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Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Titel: Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Erste Sprecher stand auf der Schwelle. Channis versuchte, etwas zu sagen, zu rufen, zu warnen, doch seine Zunge erstarrte. Das Maultier hielt ihn immer noch mit einem Teil seines mächtigen Verstandes fest und klemmte ihm die Sprache ab.
    Noch einmal beugte er den Kopf. Das Maultier war noch im Zimmer. Er war wütend, seine Augen flammten. Er lachte nicht mehr, aber er hatte die Zähne in einem wilden Lächeln gefletscht.
    Der mentale Einfluß des Ersten Sprechers bewegte sich mit heilender Berührung über Channis’ Verstand. Dann kam er mit den Verteidigungen des Maultiers in Kontakt, kämpfte kurz und zog sich zurück.
    Mit einer Wut, die in seinem mageren Körper grotesk wirkte, krächzte das Maultier: »Da kommt ein anderer, mich zu begrüßen.« Sein wendiger Geist streckte die Fühler nach draußen - hinaus - hinaus ...
    »Sie sind allein«, stellte er fest.
    Und der Erste Sprecher erklärte ergeben: »Ich bin ganz allein. Ich mußte allein kommen, weil ich es war, der Ihre Zukunft vor fünf Jahren falsch berechnete. Es hätte mir eine gewisse Befriedigung verschafft, die Sache ohne Hilfe zu berichtigen. Unglücklicherweise war das Feld emotionaler Abweisung, das Sie um diesen Ort errichteten, stärker, als ich gedacht hatte. Ich brauchte lange, es zu durchdringen. Ich gratuliere Ihnen zu dem Geschick, mit dem es konstruiert war.«
    »Danke für nichts«, lautete die feindselige Antwort.
    »Sparen Sie sich Ihre Komplimente. Sind Sie gekommen, den Splitter, den Ihr Gehirn darstellt, der geborstenen Säule Ihres Reiches dort hinzuzufügen?«
    Der Erste Sprecher lächelte. »Nun, der Mann, den Sie Bail Channis nennen, hat seine Aufgabe gut erfüllt, und das ist um so mehr zu loben, als er Ihnen geistig bei weitem nicht gewachsen war. Ich sehe natürlich, daß Sie ihn mißhandelt haben, doch vielleicht können wir ihn auch jetzt noch völlig wiederherstellen. Er ist ein tapferer Mann, Sir. Er hatte sich freiwillig für diese Mission gemeldet, obwohl wir vorausberechnen konnten, daß sein Gehirn mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Schaden davontragen würde, eine erschreckendere Perspektive als die bloßer körperlicher Verkrüppelung.«
    Channis’ Gehirn pulsierte hilflos mit dem, was er sagen wollte und nicht konnte, mit der Warnung, die er gern herausgeschrien hätte. Er war nur imstande, diesen unausgesetzten Strom von Furcht, Furcht auszustrahlen.
    Das Maultier bemerkte ruhig: »Sie wissen natürlich von der Zerstörung Tazendas.«
    »Ja. Der Angriff Ihrer Flotte wurde vorausgesehen.«
    Grimmig: »Das läßt sich denken. Aber er wurde nicht verhindert, he?«
    »Nein, verhindert wurde er nicht.« Die emotionale Symbologie des Ersten Sprechers war deutlich zu erkennen. Es war beinahe Entsetzen vor sich selbst, ein ausgeprägter Widerwille. »Und das ist mehr meine Schuld als Ihre. Wer hätte sich vor fünf Jahren vorstellen können, über welche Kräfte Sie verfügen? Wir hatten von Anfang an den Verdacht, von dem Augenblick an, als Sie Kaigan einnahmen, daß Sie die Macht der emotionalen Kontrolle besaßen. Allzu überraschend war das nicht, Erster Bürger, wie ich Ihnen erklären kann.
    Die Fähigkeit, einen emotionalen Kontakt herzustellen, ist keine sehr neue Entwicklung. Tatsächlich schlummert sie in jedem menschlichen Gehirn. Die meisten Menschen können auf primitive Art Emotionen lesen, indem sie sie aufgrund ihrer Erfahrung mit einem Gesichtsausdruck, einem Ton der Stimme und so weiter in Verbindung bringen. Sehr viele Tiere besitzen die Fähigkeit in höherem Maß; sie benutzen in großem Umfang den Geruchssinn, und die Emotionen, um die es sich hier handelt, sind natürlich weniger kompliziert.
    Menschen sind im Grunde zu weit mehr fähig. Doch die Gabe der direkten emotionalen Kontrolle verkümmerte, als sich vor einer Million Jahren die Sprache entwickelte. Es ist die große Leistung unserer Zweiten Foundation, diesen vergessenen Sinn wenigstens zu einem Teil seiner früheren Wirksamkeit wiederhergestellt zu haben.
    Aber wir können ihn nicht von Geburt an voll nutzen. Eine Atrophie von einer Million Jahren ist ein gewaltiges Hindernis, und wir müssen den Sinn erziehen, ihn ebenso wie unsere Muskeln üben. Und da liegt der wesentliche Unterschied. Ihnen ist er angeboren.
    Soviel konnten wir berechnen. Wir konnten ebenfalls berechnen, wie sich der Besitz eines solchen Sinnes auf einen Mann in einer Welt von Menschen, die ihn nicht haben, auswirken würde: der Sehende im Königreich der Blinden.

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