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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Miene an und meinte:
»Weil Wonne und ich an jedem Thema hängenbleiben, über
das wir sprechen, bis in den Tod hinein. Wir verlassen uns ganz auf
Sie, Janov, daß Sie uns unseren Verstand bewahren. Welches
Thema wollen Sie denn anschneiden, alter Freund?«
    »Ich habe mir meine Unterlagen über Comporellon und den
ganzen Sektor, dem diese Welt angehört, angesehen. Es gibt hier
zahlreiche alte Legenden. Nach diesen Unterlagen ist die Besiedlung
vor sehr langer Zeit erfolgt, im ersten Jahrtausend der
Hyperraumfahrt. Comporellon erwähnt sogar einen legendären
Gründer namens Benbally, obwohl nirgends davon die Rede ist,
woher er kam. Sie sagen, der ursprüngliche Name ihres Planeten
hätte Benbally World gelautet.«
    »Und wieviel Wahrheit ist daran, Ihrer Ansicht nach,
Janov?«
    »Ein Körnchen vielleicht, aber wer könnte schon
erraten, was das für ein Körnchen sein
könnte.«
    »Ich habe nie von jemandem in der Geschichte gehört, der
Benbally hieß. Sie?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber Sie wissen ja, daß in
der späten Kaiserzeit die Geschichte der präimperialen
Ära bewußt unterdrückt wurde. Die Kaiser waren in den
turbulenten letzten Jahrhunderten des Imperiums sehr bemüht,
nicht zu viel Lokalpatriotismus aufkommen zu lassen, da sie, durchaus
mit Recht, befürchteten, solche Bestrebungen würden den
Zerfall des Reichs noch beschleunigen. Daher beginnt in fast jedem
Sektor der Galaxis die wahre Geschichtsschreibung mit kompletten
Aufzeichnungen und einer genauen Chronologie erst mit den Tagen, an
denen Trantors Einfluß sich bemerkbar machte und der
betreffende Sektor sich mit dem Imperium verbündete oder von ihm
annektiert wurde.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß man die Geschichte
so leicht manipulieren oder auslöschen kann«, sagte
Trevize.
    »So einfach geht das auch meistens nicht«, sagte
Pelorat, »aber eine entschlossene, mächtige Regierung kann
die Geschichtsschreibung schwächen. Wenn das mit genügend
Nachdruck geschieht, hängt die Frühgeschichte von
verstreutem Material ab und neigt dazu, zu Legenden und Märchen
zu degenerieren. Derartige Berichte reichern sich dann fast
regelmäßig mit Übertreibungen an und stellen dann den
Sektor als älter und mächtiger dar, als er aller
Wahrscheinlichkeit nach jemals war. Und ganz gleich, wie albern eine
bestimmte Legende auch ist, oder wie unmöglich sie auch
erscheinen mag – für die Bewohner der entsprechenden Welten
wird es eine Frage des Patriotismus, an sie zu glauben. Ich kann
Ihnen Geschichten aus jedem Winkel der Galaxis zeigen, die davon
sprechen, daß die ursprüngliche Kolonisierung von der Erde
selbst aus erfolgte, obwohl das nicht immer der Name ist, den sie dem
Mutterplaneten geben.«
    »Wie nennen sie ihn denn sonst noch?«
    »Eine ganze Menge Namen. Manchmal nennen sie ihn den
›Einzigen‹, manchmal auch den ›Ältesten‹.
Oder die ›Bemondete Welt‹, was nach der Ansicht einiger
Experten ein Hinweis auf ihren riesigen Satelliten darstellt. Andere
behaupten, daß das ›verlorene Welt‹ bedeuten soll und
daß ›bemondet‹ irgendein antiquierter Ausdruck aus
der prägalaktischen Sprache ist, der ›verloren‹ oder
›aufgegeben‹ bedeuten soll.«
    »Janov, hören Sie auf!« sagte Trevize, nicht
unfreundlich. »Sie und Ihre Gewährsleute. Diese Legenden
gibt es also überall, sagen Sie?«
    »O ja, mein lieber Freund. Durchaus. Sie brauchen nur in
ihnen herumzustöbern, wenn Sie ein Gefühl für diese
menschliche Gewohnheit bekommen wollen, mit irgendeinem Korn Wahrheit
anzufangen und es mit Legenden zu umkleiden – so wie die Austern
von Rhampora um ein Sandkorn Perlen wachsen lassen. Ich bin auf diese
Redewendung gestoßen, als…«
    »Janov! Jetzt hören Sie auf! Sagen Sie mir, ist an den
Legenden von Comporellon etwas, das sie von anderen
unterscheidet?«
    »Oh!« Pelorat starrte Trevize einen Augenblick lang mit
glasigem Blick an. »Anders? Nun, sie behaupten, die Erde
läge relativ nahe, und das ist ungewöhnlich. Auf den
meisten Welten, die von der Erde sprechen, welchen Namen auch immer
sie dafür wählen, herrscht die Tendenz vor, bezüglich
ihrer Position ziemlich vage zu sein – sie liegt dann entweder
unendlich weit entfernt oder in irgendeinem Land der
Phantasie.«
    »Ja, so wie manche Leute auf Sayshell uns sagten, daß
Gaia sich im Hyperraum befinde«, sagte Trevize.
    Wonne lachte.
    Trevize warf ihr einen schnellen Blick zu. »Das stimmt. So
hat man uns gesagt.«
    »Ich will ja gar nicht

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