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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederica - sTdH 6
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hielt.
Er dachte oft, daß ihn das Tier auslachte. Und jetzt war da dieser Erpel, der
seinen Hut anknabberte und ihn mit einem frechen goldenen Auge fixierte.
    Er hörte
Schritte hinter sich und drehte sich rasch um. Mr. Pettifor, sein
überarbeiteter Kurat, stand mit offenem Mund hinter ihm.
    »Stehen Sie
nicht so dumm herum«, fuhr ihn der Pfarrer an. »Holen Sie mir meinen Hut da
raus!«
    Mr.
Pettifor lupfte seine Soutane und schaute ängstlich ins Wasser. Den Erpel
langweilte der Hut bereits, und er streckte den glänzenden Kopf unter Wasser.
Dadurch bildete sich eine kleine Welle, die den Hut dem Ufer zutrieb.
    Mr.
Pettifor lehnte sich weit nach vorne und fischte ihn heraus. »Lord Sylvester
hat gesagt, daß er beabsichtigt, nur eine Nacht zu bleiben«, bemerkte Mr.
Pettifor nebenbei, als er dem Pfarrer seinen Hut aushändigte.
    »Was!
Comfrey ist hier? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Sie haben
mir keine Chance gegeben«, sagte Mr. Pettifor kläglich. »Außerdem dachte ich,
Sie wüßten es.«
    Seinen
triefenden Hut ergreifend, eilte der Pfarrer davon.
    Er polterte
in den Salon des Pfarrhauses und musterte seinen eleganten Schwiegersohn von oben
bis unten. »Wie geht es Merva?« fragte er, während er Rose, dem Stubenmädchen,
seinen verbeulten Hut in die Hand drückte. »Hol uns einen Brandy, Rose.«
    »Minervas
Gesundheitszustand ist nicht der beste«, antwortete Lord Sylvester und
entfernte sorgfältig ein Hundehaar von seiner untadeligen Hose. »Ich habe
Ihnen geschrieben, um Sie von der Geburt unserer Tochter in Kenntnis zu
setzen. Minerva ist noch schwach und ruhebedürftig.«
    »Es sieht
Ihnen gar nicht ähnlich, sie allein zu lassen«, sagte der
Pfarrer, schenkte zwei Gläser ein und stürzte seines hinab, bevor Lord
Sylvester auch nur Zeit fand, sein Glas zum Mund zu erheben.
    »Da haben
Sie recht«, sagte Lord Sylvester gleichmütig, »nur eine weitere Krise in der
Familie Armitage konnte mich von ihrer Seite vertreiben.«
    »Ich weiß
von keiner Krise«, sagte der Pfarrer und begann sich zu entspannen, weil der
Brandy seinen Magen erwärmte.
    »Es scheint
so, als hätten Sie eine ausgelöst. Ich lese normalerweise die Post meiner Frau
nicht, aber ich habe diesen Brief von Frederica geöffnet, weil ich irgendwie
das Gefühl hatte, daß aus der Ecke Ungutes kommen könnte.«
    Lord
Sylvester händigte dem Pfarrer den Brief aus, den dieser mit wachsendem Zorn
und Entsetzen las. Er warf seinem Schwiegersohn einen verstohlenen und wütenden
Blick zu.
    Der Pfarrer
fühlte sich ertappt. Er verschwendete nicht viel Gedanken an seine jüngste
Tochter. Er war überzeugt davon, daß Frederica nur versuchte, ihm einen
Schrecken einzujagen. Aber daß sie Minerva von Sarah erzählt hatte! Er war
Sarah außerordentlich dankbar für ihre Zuwendung gewesen. Aber er gewöhnte sich
allmählich daran, wieder allein zu sein. Nicht, daß die verstorbene Mrs.
Armitage viel von seiner Zeit beansprucht hätte, aber sie war seine Frau
gewesen, und sie hatte dem Bild, das sich der Pfarrer von einer Frau machte,
genau entsprochen ... vornehm tuend, leidend und unentwegt klagend. Die
Tatsache, daß seine schönen Töchter ganz und gar nicht in dieses Bild paßten,
trug nichts dazu bei, die Meinung des Pfarrers über verheiratete Frauen zu
ändern. Seine Töchter waren seine Töchter, und er hatte im Grunde nicht
begriffen, daß sie verheiratet waren, auch wenn ihm einer seiner Schwiegersöhne
jetzt gegenübersaß.
    »Ist Sarah
die, die den Brandy brachte?« fragte Lord Sylvester, der sich undeutlich
erinnerte, daß die Sarah eine Dienerin im Pfarrhaus war.
    »Ganz und
gar nicht«, sagte der Pfarrer mit gewissem Stolz. »Sarah ist die Hübsche.«
    »Schlimmer,
als ich dachte«, bemerkte Lord Sylvester gedehnt und streckte ein Bein zum
Feuer hin.
    »Was heißt
das?« knurrte der Pfarrer.
    »Ganz
einfach, die Hübschen kriegt man schwerer los. Sie wissen, was sie wert sind.«
    »Wer hat
etwas von Loskriegen gesagt?«
    »Dann
wollen Sie sie also wirklich heiraten?«
    »Natürlich«, sagte der Pfarrer beherzt.
    Lord
Sylvester richtete sich auf. »Dann darf ich vorschlagen, daß Sie dem Mädchen
erlauben, bis zur Hochzeit bei einem von
uns zu wohnen. Sie können als Pfarrer in einer Landgemeinde kein Verhältnis mit
einem Hausmädchen haben. Es ist ein Wunder, daß noch niemand von der Kirche,
Ihr Bischof oder Archidiakon, gegen die Tür gehämmert hat, um Sie zu
exkommunizieren.«
    »Wer sagt
denn, daß ich mit ihr

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