Franka
Mitarbeiter, dass heute um zwölf Uhr mittags für alle vorzeitiger Feierabend ist. Wer mag, darf der Einladung unseres Mitbewerbers und Kollegen SeKa Capital selbstverständlich folgen. Puh. Das hat mich aber Überwindung gekostet. Meine Leute wissen jetzt, dass ich den Weg nach Canossa antreten werde. Knut weiß es noch nicht. Allein werde ich dort sicherlich nicht aufschlagen und mich den neugierigen Blicken der Anwesenden aussetzen. Ich brauche Verstärkung. Physisch und moralisch. Wer eignet sich besser als meine Ex Schwiegereltern.
»Nein, Günter. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ihr werdet nicht mit dem Bus fahren. Es ist heiß und ihr müsstet mindestens drei Mal umsteigen. Grüße Ester ganz lieb von mir. Ja, ich esse gern vorher zu Mittag mit euch. Bis später.«
Es gibt Kohlrouladen. Wir haben fast dreißig Grad draußen und mir läuft der Schweiß von der Stirn.
»Hm, lecker, Ester. Die Füllung ist ein Gedicht. Du bist und bleibst eine Meisterköchin. Nein, danke. Kein Maggi. Das ist überhaupt nicht nötig. Es schmeckt vorzüglich. Wie immer.«
»Ach, Franka. Was hat diese böse Frau uns nur allen angetan. Wie verlogen und durchtrieben kann ein Mensch nur sein? Ein Kuckuckskind! Ich habe ja gleich gesehen, dass Linus keine Ähnlichkeit mit Knut hat. Pummelchen war ein so schönes Kind.«
»Ja, Ester. Das war er. Einmalig und außergewöhnlich.....«
»Knut hätte es uns gleich sagen sollen.«
»Ach, Ester Liebling, er wollte uns doch nur schonen.«
»Was meint ihr? Wollen wir los?«
»Du sitzt wie immer vorn. Ist die Temperatur angenehm?«
»Perfekt, meine Liebe.«
Knut steht mit einigen Kunden und Mitarbeitern um einem Stehtisch. Er trägt blau und sieht zum Anbeißen aus. Als er uns erblickt, kommt er lächelnd auf mich zu. Seine lange Haarsträhne fällt ihm wie immer über seine Augen und ich streiche sie wie selbstverständlich vorsichtig mit meinen Fingern aus seinem Gesicht.
»Du bist mit meinen Eltern gekommen?«
»Natürlich, wir sind doch schließlich eine Familie.«
»Wo hast du ihn?«
»Wo habe ich wen oder was?«
»Na, meinen Haustürschlüssel?«
»Mehr willst du nicht, um mir zu verzeihen?«
»Ach, Franka. Das habe ich doch schon längst.«
Vorschau auf Teil 3 Jette
Das fünfte Rad am Wagen
Wehe, sie nennt mich noch einmal geschwätzige Plaudertasche. Vielmehr sollte Franka mir dankbar sein, dass ich mich eingemischt habe. Sie war ja mal wieder zu stolz, um sich mit Knut auszusprechen. Wie immer wusste sie alles besser und hat meine Warnungen in den Wind geschlagen. Dabei hatte ich gleich den Verdacht, dass die Dohndorf eine Intrige spinnt. Und so war es ja auch. Knut war außer sich, als ich ihm erzählte, was sie Franka am Abend vor der Hochzeit an Ungeheuerlichkeiten aufgetischt hat. Völlig entsetzt fragte er »Und das hat sie mir tatsächlich zugetraut?«
»Ihre Geschichte klang plausibel. Und dass Franka darauf reingefallen ist, daran bist du nicht ganz unschuldig. Zu oft hast du sie in der Vergangenheit schon belogen. Also, spiel hier nicht die beleidigte Leberwurst«, hatte ich ihm schroff geantwortet. Die beiden sind jetzt endlich versöhnt und schwer verliebt. Das ist allein mein Verdienst. Jette Lüders, Schlichterin, Kupplerin und Liebesbotin des Jahres.
Ich weiß, dass meine Freundinnen schon immer der Ansicht waren, dass ich die Doofe von uns dreien bin. Das bin ich aber eindeutig nicht. In meinem Alter mit einem Studium zu beginnen, war die beste Entscheidung meines Lebens. Seitdem strotze ich nur so vor Selbstbewusstsein. Wenn nichts dazwischen kommt, habe ich bald meinen Masterabschluss in der Tasche. Aber was sollte schon dazwischen kommen. Etwa ein Mann? Bestimmt nicht! Viel zu lange habe ich mich von Dieter Lüders unterbuttern lassen. Diese Erfahrung reicht mir bis ans Ende meiner Tage. Jetzt wird endlich gelebt.
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Hier wird die Veröffentlichung von Band 3 bekannt gegeben.
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ISBN-10: 1483902293
Karpfen & Co.
Die 37-jährige Anna Scheffler leidet nach einem Autounfall unter partiellem Gedächtnisverlust. Sie erkennt zwar ihren Ehemann Frank. Sie weiß auch, dass sie als Redakteurin für einen Gourmet-Verlag tätig ist.
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