Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Wir berechneten das Ausmaß des Größenwahns, dem Sie verfallen würden, und wir glaubten, vorbereitet zu sein. Aber auf zwei Faktoren waren wir nicht vorbereitet.
Der erste war der große Umfang Ihres Sinnes. Wir können emotionale Kontrolle nur innerhalb Sichtweite ausüben, und deswegen sind wir auch hilfloser gegen physische Waffen, als Sie vielleicht denken. Das Sehen spielt eine so große Rolle. Bei Ihnen ist das anders. Von Ihnen ist bekannt, daß Sie Menschen unter Kontrolle hatten, ja, noch mehr, daß Sie in intimem emotionalem Kontakt mit ihnen standen, wenn sie außer Sicht- und Hörweite waren. Das wurde zu spät entdeckt.
Zweitens wußten wir nicht von Ihren körperlichen Mängeln, vor allem von dem einen nicht, der Ihnen so wichtig war, daß Sie den Namen >Maultier< annahmen. Wir sahen nicht voraus, daß Sie nicht einfach ein Mutant waren, sondern ein steriler Mutant, ein nicht zeugungsfähiger Mann, und uns entging, daß dieser Minderwertigkeitskomplex bei Ihnen weitere psychische Störungen verursachte.
Wir bezogen nur den Größenwahn in unsere Überlegungen ein, nicht aber eine durch und durch psychopathische Paranoia.
Ich trage die Verantwortung dafür, daß wir all dies nicht beachteten, denn ich war Leiter der Zweiten Foundation, als Sie Kaigan einnahmen. Wir erkannten es, zu spät als Sie die Erste Foundation vernichteten, und dieses Fehlers wegen mußten Millionen auf Tazenda sterben.«
»Und jetzt wollen Sie die Sache berichtigen?« Die dünnen Lippen des Maultiers kräuselten sich; sein Geist pulsierte vor Haß. »Was wollen Sie unternehmen? Mich mästen? Mir Manneskraft geben? Aus meiner Vergangenheit die lange Kindheit in einer feindseligen Umgebung entfernen? Haben Sie Bedauern für meine Leiden? Haben Sie Bedauern für mein Elend? Mir tut es nicht leid, daß ich getan habe, was in meinem Interesse notwendig war. Soll sich die Galaxis schützen, so gut sie kann, denn sie hat keinen Finger krumm gemacht, um mich zu schützen, als ich Schutz brauchte.«
»Ihre Emotionen«, erwiderte der Erste Sprecher, »sind natürlich die Kinder Ihrer Vergangenheit. Man darf sie nicht verdammen, man kann sie allenfalls verändern. Die Zerstörung Tazendas war unvermeidlich. Die Alternative wäre gewesen, daß es in der ganzen Galaxis über Jahrhunderte hinweg zu einer viel größeren Zerstörung gekommen wäre. Wir haben innerhalb unserer begrenzten Möglichkeiten unser Bestes getan. Wir evakuierten von Tazenda so viele Menschen, wie wir konnten. Wir dezentralisierten den Rest der Welt. Unglücklicherweise war das bei weitem nicht genug. Viele Millionen fanden den Tod, empfinden Sie darüber kein Bedauern?«
»Nicht im geringsten, ebensowenig, wie mir die Hunderttausend leid tun, die in nicht mehr als sechs Stunden auf Rossem sterben müssen.«
»Auf Rossem?« fragte der Erste Sprecher schnell.
Er wandte sich Channis zu, der sich zu einer halb sitzenden Position hochgequält hatte, und er benutzte die ganze Kraft seines Geistes. Channis spürte, daß das über seinen Kopf hinweg geführte mentale Duell heftiger wurde. Und dann lockerten sich für kurze Zeit seine Bande, und es entrang sich ihm: »Sir, ich habe vollkommen versagt. Er hat es keine zehn Minuten vor Ihrer Ankunft mit Gewalt aus mir herausgeholt. Ich war nicht fähig, ihm Widerstand zu leisten, und ich will mich nicht dafür entschuldigen. Er weiß, daß Tazenda nicht die Zweite Foundation ist. Er weiß, daß es Rossem ist.«
Und die Bande zogen sich wieder zusammen.
Der Erste Sprecher runzelte die Stirn. »Ich verstehe. Was haben Sie vor?«
»Sie fragen noch? Macht es Ihnen Schwierigkeiten, das Offensichtliche zu erkennen? In dieser ganzen Zeit, die Sie mir eine Vorlesung über die Natur des emotionalen Kontaktes hielten, n dieser ganzen Zeit, die Sie mir Wörter wie Größenwahn und Paranoia an den Kopf warfen, habe ich gearbeitet. Ich habe Verbindung mit meiner Flotte aufgenommen, und sie hat jetzt ihre Befehle. In sechs Stunden wird sie, sollte ich meine Befehle nicht aus irgendeinem Grund widerrufen, Rossem bombardieren, dieses einsame Dorf und ein Gebiet von hundert Quadratmeilen ringsherum ausgenommen. Meine Leute sollen gründliche Arbeit leisten und dann hier landen.
Ihnen bleiben sechs Stunden, und in sechs Stunden können Sie mich weder geistig besiegen noch den Rest Rossems retten.«
Das Maultier breitete die Hände aus und lachte. Der Erste Sprecher schien dagegen Schwierigkeiten zu haben, mit diesem neuen Stand der
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