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Franka

Franka

Titel: Franka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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sagen, auch keine Idee hat.

Panikattacke

Zwei Stunden später schließt Knut mit seinem Schlüssel die Haustür auf und setzt sich zu uns Frauen aufs Sofa.
   »Nein, es war kein Herzinfarkt. Meine Mutter hatte mal wieder einen ihrer berüchtigten, theatralischen Auftritte. Es tut mir leid, dass sie uns den Abend verdorben hat. Dabei hatte ich es ganz anders geplant.«
Knut greift in seine Hosentasche und zieht ein kleines Schmucketui hervor. Bevor er erneut auf die Knie geht, greife ich ein.
   »Nicht, bitte. Das ist jetzt wirklich nicht der passende Moment«, keife ich ihn an.
Tine und Jette verabschieden sich. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, offen mit ihm zu sprechen. Während ich im Flur noch über eine passende Formulierung nachdenke, spüre ich schon seinen Atem in meinem Nacken. Er umgreift mich zärtlich mit seinen Armen und flüstert, dass ich nicht traurig sein soll.
   »Ab jetzt haben wir alle Zeit der Welt für unser Baby Projekt. Setzt dich nicht so unter Druck, Schatz.«
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und stottere
   »Weißt du Knut, ...ich...«
   »Ja, Franka ich weiß. Ich weiß nur zu gut, was ich dir angetan habe. Und dass du bereit bist, mir diesen Fehler zu verzeihen, macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt. Ich liebe dich von ganzem Herzen und ich verspreche dir, wir werden von nun an wieder unser wunderbares Leben führen. Seite an Seite, so wie früher.«
Aha. Daher weht der Wind. Er nimmt also wieder mit großen Sprüngen Anlauf auf meinen Chefsessel. Vergiss es, Carstensen. Deinen heutigen Überfall konnte ich nicht rechtzeitig verhindern, aber dass du deine Klauen nach meiner Firma ausstreckst, werde ich nicht zulassen.
  »Du bist müde, Franka. Ich weiß, dass dich der erste Tag deiner Periode immer so schafft. Also komm. Lass uns ins Bett gehen. Ich werde dich massieren bis du eingeschlafen bist.«
Während ich mir im Badezimmer die Zähne putze, glotzt mich eine fremdartige Frau aus dem Spiegel an. Wenn ich richtig hinschaue, sind es sogar zwei identisch aussehende Personen, die bei näherer Betrachtung eine gewisse Ähnlichkeit mit mir haben. Die eine wundert sich über meine untypische Zurückhaltung, schüttelt verständnislos den Kopf und nennt mich »Feigling«.
Die andere nickt mir beschwichtigend zu und flüstert »Nicht heute! Du kannst ihm unmöglich jetzt diesen Dolchstoß versetzen. Er gibt sich doch solche Mühe. Und es ist doch auch schön, nicht allein in diesem großen Haus zu sein.« Abgeschminkt und weiß wie die Wand trete ich in das Schlafzimmer. Knut reicht mir eine Wärmflasche und deckt mein Bett auf. Ich bedanke mich, obwohl mir dieses Maß an Fürsorge eindeutig zu weit geht. Ich bin schließlich nicht krank und auch nicht total betrunken. Oder doch? Als seine Hände über meine Schultern wandern und der Duft seines After Shaves den Raum erfüllt, schmelze ich dahin. Keine fünf Minuten und ich schlafe tief und fest.

Der Morgen beginnt mit einem Kaffee am Bett und ich sage, dass er aufhören kann, den Koch, Krankenpfleger und Kellner für mich zu spielen.
   »Ich trinke morgens nur einen Saft und den ersten Espresso in der Firma.«
   »Auch gut. Das Bad ist frei für dich. Wir können doch mit einem Wagen in die City fahren, oder?«
Knut quasselt unentwegt, während ich unter der Dusche stehe und mir Gedanken mache, wie ich es ihm schonend beibringen kann, dass die Tür zur Firma für ihn verschlossen bleibt. Während ich mich abtrockne, ankleide und schminke, sitzt er auf dem Rand unserer Badewanne und starrt mich unentwegt an.
   »Warum schaust du mir bei jeder Bewegung zu? Willst du mich verrückt machen? Zieh dich auch endlich an und beeile dich, wenn wir zusammen aufbrechen wollen.«
   »Du bist ja immer noch ein Morgenmuffel. Weißt du eigentlich, wie sehr mir deine schlechte Laune gefehlt hat?«
Er nimmt mir den Lippenstift aus der Hand und küsst mich zärtlich auf den Mund. Seine Hände liegen auf meiner Taille und ich weiß, wenn ich ihn nicht auf der Stelle aus dem Bad verscheuche, bleibt es nicht beim Küssen auf die Lippen.
   »Also ich fahre in fünf Minuten. Wenn du mit willst, dann komm.«

Knut steht in einem neuen, mir unbekannten, dunkel blauen Anzug im Flur und richtet seine Krawatte. Ich mag es, wenn er blau trägt. Überhaupt hat er, was perfekte Kleidung angeht, einen ausgezeichneten Geschmack. Er ist absolut stilsicher und die Frage, wie er aussieht, ist völlig

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