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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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indem wir über die Leute herzogen. Das war wirklich entspannend. Isa verschwand danach regelmäßig mit Rico und José, und ich glaube, auch Roxie machte sich zwischendurch mal über ihren Jo her.
    Sollten sie ruhig, ich war nicht einmal neidisch. Ich war darauf nicht angewiesen, und auch, als Isa zwischendurch großzügig anbot, mir einen ihrer Lover abzutreten, lehnte ich dankend ab. Ich wollte bloß meine Ruhe haben und die verbleibenden Tage genießen.
    Mit der Zeit kamen dann auch der Opa und seine Barbie wieder unter ihrem Felsen hervorgekrochen. Und ohne mir etwas darauf einbilden zu wollen glaube ich, dass ich mit der Entschlackungskur dazu beigetragen habe, bessere Menschen aus ihnen zu machen. Sie wirkten jetzt wesentlich bescheidener, fast könnte man sagen demütig. Keine Spur mehr von ihrem großspurigen Getue, im Gegenteil, sie schlichen wie geprügelte Hunde durch die Anlage, und auch das mit dem Sport und der angeberischen Tanzerei ließen sie von da an bleiben.
    Und dann nahte das Ende unseres Urlaubs. Am Donnerstag wurde die Stimmung schon merklich gedämpfter. Mein wirkliches Leben rückte allmählich wieder näher. Die einsame Wohnung, meine Arbeit, kein Partner. Zwischendurch ertappte ich mich sogar bei dem Gedanken, wieder zu Robert zurückzukehren. Ich konnte ja eine Hypnosetherapie machen und mich auf bisexuell trimmen lassen und dann seine Lisa und sein Geld mit ihm teilen. Das wäre ein einfacher, ein bequemer Weg gewesen. Aber dann schob ich die Idee schnell wieder beiseite. Wer war ich denn? Der Kerl hatte mich betrogen, mich schamlos hintergangen, wie sollte ich ihm da jemals wieder vertrauen können?
    Und schließlich blieb mir ja auch noch die Möglichkeit, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen, hart zu arbeiten, Karriere zu machen.
    Naja, aus der Entfernung kommt einem das natürlich einfacher vor. Aber war ich überhaupt der Typ dafür? Bisher konnte ich diesbezüglich nicht viel vorweisen, aber vielleicht war das ja auch wieder so eine Sache, bei der ich falsch gelegen hatte. Dieses seltsame Gefühl, das mich seit Tagen verfolgte, vielleicht wollte es mir sagen, dass ich mein Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen sollte. Das konnte doch immerhin sein.
    Andererseits, so gern, wie ich in diesem Liegestuhl lag und es genoss, überhaupt nichts zu tun – also ganz kapierte ich da nicht, wie ein Gefühl darauf kommen konnte, in mir eine karrieregeile Powerfrau zu vermuten.
    Und so wuchsen meine Selbstzweifel und meine Verunsicherung von Stunde zu Stunde, ich fühlte mich immer elender, und in der Nacht auf Freitag konnte ich gar nicht mehr richtig schlafen.
    Und schließlich war es dann so weit.
    Isa und Roxie wurden vor mir abgeholt, wir verabschiedeten uns und versprachen uns gegenseitig, so rasch wie möglich ein Wiedersehen zu arrangieren. Auch Jo drückte mich fest und versprach der Säule hinter mir ein baldiges Treffen, um das Versäumte nachzuholen. Als ob ich das gewollt hätte.
    Dann waren sie weg.
    Mein Bus ging erst um elf. Ich hätte also noch Zeit gehabt für ein geruhsames Frühstück, aber ich hatte keinen Appetit.
    Moment mal. Ich hätte noch Zeit gehabt für ein Frühstück, aber ich hatte keinen Appetit!
    Als mir das so richtig bewusst wurde, schrillten bei mir plötzlich alle Alarmglocken. Ich verzichtete freiwillig auf ein Frühstück!
    War es schon so weit mit mir? Stand ich kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch? Und was konnte ich dagegen tun?
    Gar nichts, genau genommen. Ich konnte nichts weiter tun, als meine Sachen zu packen, mich in diesen verdammten Bus zu setzen und nach Hause zu fliegen, zurück in meine Welt, die mir plötzlich so fremd erschien.
    Und das tat ich dann auch. Ich packte, richtete meine Frisur, schminkte mich, zog mich hübsch an – für wen eigentlich? – und schleppte meine Koffer zur Ankunftshalle. Oder jetzt wohl besser Abfahrtshalle. Dann setzte ich mich an die Bar, trank Kaffee und blies Trübsal.
    Als der Bus kam, war auch der gute Gösta dabei und verriss sich wieder das Kreuz mit meinem Gepäck, während ich mir einen einsamen Platz weit hinten suchte, um mich zu verkriechen.
    Als wir eine Stunde später am Flughafen von Antalya ankamen, war ich endgültig in ein psychisches Tief verfallen, und ich überlegte, wie ich da wieder herauskommen sollte.
    Ich konnte eine Flugbegleiterin auf der Toilette niederschlagen, ihre Uniform anziehen und mit der nächsten Maschine einer neuen Welt entgegenfliegen.
    Oder ich konnte mir

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