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Franka

Franka

Titel: Franka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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stolpere ich gleich über einen riesigen Koffer und mehrere Kartons. Er wird doch wohl nicht...?
   »Doch, Franka. Ich bin ausgezogen. Heute habe ich Carina gesagt, dass ich dich noch immer liebe und da war es nur konsequent, zu gehen. Ich hoffe, du hast reichlich Hunger mitgebracht. Es gibt Feuertopf mit Bratkartoffeln und zum Nachtisch habe ich Apfeltarte mit Vanilleeis vorbereitet.«
Das glaube ich jetzt nicht. Ich will gerade lospoltern und ihn fragen, wie er auf die absurde Idee kommt, mich mit seinem Einzug derartig zu überrumpeln, als mein Blick auf die gedeckte Tafel fällt.
   »Wieso hast du für sechs Personen gedeckt?«
Aber noch bevor er mir antworten kann, klingelt es an der Tür. Flink wie ein Wiesel huscht er an mir vorbei und öffnet. Ich höre Tine und Jette, die über den Anblick der Koffer und Kartons im Flur ebenso überrascht sind, wie ich es bin. Ihren fragenden Blick kann ich nur mit einem stummen Achselzucken beantworten, denn es verschlägt mir gerade die Sprache. Ester und Günter nehmen Kurs auf meine Einfahrt. Meine verhasste Ex Schwiegermutter trägt wie gewohnt ihr garstiges Gesicht und zeigt mir schon von Weitem, dass sie nicht in freudiger Absicht kommt.
   »Was wird das hier?«, schreie ich Knut an, bevor es erneut klingelt. Ich gehe in die Küche und will von meinen Freundinnen wissen, was der Grund für ihren Besuch ist.
   »Knut meinte, ihr wolltet heute etwas bekannt geben.«
Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Als ich Ester höre, wie sie ihren Sohn begrüßt, fällt mir sofort die Kinnlade herunter und ich ziehe ein Gesicht.
   »Pummelchen? Was hat das zu bedeuten? Warum bist du nicht zu Hause bei Frau und Kind?«
Ja! Sie nennt ihren fast 39 jährigen Sohn tatsächlich noch immer Pummelchen, obwohl Knut ein durchtrainierter Mann ist und peinlich genau auf sein Idealgewicht achtet. Günter begrüßt mich freundlich mit Handschlag.
   »Guten Abend, Franka. Danke für die Einladung.«
Der Besen nickt nur zu mir rüber. Knut bittet meine ungebetenen Gäste zu Tisch und reicht ihnen zur Begrüßung ein Glas Sekt. Ester wiederholt ihre Frage.
   »Warum hast du uns hierher bestellt. Was machst du eigentlich hier?«
Ja, das würde mich auch mal interessieren. Mittlerweile starren Knut zehn weit aufgerissene Augen an und erwarten eine Antwort.
   »Ich wollte euch gern dabei haben, wenn ich Franka meinen erneuten Heiratsantrag mache. Wir lieben uns noch immer und wollen nach einem Jahr der Heimlichkeiten unsere Gefühle nicht mehr verstecken.«
Wollen wir nicht? Sagt wer? Oh, meine Güte was wird das hier? Gleich drehe ich durch! Jetzt lässt er sich auch noch vor mir auf die Knie fallen und ich fasse mir vor Schreck an den Kopf. Ester greift sich beherzt an die Brust und stößt einen lauten Schrei aus.
   »Kind! Bist du von allen guten Geistern verlassen?«
Nach all den Jahren bin ich bereit, ihr in diesem Fall zuzustimmen. Aber dazu kommt es nicht mehr, denn die geschwätzige Jette holt zum finalen Schlag aus.
   »Sag bloß, es hat geklappt und du bist schwanger?«
Jetzt ist es passiert. Die Hexe kippt vom Stuhl und liegt laut schnaubend am Boden. Knut und Günter eilen ihr sofort zur Hilfe.
   »Einen Krankenwagen. Schnell!«, fordert der besorgte Ehemann. Tine reicht ihr ein Glas Wasser und Jette holt ein Kissen, das sie ihr unter den Kopf legt. Ich trinke währenddessen meinen Sekt auf Ex aus und schenke mir bis zum Eintreffen des Notarztes laufend nach. Als die Sanitäter sie in den Krankenwagen bringen, um sie zur Beobachtung ins Hospital zu fahren, bin ich schon reichlich angetrunken.
   »Pummelchen. Du wirst doch deine Mamita jetzt nicht allein lassen! Also fahre ihr schön hinterher. Schließlich bist du an ihrem Zustand nicht ganz unschuldig.«
   »Mamita?«, lacht Tine. »Wieso denn das?«
   »Auch ein Relikt aus Pummelchens frühen Kindertagen. Knut hat sie angeblich nicht Mama, sondern Mamita gerufen. Goldig, nicht?«
   »Ist gut jetzt«, fährt er mich an. »Du solltest jetzt besser auf Wasser umsteigen. Aber du hast Recht. Ich fahre kurz ins Krankenhaus. Also bis gleich, Schatz.«

   »So?!?  Schatz wohnt jetzt also wieder hier? Ich nehme mal an, er weiß immer noch nicht, dass dein Interesse lediglich seinen Kronjuwelen gilt.«
   »Tine, lass die Scherze und sage mir lieber, wie ich ihn wieder loswerde.«
Sie lacht mich schallend aus und sagt, dass sie, außer ihm endlich die Wahrheit zu

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