Franny Parker

dann noch das Fieber. Es ist nicht nur das Sommerfieber, wie mir jetzt klar geworden ist. Es istein Anfall von Liebe. Die Liebe zu einer kleinen Stadt, einem verwaisten Tier, zu dem Jungen von gegenüber. Liebe hat mich an viele Orte geführt, sowohl zu meiner Familie, als auch fort von ihr. Wie der Fluss, der durch unseren Garten fließt, fließt die Liebe meiner Familie durch meine Adern. Sie umgibt mich. Da ist zum Beispiel das Bild einer jungen Frau in einem roten Mantel, das über unserem Kamin hängt. Eine Frau aus Fleisch und Blut, erschaffen von der Hand meiner Mutter, so wild entschlossen und schön wie meine Mutter selbst, ein Porträt von Grandma Rae. Ich sehe die Parkers, meine Leute an Grandma Raes Wand, jetzt mit anderen Augen. Es sind keine fremden Gesichter mehr, die durch den Zeitabstand von mir getrennt sind. Ich kenne sie wie meine rechte Hand. Und an schlechten Tagen erinnere ich mich daran, die Hoffnung nicht aufzugeben.
    Wie Mama gesagt hat, manche Päckchen kommen zerbeult und unkenntlich bei einem an. Aber man muss daran denken, als was sie abgeschickt wurden. Wie die Postkarte, die ich eine Woche nach Lucas’ Abreise bekam. Die Ränder waren eingeknickt, aber die Schrift war sauber und gerade. »Danke, Francesca«, stand darauf, »Deine Opossums.«
    Letztendlich hatte Lucas dann doch mit dem reichhaltigen Jahr recht. Obwohl jener Sommer einer der härtesten war, war er eigentlich ein Anfang.Er fügte zu meinen Baumringen Hoffnung und Traurigkeit, Bemühen und Aufgeben und den Neuanfang. Er erfüllte mich und drang in meine Äste und ließ meine Blätter sprießen. Meine Gliedmaßen kribbelten vor lauter Energie, die er mir gab. Und ich wuchs.

Danksagungen
    Zunächst möchte ich meiner Agentin Barbara Markowitz danken, die mein Leben an jenem Frühlingstag veränderte, als eine kurze Nachricht von ihr in meinem Postkasten lag, auf der einfach nur stand: »Es gefällt mir. UND WIE!«
    Ohne meine Lektorin bei Farrar, Straus & Giroux, Jane O’Malley, hätte ich das alles nicht geschafft. Ihr sorgfältiger Blick und ihre geschickt verteilten Post-it-Notizen haben mich durch das tiefe Tal des Überarbeitens geleitet und Franny sicher auf die andere Seite gebracht. Ich bin ihr ewig dankbar für ihre Geduld, Freundlichkeit und ihr Vertrauen.
    Allen bei FSG danke ich für die herzliche Aufnahme und Unterstützung. Das war viel mehr, als eine neue Autorin erwarten konnte.
    Ich danke Ron Olson, meinem ausgezeichneten Englischlehrer, der mir als Erster Shakespeare und die Dichter der Romantik nahegebracht hat, ebenso wie den Gedanken, dass ich das hier schaffen könnte und machen sollte.
    Besonders dankbar bin ich meiner Familie. Meinem Vater, meinem frühesten Leser und eigentlichen Schriftsteller der Familie. Meinem Mann Jason, meinem ersten Leser, der keine Angst hat, mir zu sagen, was ich hören sollte. Mit seinem Einfühlungsvermögen hilft er mir, das Beste in meinen Figuren herauszuholen und sie zu denen zu machen, die ich haben will.
    Ich liebe euch alle.

Informationen zum Buch
    Franny, 13, lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Oklahoma. Vor ihr liegt ein endloser heißer Sommer – bis eines Tages neue Nachbarn einziehen: Mutter und Sohn. Mit Lucas versteht sich Franny auf Anhieb. Er teilt ihre Liebe zu Tieren und gemeinsam kümmern sie sich um Frannys kleine Pflegestation. Doch schon bald spürt Franny, dass Lucas ihr etwas verheimlicht, und das Sommerglück bekommt Risse. Und kurz danach ist Lucas verschwunden…

Informationen zur Autorin
    Hannah Roberts McKinnon
lebt mit ihrer Familie in Sherman, Connecticut, USA. Nach dem Besuch des College in Connecticut und der Flinders- Universität in Süd-Australien arbeitete sie in der Vorschulerziehung. ›Franny Parker‹ ist ihr erster Roman für Kinder. Die Homepage der Autorin: www.hannahrobertsmckinnon.com

    Eva Riekert
ist nach längerer Verlagstätigkeit als freischaffende Übersetzerin und Lektorin im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur tätig. Für dtv junior hat sie unter anderem alle Bücher von Kevin Henkes übersetzt. Sie lebt in Berlin.