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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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weder Muskeln noch Gehirn braucht, muß ich sagen, alles andere habe ich genauso wie Sie – und zudem besitze ich die Bereitschaft, die Verantwortung zu übernehmen.«
    »Warum sind Sie so willig«, erkundigte sich Trevize in scharfem Tonfall, »sich so etwas aufzubürden?«
    Pelorat betrachtete den Fußboden, als sorge er sich, er könne Trevizes Blick nicht standhalten. »Ich habe nie eine Ehefrau gehabt, Golan«, sagte er. »Ich habe Frauen gekannt, sicherlich. Aber sie waren mir nie besonders wichtig. Interessant waren sie für mich. Ganz nett. Aber nie wirklich wichtig. Diese allerdings…«
    »Wer? – Wonne?«
    »Sie ist… für meine Begriffe… irgendwie anders.«
    »Beim Terminus, Janov, sie bekommt jedes Wort mit, das Sie reden!«
    »Das ist gleichgültig. Sie weiß sowieso Bescheid. Ich möchte ihr eine Freude machen. Ich will diese Aufgabe übernehmen, woraus sie auch bestehen mag… ich werde jedes Risiko, jede Verantwortung auf mich nehmen, wenn nur eine kleine Chance besteht, daß sie… sich eine gute Meinung von mir bildet.«
    »Janov, sie ist ein Kind.«
    »Sie ist kein Kind – und was Sie von ihr denken, macht für mich ohnehin keinen Unterschied aus.«
    »Begreifen Sie denn nicht, für was sie Sie halten muß?«
    »Für einen alten Mann? Was bedeutet das denn noch? Sie ist Teil eines höheren Ganzen, ich dagegen nicht – das allein errichtet bereits ein unüberwindbares Hindernis zwischen uns. Glauben Sie, das wäre mir nicht klar? Aber ich verlange nichts von ihr, bestenfalls hoffe ich, daß sie…«
    »Sich eine gute Meinung von Ihnen bildet?«
    »Ja. Oder was sie sonst an Empfindungen für mich aufbringen kann.«
    »Und dafür wollen Sie meine Aufgabe übernehmen? Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, Janov, daß Sie nicht richtig zugehört haben. Man will nicht Sie, sondern – Raum und Zeit! – aus irgendeinem Grund, den ich nicht ermessen kann, ausschließlich mich!«
    »Wenn Sie sich nicht zur Verfügung stellen und sie irgend jemanden haben müssen, wird es besser sein, mich zu haben, nehme ich an, als überhaupt niemanden.«
    Trevize schüttelte den Kopf. »Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich kann’s nicht glauben. Sie kommen so langsam in die reiferen Jahre, und da entdecken Sie plötzlich die Jugend. Janov, Sie möchten ein Held werden, damit Sie für den bewußten Leib sterben dürfen.«
    »Reden Sie nicht so daher, Golan! Das ist kein Thema, um sich darüber lustig zu machen.«
    Trevize wollte lachen, aber da sah er Pelorats ernste Miene und räusperte sich statt dessen lediglich. »Sie haben recht«, sagte er. »Entschuldigen Sie. Rufen Sie sie herein, Janov. Rufen Sie sie rein!«
    Wonne trat in leicht gebeugter Haltung ein. »Es tut mir schrecklich leid, Pel«, sagte sie mit schwächlichem Stimmchen. »Du kannst nicht einspringen. Es muß Trevize sein.«
    »Na schön«, antwortete Trevize. »Ich werde ganz ruhig sein. Was es auch sein soll, ich werde versuchen, es durchzuführen. Ich würde alles tun, bloß um zu verhindern, daß Janov in seinem Alter noch den romantischen Helden mimt.«
    »Ich kenne mein Alter«, murmelte Pelorat.
    Bedächtig ging Wonne zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. »Pel, ich… ich habe eine sehr gute Meinung von dir.«
    Pelorat schaute zur Seite. »Schon gut, Wonne. Du brauchst dir keine Freundlichkeiten abzuringen.«
    »Ich bin nicht bloß freundlich, Pel. Ich habe von dir… eine sehr, sehr gute Meinung.«

 
82
     
     
    Erst schwach, dann deutlicher, entsann sich Sura Novi, daß sie Suranoviremblastiran war und als Kind von ihren Eltern Su und von ihren Spielkameraden Vi genannt wurde.
    Sie hatte diese Tatsachen niemals wirklich vergessen, doch gelegentlich waren sie sehr tief in ihr verborgen gewesen. Noch nie waren sie so tief und so lange verborgen worden wie im Laufe des vergangenen Monats, denn nie, nie hatte sie sich so lange in solcher Nähe zu einem derartig starken Geist befunden.
    Aber nun war ihre Zeit gekommen. Sie selbst hatte darauf keinen Einfluß. Im Interesse des globalen Notstands schob der ganze zeitweilig unterdrückte Rest ihres Wesens sich nun zurück an die Oberfläche.
    Ein unbestimmtes Mißbehagen begleitete diesen Vorgang, eine Art von Kribbeln, doch binnen kurzem erfolgte dessen Verdrängung durch das Wohlbefinden eines unmaskierten Ichs. Seit Jahren war sie Gaias Globus nicht mehr so nahe gewesen.
    Sie erinnerte sich an eine der Lebensformen, die ihr als Kind auf Gaia so lieb gewesen waren. Weil

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