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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hervorkamen.
    „Hallo!“ Felchs Grinsen
erlosch.
    „Ich interessiere mich für
Fotos aller Art“, behauptete Tim und streckte die Hand aus. „Lassen Sie mal
sehen!“
    „Wie? Was?“
    „Ich meine die Fotos in Ihrer
Hosentasche. Lassen Sie mal sehen!“
    „Äh... das sind Privatfotos.“
    „Die sehe ich besonders gern,
lassen Sie mal sehen!“
    „Aber die gehen euch nichts
an.“
    „Ich glaube doch. Lassen Sie
mal sehen!“
    „Nein!“ Er wich zurück. „Ich
weigere mich.“

    „Sowas müssen Sie uns
schriftlich mitteilen“, sagte Tim. „Aber dazu fehlt jetzt die Zeit. Also lassen
Sie mal sehen! Das ist die letzte Aufforderung.“
    „Ich... rufe die Polizei.“
    „Sie vergessen wohl, wieviel
Dreck Sie unter den Fingernägeln haben. Sie haben ein bewußtloses Unfallopfer
beklaut.“ Tim trat dicht vor ihn, machte schmale, böse Augen und hielt Felch
die Hand unter die Nase, Innenfläche nach oben.
    Der Fotograf zitterte und wurde
so gelb im Gesicht, daß sogar das Veilchen eine andere Farbe annahm.
    Er holte die Fotos aus der
Tasche. Es waren zehn ganz frische Abzüge — je zwei von demselben Motiv.
    Ich glaube, mein Rettich
dampft, dachte Tim, sah die Fotos durch, gab Gaby den zweiten Satz und zog sich
dann die fünf Motive nochmal zu Gemüt.
    Bernhard Möngheym, Ferdinand
Buchholz und ein dritter Widerling am Unfallort nahe der Baumschule. Krawutzke zerstört
und besinnungslos am Boden, das Mountain Bike ein Klumpen, Aktentasche und
seltsames Werkzeug im Straßengraben und im Hintergrund der blaue Mercedes.
    „Wissen Sie, wer der Dritte
ist?“ fragte Tim.
    „Er... hei... heißt Wilhelm
Bullschett. Ein... Vieh... Viehgroßhändler. Aus Hinter... stetten.“
    „Die Gesichter sind so
gedunsen. Waren die drei betrunken?“
    „Voll... volltrunken.“
    „Mann! Stottern Sie nicht. Wäre
ja nett gewesen, Sie hätten mir das gestern schon erzählt. Aber das geht
natürlich nicht zusammen mit einer kleinen Erpressung, wie? Und in den
Bierbrunnen sind Sie gekommen, um sich den Möngheym mal aus der Nähe anzusehen.
Nur das mit den 50-Pfennig-Stücken war ein Fehler. Dadurch sind Sie
aufgefallen.“
    „Was sollte ich denn tun? Ich
habe sonst kein Geld mehr.“
    „Und da wollten Sie sich ein
Zubrot verdienen durch Erpressung — ztztztztztzt! Die Fotos beschlagnahmen wir.
Verwahren Sie die Negative, bis sie gebraucht werden! Um Ihren Auftritt als
Zeuge kommen Sie nun nicht herum. Wann und wo Sie antanzen werden, hören Sie
von uns. Klar?“
    Felch nickte. „Äh... erpressen
wollte ich niemanden.“
    Tim tippte auf die Fotos. „Wir
können ja einen von denen fragen, ob schon was passiert ist.“
    „Äh... nein! Lieber nicht!
Wollte den Möngheym nur mal erschrecken. Für Erpressung... hätte ich gar nicht
die Nerven. Die Fotos wollte ich sowieso der Polizei überlassen.“
    „Sehr brav. Aber vorläufig
machen Sie gar nichts. Denn wie ich schon sagte: Sie hören von uns.“
    Damit verließen die drei Kids
das muffige Altgebäude. Staunend betrachtete Karl die Fotos.
    „Das ist ein Fund! Gleich zu
Kommissar Glockner damit?“ Tim bemühte sich um eine unschuldsvolle Miene.
    „Er hat doch Wochenend-Dienst.
Und vollauf zu tun mit der Suche nach dem Bullschett-Söhnchen. Wir sollten die
Fotos noch behalten und sie erst später überreichen — vielleicht morgen abend,
jedenfalls nachdem wir den Schlachtvieh-Transporter gestoppt und die Pferde
befreit haben.“
    Gaby piekte ihren Freund mit
dem Finger in die Rippen. „Du willst für meinen Papi was zum Besänftigen haben,
falls unsere Aktion schiefläuft und wir noch einen Rüffel kriegen. Und zwar
einen ordentlichen.“
    Tim grinste. „Schieflaufen darf
nichts.“ Er schob die Fotos in seine Brusttasche und zog den Reißverschluß zu.
„Im übrigen sollten wir uns jetzt auf die Hufe machen und den Hinterhalt
planen. Es passiert irgendwo auf der Straße zwischen Hinterstetten und
Jauchenborn. Dort muß Buchholz vorbei — auf dem Weg nach Süden, zur Grenze. Zum
Glück ist auf unserer Strecke überall Wald. Einen Pfad brauchen wir, wo man
zwei Dutzend Pferde entlang treiben kann bis zum Gatter.“
    „Das wird ja wieder ein
Sonntag!“ seufzte Klößchen. „Ich wette, es regnet auch noch.“
    „Das wäre nicht schlecht“,
nickte Tim. „Dann unterbleibt wenigstens der Sonntagmittag-Ausflugsverkehr.“

23. Straßensperre
     
    Heini Bullschett, der 8jährige
Sohn des Viehgroßhändlers, hatte sich heiser geschrien.
    Seit Stunden schrie er.

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