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Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Titel: Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Welke , Dietmar Wischmeyer
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der Knopf an deiner Bluse seiiiiiiiin», schmettert er der Spanierin den alten Bata-Illic-Klassiker entgegen, während ihm Speichelfäden das Kinn runterlaufen.
    Ronald Brunsmeier ist ein Held. Er ist der letzte Deutsche.

Was noch zu sagen bleibt

DER WEGWERF-PROMI
    Billig, willig und talentfrei
     
    Wenn du denkst, bekloppter geht es nimmermehr, dann kommt von irgendwo ein Promi her. Jede Niederung medialer Furzigkeit scheint bereits durchschritten, doch dann taucht am Horizont das Land auf, in dem Milch und Sperma fließen. Pralleutrige Wegwerf-Prominiden aus einer längst vergessenen Reality-Soap werden mit gefühlt langschwänzigen Abfall-Celebrities für eine beschissene Idee und ein noch beschisseneres Drehbuch verwurstet in der Hoffnung, dass sie dem Begriff «Promiskuität» Rechnung tragen. Da sie samt und sonders bei der Präimplantations-Gymnastik gefehlt haben, jedenfalls was die Bildung einer gefalteten Großbirnenrinde anbelangt, kann man auf die Tonspur getrost verzichten.
    Der recycelte Moder-Promi aus dem Dschungelcamp ist schon der Megastar im Müll der Fernsehfressen, ihn kennt man immerhin aus früheren Jahren, als er noch im vollen Saft seiner Schaffenskraft stand. Danach wurd’s finster um ihn herum, der Suff tat das Übrige zur Demontage, vergeigte Ehen, Ostimmobilien, fertig ist der Scherbenhaufen, dann reicht’s nur noch für den Sühnestrip im Quasselfernsehen. Sind sie bei Friedman-Pilawa-Lanz ausgewrungen, geht’s in den Orkus der Verwertungskette: Maden fressen, Standardtanz, kurz danach bleibt mit etwas Glück die Eröffnung einer Baumarktfiliale. Immerhin kann diese Abraumhalde medialer Aufmerksamkeit von einstiger Grandezza zehren, sich selber auf YouTube in der ZDF-Hitparade 1971 bewundern oder wird gar von alten Mütterchen mit leuchtenden Augen in der Fußgängerzone noch erkannt.
    Der juvenile Wegwerf-Promi betritt gleich als solcher die Szene. Seinen höchst vergänglichen Ruhm verdankt er beispielsweise einer telegenen Bildungslücke im Angesicht der Dieter-Bohlen-Rampe. Hat der Promi Titten, besteht zudem eine Andienungspflicht gegenüber anderen Omega-Promis. Wenn die Riesenamöbe dann ein Liedchen trällert, versammeln sich Tausende vor Möbelhäusern und kreischen sich in einen preiswerten Rausch. Das war dann aber auch schon der Höhepunkt in der Karriere des Wegwerf-Promis. In seiner Verzweiflung kann er noch die eigene Oma abmurksen, gegen einen Alleebaum krachen – es hilft alles nix: die Haltbarkeitsgrenze seiner schalen Berühmtheit ist überschritten – ab geht’s auf die Halde, und hätte nicht vor Jahrtausenden der Mensch den Suff entdeckt, dem einst Gepriesenen bliebe nichts, als Hand an sich zu legen. Für ihn wird’s auch kein Wiedersehen in fernen Zeiten geben, nicht als Madenmümmler oder Vorzeigegescheiterter, denn vor dem Fall kommt nicht nur der Hochmut, wie der Volksmund weiß, sondern in erster Linie mal der Hochsitz, und da saß unser kleiner Pissetrinker niemals drauf.
     
Kurz erklärt: Casting
Der neudeutsche Traum vom gesellschaftlichen Aufstieg hat Studium und Weiterbildung im Wesentlichen abgelöst. Heutige Jugendliche träumen davon, beim Casting durch «Voting» oder eine Jury voller Idioten in den Olymp der kurzzeitigen Berühmtheit katapultiert zu werden. Gute Voraussetzungen: zweistelliger IQ, Intim-Piercing, gerne Migrationshintergrund, Letzteres ist aber keine Bedingung.

KANZLER KEVIN
    Es lebt schon und kommt unaufhaltsam auf uns zu
     
    Während man bei Anne Will noch rätselt, ob es reicht für Schwarz-Gelb beim nächsten Mal, ob vierzig Millionen neue Arbeitsplätze realistisch sind oder warum die hundertjährige Amtszeit von Heide-Zeul Marie-Wieczorek beendet wurde, treibt mich eine ganz andere Sorge um: Wann heißt der erste Bundeskanzler «Kevin»?
    Wir befinden uns gegenwärtig an der deutschen Namensscheide. Die regierende und schon im Abtritt begriffene Politikergeneration ist die letzte mit halbwegs nachvollziehbaren Vornamen. Bei «Guido» deutete sich der Paradigmenwechsel schon an, so heißt man ja normalerweise nicht, ohne daran Schaden zu nehmen. «Frank-Walter» hingegen ist ein mutiger Spagat zwischen Wirtschaftswunder und Weimar, bildet somit perfekt die geistige Heimat der SPD ab. Bei der momentan gültigen Bundeskanzlerin sind wir nur sehr knapp an einer «Mandy» vorbeigeschrappt, gedankt sei es ihrem vorgerückten Alter. Mit Joschka Fischer bekamen wir ja schon einen Vorgeschmack darauf, wie es ist, wenn erst

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