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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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umarmt und hatte dadurch seine Hände frei, um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden, indem er sich auf den nächsten Bordstein rettete.
    »Hey, nun beruhige dich wieder, Bärchen«, sagte ich, nachdem ich den Wagen wieder unter Kontrolle hatte – wenn man das bei mir überhaupt so nennen kann. »Eigentlich meinte ich nur, dass wir uns verloben sollten. Um es ein klein wenig formell zu machen – ohne gleich ganz ins kalte Wasser zu springen. Was hältst du davon?«
    Ich hätte schwören können, dass er aufatmete, als ich das sagte, und allmählich ging mir seine Körpersprache mächtig auf die Nerven. Nur gut, dass er mir nichts mehr bedeutete.
    »Das ist ja eine großartige Idee«, sagte er. »Hast du schon an einen bestimmten Termin gedacht?«
    »Irgendwann in den nächsten Wochen vielleicht? Ich richte mich nach dir.«
    »Okay, ich werde sehen, wie es terminlich passt, und dir dann Bescheid geben. Aber wo fahren wir jetzt eigentlich hin?«, wollte er wissen.
    »Das ist die eigentliche Überraschung«, verkündete ich, während ich schwungvoll in die Schwanthalerstraße einbog.
    Jetzt wurde er wirklich neugierig.
    »Sag schon, was ist es?«, drängte er.
    »Weißt du noch, was du versprochen hast für den Fall, dass ich einwillige, dich zu heiraten?«, holte ich aus.
    Jetzt fiel es ihm wieder ein.
    »Du meinst die Sache mit der Tätowierung?«
    »Genau die.«
    »Aber du willst dich doch nur verloben«, versuchte er auszuweichen.
    »Trotzdem! Ich will das gleich erledigt haben, noch vor unserer Verlobung. Den kleinen Gefallen tust du mir doch?«
    Ich hatte Glück und fand auf Anhieb einen Parkplatz, im absoluten Halteverbot zwar und winzig klein, aber mein Wagen war ja auch nicht groß. Außerdem kann ich gut einparken, kein Witz!
    »Da kommst du nie rein«, behauptete Robert.
    »Wetten, dass doch?«, konterte ich. Es dauerte keine fünf Sekunden, und ich stand drin. Kerzengerade, und vorne und hinten war so wenig Platz, dass gerade mal ein Kleinkind durchgekommen wäre. Und kein zu dickes, wohlgemerkt.
    Das mit dem Einparken ist nämlich so eine Sache bei mir. Ich bin ansonsten keine gute Autofahrerin. Auf einer Landstraße kann es schon mal vorkommen, dass ich die Heckansicht eines Traktors samt dem verlängerten Rücken seines Besitzers eine Viertelstunde lange studiere, weil ich einfach nicht weiß, wie ich den Mistkerl ohne Lebensgefahr überholen soll. Zu Autobahnen habe ich überhaupt ein gestörtes Verhältnis, und auch Bordsteine betrachte ich als feindliche Wesen, weil die – aus welchem Grund auch immer – es ständig auf meine Reifen abgesehen haben. Den verkehrsmäßigen Super-gau gibt es aber, wenn der Winter kommt. Dann nämlich wird es glatt – oder besser gesagt, es könnte glatt werden, sobald die Straße nicht mehr absolut staubtrocken ist –, und da ich keine Ahnung habe, welche Streiche sich mein Autochen dann ausdenkt, bleibe ich lieber auf der sicheren Seite. Dann kann es schon mal passieren, dass der Traktorbesitzer meine Heckansicht studiert, weil ich auf der Landstraße fünfundzwanzig fahre und er nicht überholen kann, weil sein Ding nur dreißig geht.
    Das betrifft aber nur das Fahren an sich.
    Beim Einparken dagegen bin ich Weltklasse. Wenn es größenmäßig auch nur die geringste Chance gibt, in eine Parklücke zu kommen, komme ich hinein, und ich brauche nicht mal lange dafür. Bei mir ist das anscheinend ähnlich wie bei Michael Schumacher. Dem wird nachgesagt, er habe den ultimativen Popometer, was Geschwindigkeit betrifft. Und ich, ich habe anscheinend den ultimativen Popometer fürs Einparken. Warum Schumachers Hintern ausgerechnet für die schnellen Sachen zuständig ist und meiner für die langsamen, weiß ich nicht, aber möglicherweise hängt das auch mit der Breite zusammen. Wer weiß, vielleicht wäre ich auch sauschnell, würde ich mich auf seine Maße herunterhungern.
    Das mit dem Einparken funktioniert allerdings nur mit meinem Wagen so gut. Klar, jetzt könnte man meinen, das läge daran, dass ich einen Twingo fahre und das Ding kaum größer ist als eine Schuhschachtel, und damit kann jeder einparken. Aber das stimmt nicht. Twingo-Einparken ist nicht leicht!
    Das können Sie selbst ausprobieren: Nehmen Sie den besten Autofahrer, den Sie kennen, setzen Sie ihn in einen Twingo und lassen Sie ihn rückwärts einparken. Jede Wette, dass er gleich beim ersten Versuch mit dem rechten Hinterrad an den Bordstein knallt!
    Und dafür gibt es auch einen Grund, den ich

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