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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beschädigt sein wird. Janov, Sie
dürfen nicht zulassen, daß Wonne Ihnen das antut –
vielleicht sollte ich mit ihr darüber sprechen.«
    »Nein! Tun Sie das nicht! Sie sind ja nicht gerade ein
Ausbund an Takt, das wissen Sie, und ich will nicht, daß sie
verletzt wird. Ich kann Ihnen versichern, daß sie sich in der
Hinsicht mehr um mich kümmert, als Sie sich vorstellen
können. Sie macht sich viel mehr Sorgen, daß es zu
Gehirnschädigungen kommen könnte als ich. Dessen
können Sie versichert sein.«
    »Nun denn, dann werde ich zu Ihnen sprechen. Janov, tun Sie
das nie mehr! Sie haben jetzt zweiundfünfzig Jahre mit Ihrer
eigenen Art von Freude und Vergnügen gelebt, und Ihr Gehirn ist
darauf eingerichtet, das auszuhalten. Lassen Sie sich nicht von einem
neuen, ungewöhnlichen Laster verführen. Dafür
muß ein Preis bezahlt werden; wenn nicht sofort, dann doch am
Ende.«
    »Ja, Golan«, sagte Pelorat leise und blickte auf seine
Schuhspitzen. Und dann meinte er: »Vielleicht sehen Sie es
einmal so. Was ist, wenn Sie ein einzelliges Wesen
wären…«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Janov. Vergessen Sie
es! Wonne und ich haben uns bereits mit dieser Analogie
auseinandergesetzt.«
    »Ja, aber überlegen Sie doch! Angenommen, wir stellen
uns einzellige Organismen mit menschlichem Bewußtseinsniveau
und mit Denkfähigkeit vor und malen uns dann aus, daß
diese Wesen sich der Möglichkeit ausgesetzt sähen, ein
multizellularer Organismus zu werden. Würden die einzelligen
Organismen dann nicht ihren Verlust der Individualität beklagen
und damit auch die bevorstehende Eingliederung in die
Persönlichkeit eines allumfassenden Organismus? Und würden
sie nicht unrecht haben? Wäre denn eine individuelle Zelle auch
nur imstande, sich die Macht des menschlichen Gehirns
vorzustellen?«
    Trevize schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Janov, die
Analogie stimmt nicht. Einzellige Organismen besitzen kein
Bewußtsein und kein Denkvermögen – oder wenn sie es
tun, dann ist es so winzig, daß man es als Null ansehen kann.
Wenn solche Objekte sich verbinden und die Individualität
verlieren, dann würden sie damit etwas verlieren, was sie nie
wirklich besessen haben. Ein menschliches Wesen jedoch besitzt Bewußtsein und hat das Vermögen zu denken. Es
besitzt ein echtes Bewußtsein und eine echte unabhängige
Intelligenz, die es verlieren kann. Der Vergleich hinkt
also.«
    Einen Augenblick lang herrschte zwischen den beiden Schweigen; ein
fast lastendes Schweigen, und schließlich meinte Pelorat, in
dem Versuch, das Gespräch in eine neue Richtung zu zwingen:
»Warum starren Sie auf den Bildschirm?«
    »Gewohnheit«, sagte Trevize mit einem kleinen
Lächeln. »Der Computer sagt mir, daß uns keine
gaianischen Schiffe folgen und daß uns auch keine
sayshellanischen Flotten entgegenkommen. Trotzdem blicke ich voll
Sorge auf den Computer und beruhige mich damit, daß ich keine
derartigen Schiffe sehe, wo doch die Sensoren des Computers Hunderte
Male schärfer und besser sind als meine Augen. Darüber
hinaus ist der Computer imstande, einige Eigenschaften des Weltraums
in höchst differenzierter Art wahrzunehmen, Eigenschaften, die
meine Sinne unter keinen Umständen wahrnehmen können.
– Und obwohl ich das alles weiß, starre ich dennoch auf
den Schirm.«
    Pelorat meinte: »Golan, wenn wir wirklich Freunde
sind…«
    »Ich verspreche Ihnen, ich werde nichts tun, was Wonne weh
tut, zumindest nicht mit Absicht.«
    »Das ist jetzt eine andere Sache. Sie halten unser Ziel vor
mir geheim, als würden Sie mir nicht vertrauen. Wo geht die
Reise hin? Sind Sie der Meinung, Sie wüßten, wo die
Erde ist?«
    Trevize blickte auf, und seine Augenbrauen schoben sich in die
Höhe. »Es tut mir leid. Ich habe das Geheimnis wohl in
meinem Busen verborgen, oder nicht?«
    »Ja, aber warum haben Sie das getan?«
    »Ja, das frage ich mich auch«, sagte Trevize. »Ich
frage mich, mein Freund, ob es nicht wegen Wonne ist.«
    »Wonne? Sie soll es also nicht erfahren. Wirklich,
alter Junge, man kann ihr völlig vertrauen.«
    »Das ist es nicht. Welchen Sinn hätte es denn, ihr nicht
zu vertrauen? Ich argwöhne, daß sie, wenn sie das
wünscht, jedes Geheimnis aus meinem Bewußtsein
herauspicken kann. Ich glaube, ich habe einen viel kindischeren
Grund. Ich habe das Gefühl, daß Sie nur noch auf sie
achten und ich nicht mehr für Sie existiere.«
    Pelorat blickte erschreckt. »Aber das stimmt doch nicht,
Golan.«
    »Ich weiß, aber ich versuche meine

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