kitschig, aber so etwas Ähnliches wurde als Abschluß erwartet.)
deshalb sage ich…«
›Die Zukunft des Seldon-Plans‹ gedieh nur bis dahin, denn in diesem Augenblick klopfte es ganz leise ans Fenster, und als Arcadia hochschoß und sich auf der einen Armlehne des Sessels im Gleichgewicht hielt, sah sie sich einem lächelnden Gesicht hinter der Glasscheibe gegenüber, dessen
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