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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Existenz selbst davon abhängt –, weshalb kommt er dann nicht mit, um uns richtig anzuleiten?«
    »Ich bin doch da, Trev«, sagte Wonne, »und ich bin genauso gut Gaia wie er.« Sie widmete ihm aus ihren dunklen Augen von unten herauf einen kurzen Seitenblick. »Dann empfinden Sie es wohl als ärgerlich, daß ich Sie ›Trev‹ nenne?«
    »Ja, ganz richtig. Ich habe ein Recht auf meine Eigenheiten, so wie Sie ein Recht auf Ihre Eigentümlichkeiten haben. Mein Name lautet Trevize. Zwei Silben. Trevize.«
    »Ich werde mich gerne danach richten. Ich möchte nicht, daß Sie meinetwegen wütend sind, Trevize.«
    »Ich bin nicht wütend. Ich ärgere mich bloß.« Plötzlich stand er auf und stapfte vom einen zum anderen Ende der Räumlichkeit, stieg unterwegs über die ausgestreckten Beine Pelorats (der sie daraufhin hastig einzog), dann wieder zurück. Er blieb stehen, drehte sich um und wandte sich an Wonne.
    Er deutete mit dem Finger auf sie. »Hören Sie mal zu! Ich bin nicht mein eigener Herr. Ich bin von Terminus nach Gaia dirigiert worden – und als ich zu vermuten anfing, daß es sich so verhält, war es schon zu spät, um noch etwas daran ändern zu können. Und dann, als ich auf Gaia eintreffe, teilt man mir mit, der Zweck von allem besteht nur darin, daß ich Gaia rette. Wieso? Und wie? Was soll mir Gaia denn bedeuten – oder was bedeute ich Gaia –, daß ich sie retten müßte? Gibt es unter den Quintillionen Menschen in der Galaxis keinen anderen, der sich für diese Aufgabe eignet?«
    »Bitte, Trevize«, sagte Wonne, der man auf einmal eine gewisse Niedergeschlagenheit anmerkte, während gleichzeitig alle spielerische Affektiertheit von ihr wich, »seien Sie nicht so verärgert. Sehen Sie, ich benutze Ihren Namen, wie’s sich für Ihre Begriffe gehört, und ich bemühe mich, ernsthaft zu sein. Dom hat Sie um Geduld gebeten.«
    »Bei allen Planeten der Galaxis, bewohnbar oder nicht, ich will nicht geduldig sein! Wenn ich so wichtig bin, habe ich dann nicht wenigstens eine Erklärung verdient?! Und da wir ohnehin gerade dabei sind, Fragen zu stellen, frage ich noch einmal: Warum begleitet Dom uns nicht? Ist ihm die ganze Sache zu unwichtig, um mit uns hier an Bord der Far Star zu gehen?«
    »Er ist hier, Trevize«, entgegnete Wonne. »Solange ich anwesend bin, ist er auch da, genau wie sich mit mir jeder auf Gaia an Bord aufhält, jedes lebende Ding ebenso wie jedes einzelne Stückchen des Planeten.«
    »Sie geben sich mit der Einstellung zufrieden, daß es so ist, aber meine Art des Denkens ist das nun einmal nicht. Ich bin kein Gaianer. Unsereins kann nicht einen ganzen Planeten in ein Raumschiff packen, wir können nur eine Person mit an Bord nehmen. Wir haben nun Sie an Bord, und Dom ist ein Teil von Ihnen. Na schön. Aber weshalb konnten wir nicht Dom mitnehmen und Sie als Teil von ihm auffassen?«
    »Zunächst einmal war es Pels Wunsch, ich meine, Pelorats Wunsch, daß ich mit Ihnen an Bord des Raumschiffs gehe«, antwortete Wonne. »Ich, nicht Dom.«
    »Das war nur zuvorkommend von ihm. Wie kann man sowas denn ernst nehmen?«
    »Oho, nun machen Sie aber mal einen Punkt, mein Bester!« sagte Pelorat und stand auf. »Das war mein völliger Ernst. Ich möchte nicht, daß meine Meinungsäußerungen derartig abgetan werden. Ich akzeptiere die Tatsache, daß es unwesentlich ist, welche Komponente Gaias sich bei uns an Bord befindet, und trotzdem ist es mir angenehmer, Wonne statt Dom im Schiff zu haben, und das gleiche sollte ja wohl für Sie gelten! Kommen Sie, Golan, Sie benehmen sich kindisch!«
    »Ich?« meinte Trevize mit finsterer Miene. »Ich? Na gut, von mir aus. Trotzdem…« – wieder zeigte er mit dem Finger auf Wonne – »…was man auch von mir erwartet, ich werde es ganz bestimmt nicht tun, wenn man mich nicht wie einen Menschen behandelt. Also stellen wir mal zwei Fragen an den Anfang. Was soll ich machen? Und warum gerade ich?«
    Wonne wich mit geweiteten Augen zurück. »Bitte«, sagte sie, »ich kann Ihnen jetzt darüber nichts mitteilen. Das kann nicht einmal die Gesamtheit Gaias. Sie müssen mitkommen, ohne irgend etwas vorher zu wissen. Sie dürfen alles Weitere erst erfahren, wenn wir am Ziel sind. Dann werden Sie tun, was Sie tun müssen – aber Sie müssen’s ruhig und unemotional tun. Falls Sie in dieser Gemütsverfassung bleiben, in der Sie im Augenblick sind, wird nichts einen Zweck haben, und auf die eine oder andere Weise wird’s mit Gaia zu Ende gehen. Sie müssen Ihre

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