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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Das Haus war ein langer, schlanker, weißer Pavillon mit Fenstern vom Boden bis zur Decke – und der Ozean zum Greifen nahe.
    Frank will gar nicht dran denken, was die Immobilie heute kosten würde.
    Lockere sechs, sieben Millionen.
    Mike kam nach ihm und öffnete die Wagentür für ein zweites Mädchen, einen hinreißenden Rotschopf mit grünen Augen – vom Aussehen her nicht unschuldig und naiv wie Summer, sondern aufreizend und verdorben.
    Aber wie hieß sie? Frank versucht sich zu erinnern.
    Alison. Alison … wie weiter? Sie stammte irgendwie aus dem Süden, zumindest dem Akzent nach.
    Garth trat aus dem Haus, gefolgt vom Glückskind, dasnichts trug außer einem Handtuch um die Hüfte und einem Grinsen im Gesicht.
    Es stellte sich heraus, dass die A-Liste allein aus ihm bestand.
    Du hast sie ihm serviert, denkt Frank jetzt. Serviert wie eine Delikatesse.
    Bleib locker, beruhigt er sich. Sie war eine Nutte – der frische, unverdorbene Auftritt gehörte zu ihrer Nummer. Das war ihre Spezialität, damit trieb sie den Preis hoch. Das heiße Mädchen von nebenan, das du immer haben wolltest und nie gekriegt hast.
    Außer du warst das Glückskind.
    Dann gab es nichts , was du nicht gekriegt hättest.
    Das Glückskind wollte sie beide.
    Klar, denkt Frank. Wer würde da nein sagen? Sei ehrlich. Würdest du nicht auch alles mitnehmen, wenn du könntest? Und wenn du wüsstest, dass du kriegst, was du willst, würdest du dir genauso viel Zeit lassen wie er. Keiner kann dir was wegnehmen, wozu also beeilen? Wenn du gewöhnt bist, zu kriegen, was du willst, ist die Vorfreude vielleicht das Beste an der Sache.
    Die Mädchen sagten, sie müssten jetzt dringend unter die Dusche. Eine Weile verschwanden sie, dann kamen sie im Bikini aus dem Haus, und alle machten einen langen Strandspaziergang, mit Frank und Mike im Gefolge. In Sichtweite, aber außer Hörweite.
    Ins Wasser ging niemand, wie sich Frank erinnert.
    Nur Summer rannte rein bis zu den Knien und gleich wieder raus, mit lautem Geschrei, weil es ihr zu kalt war, und das Glückskind rubbelte ihr den Rücken, um sie aufzuwärmen. Dann ging es zurück zum Haus, wo ihnen draußen auf der Terrasse der Lunch serviert wurde.
    Du hast mit Mike in der Küche gesessen, erinnert sich Frank, und zusammen mit dem Koch gegessen. Du hastdarauf geachtet, dass die Tür offenblieb und du sehen konntest, was draußen lief. Lustig, woran man sich so erinnert – die Männer tranken Bier und die Mädchen Champagner mit O-Saft.
    Nach dem Essen meinten die Mädchen, sie seien müde, und die Männer meinten, auch sie könnten eine Siesta gebrauchen, und alle verzogen sich in getrennte Zimmer. Frank und Mike lösten sich ab, Frank übernahm die erste Wache. Als Mike wiederkam, ging Frank zu seiner Limousine hinaus, streckte sich auf dem Vordersitz aus und versank in Tiefschlaf.
    Nachdem er ausgeschlafen hatte, ging er zum Haus hinüber, um zu sehen, was sich dort tat. Durch das blau getönte Panoramafenster blickte er ins Wohnzimmer hinein.
    Summer, im offenen weißen Bademantel über dem Bikini, kniete auf dem flauschigen weißen Teppich. Alison kniete neben ihr und küsste zärtlich ihren Nacken. Donnie Garth und das Glückskind räkelten sich in zwei großen Ledersesseln und schauten zu. Eine Schale mit Kokain stand auf dem Couchtisch aus Chrom und Glas, die Spuren der Linien sahen aus wie weißer Staub.
    Alison wurde noch zärtlicher, und Summer sagte: »Wenn du das machst, bist du nicht mehr zu stoppen.«
    »Ich weiß«, sagte Alison und löste Summers Bikini-Top. Sie küsste erst die eine Brust, dann die andere, drückte Summer sanft zu Boden und legte sich zu ihr, küsste ihren Bauch und ihr Bikini-Höschen, während Summer stöhnte: »Das hab ich noch nie gemacht.«
    Darauf streifte ihr Alison das Höschen ab, öffnete ihre Schenkel, legte sich zwischen sie, und bald begann Summers Becken zu rotieren, ihr Rücken wölbte sich, ihre Finger gruben sich in den Teppich.
    Genau wie in einem schlechten Porno, dachte Frank. Eine Parodie auf das Thema »Verführte Unschuld«, aber clevergemacht: stumpfsinnig, obszön und fesselnd zugleich. Summer war eine gute Schauspielerin – bald sträubte sie sich, bald gab sie nach –, und gegen Ende, als sie den Kopf in Alisons Schoß vergrub, kam das Glückskind, das seinen Ständer zur Betäubung mit Kokain bestreut hatte, um den Akt zu vollenden.
    Genau in dem Moment quakte der Funkruf in Mikes Auto.

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