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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Niedergangs hinterlistige Politiker und unfähige Dummköpfe die Kaiserkrone immer wieder verschacherten und die Bürokratie sich zu einer Subkultur der Bestechlichkeit ausgewuchert hatte?
    Aber selbst unter den schlimmsten Verhältnissen besaß Trantors Apparat einen gewissen Eigenwert. Ohne Trantor hätte das Galaktische Imperium überhaupt nicht regiert werden können.
    Das Imperium brach unaufhaltsam auseinander, aber solange Trantor eben Trantor blieb, bestand auch ein Kernstück des Imperiums weiter, und mit ihm blieb ein Gefühl des Stolzes erhalten, der jahrtausendealten Tradition und Macht – und der Erhabenheit.
    Erst als das Unvorstellbare geschah, als schließlich Trantor Eroberern verfiel und sie es plünderten, man seine Bewohner zu Millionen ermordete und zu Milliarden dem Hungertod überließ, als der Angriff der ›Barbaren‹-Flotte seinen dicken metallenen Mantel zerschrammte, aufriß und durchlöcherte – erst da betrachtete man das Imperium als wirklich zerbrochen. Die restlichen Überlebenden der einst so großartigen Welt taten ein übriges, um zu demontieren, was nach der Plünderung stehengeblieben war, und innerhalb einer Generation verwandelte sich Trantor vom bemerkenswertesten Planeten, den die Menschheit je gesehen hatte, in einen Wirrwarr von Ruinen.
    Das war vor zweieinhalb Jahrhunderten geschehen. Im gesamten Rest der Galaxis war Trantor, so wie er einmal war, noch nicht vergessen. Er würde für immer als bevorzugter Schauplatz historischer Romane weiterbestehen, als größtes Symbol der Vergangenheit und zugleich deren herausragendste Erinnerung; seine einstige Existenz lebte weiter in Redensarten wie ›Alle Wege führen nach Trantor‹ bzw. ›Alle Raumschiffe landen auf Trantor‹, ›Jemanden auf Trantor suchen‹ oder ›Dies oder das hat nicht mehr Ähnlichkeit als dies oder jenes mit Trantor‹.
    Im gesamten Rest der Galaxis…
    Nur auf Trantor selbst war das nicht der Fall. Dort war der alte Trantor vergessen. Das Metall der Oberfläche war fast überall dahin. Trantor war nun eine spärlich besiedelte Welt genügsamer Farmer, ein Planet, den kaum Handelsschiffe anflogen, und wenn doch, waren sie nicht einmal sonderlich willkommen. Sogar der Name, das Wort ›Trantor‹, war – obwohl noch in offiziellem Gebrauch – aus der Umgangssprache verschwunden. Bei den Trantoranern der Gegenwart hieß ihre Welt im heimischen Dialekt ›Hame‹, was in Galakto-Standard soviel wie ›Heimat‹ bedeutete.
     
    *
     
    Quindor Shandess dachte über all das und noch viel mehr nach, während er still in einem behaglichen Zustand von Halbschläfrigkeit dasaß, in dem er seinen Geist einem selbstläufigen, ungeordneten Gedankenstrom folgen lassen konnte.
    Seit achtzehn Jahren war er Erster Sprecher der Zweiten Foundation, und er mochte durchaus noch zehn oder zwölf Jahre lang auf diesem Posten bleiben, wenn sein Verstand einigermaßen beweglich und er dazu in der Lage blieb, die politischen Auseinandersetzungen weiterhin durchzustehen.
    Er war der fünfundzwanzigste Erste Sprecher, und seine Amtszeit dauerte schon etwas länger als durchschnittlich. Sollte er vielleicht nicht zu sehr darauf bedacht sein, den Posten zu behalten, die jüngeren Aspiranten abzublocken? Da war Sprecher Gendibal, neu an der Ratstafel und doch bereits das scharfsinnigste Mitglied der Runde. Heute abend wollten sie Zeit füreinander haben, und Shandess blickte der Begegnung erwartungsvoll entgegen. Sollte er auch Gendibals eines Tages möglicher Übernahme seines Postens so erwartungsfroh entgegenblicken?
    Die Antwort auf die Frage lautete, daß Shandess nicht im geringsten ernsthaft daran dachte, seinen Posten abzugeben. Er bereitete ihm viel zuviel Spaß.
    Wie er da in seinem hohen Alter saß, war er nach wie vor vollkommen dazu imstande, seine Pflichten zu erfüllen. Sein Haar war grau, aber es war immer hell gewesen, und da er es nur ein bis zwei Zentimeter lang trug, spielte die Farbe kaum eine Rolle. Seine Augen waren wie von verblichenem Blau, während seine Kleidung sich nicht von den eintönigen Monturen trantoranischer Farmer unterschied.
    Der Erste Sprecher konnte unter den Hamer jederzeit als einer der ihren auftreten, aber er verfügte über geheime Kräfte. Er vermochte seine Augen und seinen Geist, wann er wollte, auf einen gemeinsamen Brennpunkt zu richten, und wen er dann anschaute, der handelte nach seinem Willen, ohne sich anschließend daran erinnern zu können.
    Dergleichen geschah selten.

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