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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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scheitern, werden Sie strengstens
zur Verantwortung gezogen. Ihre Tätigkeit war bisher sehr
leicht, Thoobing, aber nun stehen Ihnen härtere Zeiten bevor,
und die nächsten paar Wochen könnten von alles
entscheidender Bedeutung sein. Versagen Sie, werden Sie sich
nirgendwo in der Galaxis noch irgendeiner Sicherheit erfreuen
können.«
    Weder Wohlgelauntheit noch Freundlichkeit ließen sich in
Kodells Gesichtsausdruck erkennen, als er die Verbindung trennte und
sein Bild verschwand.
    Offenen Mundes starrte Thoobing dorthin, wo er es eben noch
gesehen hatte.

 
68
     
     
    Golan Trevize raufte sich das Haar, als versuche er, durch Tasten
von außen den Zustand seines Denkvermögens
abzuklären. »Wie fühlen Sie sich?« wandte er sich
unvermittelt an Pelorat.
    »Wie ich mich fühle?« wiederholte Pelorat
verdutzt.
    »Ja. Da sind wir nun geschnappt worden – unser
Raumschiff ist unter fremder Kontrolle und wird unwiderstehlich von
einer Welt angezogen, über die wir nichts wissen. Verspüren
Sie Panik?«
    Pelorats langes Gesicht spiegelte eine gewisse Melancholie wider.
»Nein«, antwortete er. »Ich bin nicht gerade voller
Vorfreude. Ich empfinde eine gewisse Spannung, aber keine
Panik.«
    »Ich auch nicht. Ist das nicht sonderbar? Weshalb sind wir
nicht aufgeregter?«
    »Weil dies etwas ist, womit wir gerechnet haben, Golan. Mit irgend so was.«
    Trevize drehte sich zum Bildschirm um. Die
Außenübertragung war fest auf die fremde Raumstation
eingestellt, die inzwischen bedrohlich nähergerückt
war.
    Er hatte aber keineswegs den Eindruck, daß es sich um eine
allzu beeindruckend konstruierte Raumstation handelte. Nichts an ihr
wies auf Superwissenschaft hin. Tatsächlich wirkte sie sogar ein
wenig primitiv. Trotzdem hatte sie das Raumschiff in der Gewalt.
    »Ich bin regelrecht analytisch, Janov«, sagte er.
»Echt kühl! Ich halte mich ohnehin keineswegs für
einen Feigling, ich finde, ich behalte im allgemeinen auch unter dem
Druck schwieriger Bedingungen ganz gut die Nerven, aber ich gebe zu,
dabei pflege ich mir auch ein bißchen zu schmeicheln. Das geht
wohl jedem so. Eigentlich sollte ich aber in dieser Situation auf und
ab hüpfen und ein wenig schwitzen. Kann sein, daß wir irgend etwas erwartet haben, aber das ändert nichts an
der Tatsache, daß wir hilflos sind und man uns vielleicht
umbringt.«
    »Ich bezweifle es, Golan«, sagte Pelorat. »Wenn die
Gaianer über eine solche Entfernung hinweg ein Raumschiff
anziehen können, dürften sie ja wohl auch dazu in der Lage
sein, es auf diese Distanz zu vernichten. Da wir aber noch
leben…«
    »Trotzdem sind wir nicht völlig unangetastet
geblieben.
    Ich sage Ihnen, wir sind zu ruhig. Ich glaube, sie haben uns
irgendwie ruhiggestellt.«
    »Warum?«
    »Um uns psychisch in guter Verfassung zu halten, nehme ich
an. Es ist möglich, daß sie uns zu verhören
beabsichtigen. Vielleicht bringen sie uns erst anschließend
um.«
    »Falls Sie vernünftig genug sind, uns befragen zu
wollen, kann es sein, daß sie auch so vernünftig sind, uns
nicht ohne guten Grund umzubringen.«
    Trevize lehnte sich in seinen Sessel (der immerhin noch nachgab
– diese Funktion war nicht unterbunden worden) und legte seine
Füße auf das Pult, auf dem er normalerweise durch die
Hände mit dem Computer Kontakt aufnahm. »Sie könnten
allerdings auch einfallsreich genug sein«, entgegnete er,
»um sich etwas auszudenken, das Sie für einen guten Grund
halten. Aber wenn sie unseren Geist beeinflußt haben, dann
jedenfalls nur ganz geringfügig. Wären dort solche Typen
wie der Fuchs, sie hätten uns vermutlich richtiggehend wild darauf gemacht, Gaia aufzusuchen – restlos versessen, voll
mit Sehnsucht, mit jeder Faser unseres Daseins geil auf Gaia.«
Er deutete in die Richtung zur Raumstation. »Ist Ihnen so
zumute, Janov?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Und Sie sehen, daß ich mich in einer Verfassung
befinde, die mir unterkühltes, nüchternes Überlegen
erlaubt. Höchst merkwürdig! Oder bin ich mir überhaupt
bewußt, in welcher Verfassung ich bin? Befinde ich mich in
Wahrheit im Zustand der Panik, Auflösung, des Irrsinns –
und nur in der Illusion, ich könne unterkühlt und
nüchtern überlegen?«
    Pelorat zuckte die Achseln. »Mir kommen Sie geistig
völlig klar vor. Vielleicht bin ich ebenso irrsinnig wie Sie und
stehe unter der gleichen Illusion, aber derartige Argumentationen
führen zu nichts. Die ganze Menschheit könnte an einem
gemeinschaftlichen Wahnsinn kranken und sich

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