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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Nacht in Solana Beach.
    Und die Fehde der Stripperclubs.

48
    Das Vertrackte war: Die Masche mit den Stripperclubs hatte als Limousinenverleih angefangen. Damals, 1985.
    Las Vegas war kollabiert, Mike und Frank waren ziemlich allein in San Diego, wenn man die Jungs aus Detroit nicht zählte, was Frank auch nicht tat. Die Migliores machten immer ihre eigenen Geschäfte, und das offenbar, ohne jemals hochzugehen.
    Frank juckte das wenig. Er war schon aus dem Rennen.
    Seit mehr als drei Jahren. Er hatte seine Ruhe, das Leben war friedlich und angenehm. Ein Haus, eine Frau, sein kleiner Fischhandel – und der Limousinenverleih boomte in den Jahren des schnellen Geldes.
    Dann wurde Patty schwanger.
    Es war fast nicht zu fassen. In den Siebzigern hatten sie sich abgerackert ohne Ende. Bis die Ehe in die Binsen ging und sie überhaupt nicht mehr miteinander schliefen.
    Dann eines Abends gingen sie essen. Sie tranken ein bisschen Wein, unterhielten sich ganz nett, fuhren nach Hause, fielen ins Bett – und bums .
    Als ihm Patty die Neuigkeit überbrachte, war er im siebenten Himmel.
    Der Sommer ’85 kam, und sie erwarteten ein Baby.

    »Willst du dir eine schnelle Mark verdienen?«, fragte ihn Mike eines Tages.
    Frank wollte. In ein paar Wochen würde das Baby kommen, ein kleiner Extraverdienst war da immer gut.
    »Was soll ich machen?«, fragte er.
    Es ging darum, dass ein Banker eine Wochenendparty für ein paar Geschäftsfreunde veranstalten wollte. Sie mussten nichts weiter tun, so Mike, als ein paar Limousinen fahren, dann auf der Party nach dem Rechten sehen.
    »Klingt gut«, meinte Frank.
    »Die Sache hat nur einen kleinen Haken«, sagte Mike.
    Klar, dachte Frank. Immer ist irgendwo ein kleiner Haken. »Nämlich?«
    »Der Mann, der die Party veranstaltet.«
    »Was ist mit dem?«
    »Er heißt Donnie Garth.«
    »Ohne mich«, sagte Frank.
    »Komm schon«, sagte Mike.
    »Ich kenne dich nicht wieder«, sagte Frank. »Mike Pella, der nichts so hasst wie Ratten? Garth ist die fetteste Ratte, die es je gegeben hat. Ich kann’s nicht fassen, dass er immer noch die große Nummer abzieht.«
    »Er hat Connections, Frankie«, sagte Mike. »Bessere, als wir uns vorstellen können.«
    »Für Donnie Garth hab ich genug gemacht«, sagte Frank. »Ich passe.«
    »Sie haben nach dir persönlich gefragt, Frank.«
    »Wer?«
    »Der alte Migliore«, sagte Mike. »Und der Mann aus New Orleans.«
    »Marcello?«, fragte Frank. »Mit Marcello hab ich nichts zu tun.«
    »Du nicht, aber Garth«, klärte Mike ihn auf. »Garth ist Chef einer Sparkasse, und der Mann aus New Orleans besitzt Anteile. Ebenso die Migliores.«
    Das ist es also, was ihm den Arsch rettet, dachte Frank. Garth hat sich freigekauft. Hat für seinen Verrat bezahlt.
    Frank seufzte. »Was soll ich also machen?«
    »Nur fahren«, sagte Mike. »Auf der Party rumhängen, aufpassen, dass alles seinen Gang geht. Ich sag dir doch, ein gemütlicher Job.«
    Klar, dachte Frank, ein gemütlicher Job.
    Der »gemütliche Job« fing damit an, dass er einen von den Bankchefs zu einer Bank in Rancho Santa Fe fahren musste, wo der Typ fünfzigtausend in bar abhob und Frank befahl, zum Price Club zu fahren.
    Frank wunderte sich. Zum Price Club? Wofür zahlt man beim Price Club fünfzig Riesen?
    Für Frauen natürlich.
    Sie trafen Madame auf dem Parkplatz. Wie hieß sie gleich? Karen, genau. Sie kam in einem 500er Mercedes-Cabrio angefahren, und der Banktyp lehnte sich aus dem Fenster der Limousine, um ihr das Geld zu übergeben. Als sie weiterfuhren, sagte er zu Frank: »Ich habe einen Wharton-Abschluss als Betriebswirtschaftler. Und was ist aus mir geworden? Ein Zuhälter.«
    Wie hieß der Kerl gleich? fragt sich Frank jetzt.
    Sanders – nein, Saunders, John Saunders. Wieder so ein feiner Pinkel, der wie ein Hund darunter litt, dass er sich die Hände dreckig machte. Frank ersparte sich die Mühe, ihm zu erklären, dass Zuhälter kein Geld bezahlten , sondern kassierten. Und dass Saunders kein Zuhälter war, sondern ein Mädchenhändler. Wie auch immer, er brachte ihn zum Hafen, wo Garths Vierzigmeterjacht lag.
    »Holen Sie die Mädchen um acht Uhr ab«, sagte Saunders beim Aussteigen und gab ihm eine Adresse in Del Mar.
    Patty hätte Anfälle gekriegt, denkt Frank jetzt, hätte sie den nächsten Teil seines »gemütlichen Jobs« miterlebt – wie er bei einem Bordell vorfuhr und sich eine ganze Fuhre der schärfsten Bräute auflud, die man je gesehen hatte.
    Aber Summer Lorensen war die

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