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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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gleichmäßige Züge durch die kurze senkrechte Linie eines Fingers vor den Lippen interessant betont wurden.
    Nach der kurzen Pause, die notwendig war, um in ihrer Haltung Verwirrung auszudrücken, stieg Arcadia von der Sessellehne hinunter und ging zu der Couch vor dem breiten Fenster, das die Erscheinung zeigte. Sie kniete sich hin und sah nachdenklich hinaus.
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes verblaßte. Während die Finger der einen Hand das Sims so fest umschlossen, daß die Knöchel weiß wurden, vollführte die andere eine schnelle Geste. Arcadia gehorchte wortlos und bewegte den Riegel, der das untere Drittel des Fensters reibungslos in dem Sockel in der Wand verschwinden ließ und der warmen Frühlingsluft erlaubte, in das mit einer Klimaanlage versehene Zimmer einzudringen.
    »Sie können nicht hereinkommen«, erklärte Arcadia vergnügt. »Die Fenster haben alle Schirme, abgestimmt auf die Leute, die hierhergehören. Wenn Sie hereinkommen, werden alle möglichen Alarmanlagen losgehen.« Nach einer Pause setzte sie hinzu: »Sie sehen irgendwie doof aus, wie Sie da auf dem Sims unter dem Fenster balancieren. Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie hinunterfallen, sich den Hals brechen und eine Menge wertvoller Blumen zerdrücken.«
    »Willst du in dem Fall«, sagte der Mann am Fenster, der genau das gleiche gedacht hatte, wenn auch mit einer etwas anderen Wahl von Adjektiven, »nicht den Schirm abschalten und mich hereinlassen?«
    »Das hätte keinen Sinn«, antwortete Arcadia. »Sie denken wahrscheinlich an ein anderes Haus, weil ich nicht die Art von Mädchen bin, die zu dieser Nachtzeit fremde Männer in ihr Schlafzimmer einlassen.« Dabei ließ sie die Lider sinken und mimte einen schwülen Blick.
    Alle Spuren guter Laune waren aus dem Gesicht des jungen Fremden verschwunden. Er murmelte: »Das ist aber doch Dr. Darells Haus, oder?«
    »Warum sollte ich Ihnen das verraten?«
    »Oh, Galaxis – auf Wiedersehen…«
    »Wenn Sie hinunterspringen, junger Mann, werde ich selbst den Alarm auslösen.« (Das war als feine Ironie gedacht, denn in Arcadias wissenden Augen war der Eindringling offensichtlich im reifen Alter von dreißig, mindestens – also im Grunde schon ein älterer Herr.)
    Eine längere Pause. Dann stieß er hervor: »Nun hör mal, Kleine, wenn du nicht willst, daß ich bleibe, und nicht willst, daß ich gehe, was soll ich dann eigentlich tun?«
    »Na ja, Sie können hereinkommen. Dr. Darell wohnt tatsächlich hier. Ich schalte jetzt den Schirm ab.«
    Nach einem prüfenden Blick steckte der junge Mann vorsichtig die Hand ins Fenster, duckte sich und wand sich hindurch. Mit zornigen, heftigen Bewegungen klopfte er sich die Knie ab. Dann hob er das gerötete Gesicht.
    »Du bist ganz sicher, daß dein Ruf nicht leiden wird, wenn man mich hier findet?«
    »Er würde nicht so sehr leiden wie Ihrer, denn sobald ich draußen Schritte höre, werde ich schreien und sagen, Sie seien mit Gewalt eingedrungen.«
    »Ja?« fragte er mit dick aufgetragener Höflichkeit. »Und wie willst du den abgeschalteten Schutzschirm erklären?«
    »Pa! Das wäre leicht. Es ist gar keiner da.«
    Der Mann riß kummervoll die Augen auf. »Das war ein Bluff? Wie alt bist du, Kind?«
    »Ich betrachte das als eine sehr unverschämte Frage, junger Mann. Und ich bin nicht gewöhnt, mit Kind angeredet zu werden.«
    »Das wundert mich nicht. Wahrscheinlich bist du die Großmutter des Maultiers und hast dich nur verkleidet. Macht es dir etwas aus, wenn ich jetzt gehe, bevor du ein Lynch-Kommando mit mir als Hauptdarsteller organisierst?«
    »Sie gehen besser nicht – weil mein Vater Sie erwartet.«
    Die Wachsamkeit des Mannes erwachte von neuem. Eine Augenbraue schoß in die Höhe, als er leichthin fragte: »So? Ist jemand bei deinem Vater?«
    »Nein.«
    »Hat irgend jemand ihn kürzlich besucht?«
    »Nur Händler – und Sie.«
    »Ist überhaupt etwas Ungewöhnliches geschehen?«
    »Nur Sie.«
    »Vergiß mich, ja? Nein, vergiß mich nicht. Sag mir, woher du weißt, daß dein Vater mich erwartet.«
    »Oh, das war leicht. Letzte Woche erhielt er eine Briefkapsel, auf ihn persönlich abgestimmt, mit einer sich selbst verbrennenden Nachricht, Sie wissen schon. Er warf die Kapselhülle in den Mülldesintegrator, und gestern gab er Poli – das ist unser Hausmädchen, wissen Sie – einen Monat Urlaub, damit sie ihre Schwester in Terminus City besuchen kann, und heute nachmittag richtete er das Bett im Gästezimmer her. Also war

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