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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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irren sich. Dr. Seldon war der Meinung, Sie würden heute morgen festgenommen werden.«
    »Was?«
    »Es ist traurig, aber wahr: Die Kommission hat gegenüber seinen Aktivitäten eine immer feindseligere Haltung eingenommen und sich immer stärker mit neuen Mitgliedern beschäftigt, die zu der Gruppe stoßen. Die Graphiken zeigten, daß es für uns am besten sei, die Entwicklung jetzt auf den Höhepunkt zu bringen. Die Kommission selbst bewegte sich etwas langsam, so daß Dr. Seldon Sie gestern zu dem Zweck besuchte, sie zum Handeln zu zwingen. Aus keinem anderen Grund.«
    Gaal stockte der Atem. »Ich bedauere…«
    »Bitte. Es war notwendig. Sie sind nicht aus irgendwelchen persönlichen Gründen ausgewählt worden. Sie müssen einsehen, daß Dr. Seldons Pläne, die mit der in achtzehn Jahren entwickelten Mathematik aufgestellt wurden, alle Eventualitäten mit signifikanten Wahrscheinlichkeiten einschließen. Dies ist eine davon. Ich bin allein deswegen hergeschickt worden, um Ihnen zu versichern, daß Sie keine Angst zu haben brauchen. Es wird gut ausgehen, fast mit Sicherheit für das Projekt und mit zumutbarer Wahrscheinlichkeit für Sie.«
    »Wie lauten die Zahlen?« verlangte Gaal zu wissen.
    »Für das Projekt: über 99,9%.«
    »Und für mich?«
    »Mir wurde gesagt, diese Wahrscheinlichkeit liege bei 77,2%.«
    »Das bedeutet eine höhere Quote als eins zu fünf, daß ich zu einer Gefängnisstrafe oder zum Tod verurteilt werde.«
    »Letzteres liegt unter einem Prozent.«
    »Was Sie nicht sagen! Für einen einzigen Menschen angestellte Berechnungen haben überhaupt keine Bedeutung. Schicken Sie Dr. Seldon zu mir.«
    »Unglücklicherweise kann ich das nicht. Dr. Seldon ist selbst festgenommen worden.«
    Die Tür wurde aufgestoßen, bevor der aufspringende Gaal mehr als den Ansatz zu einem Schrei fertigbrachte. Ein Wachposten trat ein, ging zum Tisch, nahm den Recorder, sah ihn sich von allen Seiten an und steckte ihn in die Tasche.
    Avakim sagte ruhig: »Ich brauche dieses Gerät.«
    »Wir werden Sie mit einem ausstatten, Herr Rechtsanwalt, das kein statisches Feld erzeugt.«
    »In dem Fall ist mein Gespräch beendet.« Er ging, und Gaal war allein.

6
DER PROZESS
     
     
    Der Prozeß (Gaal nahm an, es handele sich um einen solchen, obwohl er juristisch wenig Ähnlichkeit mit den ausgefeilten Techniken besaß, von denen er gelesen hatte) dauerte nicht lange. Heute war erst der dritte Tag. Doch schon gelang es Gaal nicht mehr, sich an seinen Anfang zu erinnern.
    Auf ihm war nur ein bißchen herumgehackt worden. Die schweren Geschütze richteten sich gegen Dr. Seldon persönlich. Hari Seldon saß jedoch seelenruhig da. Für Gaal war er der einzige feste Punkt, der in der Welt übrigblieb.
    Die wenigen Zuschauer setzten sich ausschließlich aus Baronen des Reiches zusammen. Presse und allgemeines Publikum waren ausgeschlossen, und es war zu bezweifeln, ob eine wesentliche Zahl von Außenseitern auch nur wußte, daß Seldon vor Gericht stand. Es herrschte eine Atmosphäre uneingeschränkter Feindseligkeit gegen die Angeklagten.
    Fünf Mitglieder der Kommission für öffentliche Sicherheit saßen hinter dem erhöhten Pult. Sie trugen Uniformen in Scharlach und Gold und die glänzenden, engsitzenden Plastik-Kappen, die das Zeichen ihres Richteramtes waren. In der Mitte saß der Hauptkommissar Linge Chen. Gaal hatte noch nie zuvor einen so hohen Herrn gesehen und betrachtete ihn fasziniert. Chen sprach während des Prozesses selten ein Wort. Er machte ganz deutlich, daß es doch unter seiner Würde war, viel zu sprechen.
    Der Anwalt der Kommission zog seine Notizen zu Rate, und die Befragung – Seldon war immer noch auf dem Zeugenstand – wurde fortgesetzt.
    Frage: Wie ist das nun, Dr. Seldon – wie viele Leute befassen sich im Augenblick mit dem Projekt, dessen Leiter Sie sind?
    Antwort: Fünfzig Mathematiker.
    F.: Einschließlich Dr. Gaal Dornick?
    A.: Dr. Dornick ist der einundfünfzigste.
    F.: Oh, dann haben wir also einundfünfzig? Forschen Sie in Ihrem Gedächtnis, Dr. Seldon. Vielleicht sind es zweiundfünfzig oder dreiundfünfzig? Oder vielleicht noch mehr?
    A.: Dr. Dornick ist noch nicht offiziell in meine Organisation aufgenommen. Wenn das geschieht, wird sich die Mitgliederzahl auf einundfünfzig erhöhen. Jetzt beträgt sie fünfzig, wie ich gesagt habe.
    F.: Nicht vielleicht nahezu hunderttausend?
    A.: Mathematiker? Nein.
    F.: Ich habe nicht ›Mathematiker‹ gesagt. Sind es hunderttausend in allen

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