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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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    Wald zu beiden Seiten, die
Fahrbahn eng, vorn eine Kurve, hinten eine Kurve, dort ein Wanderweg. Er führte
schlankweg durch den Wald Richtung Molchsgraben — auf kürzester Strecke zu dem
Gatter, wo Paul Hansens Weidegebiet begann.
    Ein Stück freilich würden sie
die Pferde über freies Feld treiben müssen.
    Hoffentlich, dachte Tim, bricht
keins aus.
    Natürlich hatten die Kids auch
viele Stricke mitgebracht. Zum Anbinden an das Zaumzeug, das die Pferde ganz
bestimmt tragen würden: eine Art Kopfgestell mit Backenstück, Nasen- und
Stirnriemen.
    Tim sah auf die Uhr. 10.34 Uhr.
    Die Drahtesel versteckten sie
unter den Bäumen, die ‚Hilfsmittel’ auch. Aber die ganz vorn, damit sie
griffbereit waren.
    „Mehr können wir im Moment
nicht tun“, sagte Tim und setzte sich auf einen Kilometerstein.
    „Buchholz wird dumm aus der
Wäsche gucken“, meinte Klößchen, „wenn vor ihm plötzlich die Straße gesperrt
ist.“
    „Es genügt, daß er anhält“,
nickte Tim. „Ein paar Sekunden genügen. Den hole ich vom Lenkrad weg. Und dann
heißt es, Tempo machen.“
    Tim griff unter seine
Windjacke. Er hatte an alles gedacht: an die wollene Sturmhaube zum Maskieren,
an die Nylonschnüre zum Fesseln und an die Rolle mit Heftpflaster. Letzteres
brauchte er, um Buchholz die Augen zu verbinden. Denn natürlich durfte der
nicht mitkriegen, wer die Pferdediebe waren.
    „Besser ist besser“, meinte
Karl. „Ich gehe auf meinen Posten. Vielleicht bricht Buchholz früher auf.“
    Karl trabte zum Scheitelpunkt
der vorderen Kurve. Aus der Richtung mußte der Transporter kommen.
    Karl würde ihn rechtzeitig
sehen, denn er konnte ein langes Stück Straße überblicken.
    „Jetzt heißt es warten“, meinte
Gaby und setzte sich auf Tims rechtes Knie, weil der Boden ringsum noch nicht
trocken war.

24. Sanfte Augen, blutende
Wunden
     
    11.21 Uhr.
    Karl winkte und kam im
Laufschritt heran.
    Tim und Klößchen stellten schon
die Holzböcke auf, versperrten die Fahrbahn. Gaby hängte das Schild an den
Querbalken.
    In der letzten halben Stunde
war kein Wagen vorbeigekommen. Hoffentlich blieb das so.
    „Er fährt ziemlich langsam.“
Karl keuchte. „Nur Buchholz sitzt im Führerhaus. Ein großer Transporter.“
    „Versteckt euch.“ Tim zog sich
die Strumpfmaske über den Kopf.
    Er fühlte sich cool, der
TKKG-Häuptling. Ein Judo-Turnier — das war aufregender. Aber auch da blieb er
cool.
    Verborgen hinter einem Baum,
sah er zur Kurve.
    Und dort kam der Transporter,
ein langes, schwerfälliges Fahrzeug.
    Jetzt wurde es langsamer.
    Tim hörte Wiehern und das
Stampfen von Hufen.
    Der Wagen stoppte — dicht vor
den Holzböcken,
    Tim schnellte zum Führerhaus,
sprang hoch an der Tür, riß sie auf.
    Buchholz’ Kopf ruckte herum zu
ihm, erschrocken.
    „Aussteigen!“ befahl Tim. „Und
keinen Widerstand!“
    „Was... was ist?“
    „Aussteigen!“
    Buchholz lachte auf und holte
aus, links, zu einem Innen-nach-außen-Schlag. Aber der TKKG-Häuptling war
schneller. Blitzartig packte er Buchholz am Ohr und ließ sich zurückfallen.
    Der Fahrer brüllte wie am Spieß
und kam mit, unfreiwillig, mußte aber, um nicht sein Ohr zu verlieren. Tim und
Buchholz fielen hinunter.
    Der Motor war längst
abgesoffen. Der Wagen stand.
    Tim drehte sich im Fallen zur
Seite, um nicht als Matte zu dienen.
    Buchholz prallte auf die
Fahrbahn. Tim war sanft gelandet und schon wieder auf den Füßen.
    Der
Fahrer richtete sich auf. Und schnell war er auch. Ein Springmesser blitzte in
seiner Faust.
     

     
    Tim trat ihm ins Handgelenk.
Das Messer flog durch die Luft. Buchholz schnellte hoch und voll hinein in
einen Drachenstampftritt, der seinen Unterleib traf. Kettenfauststöße, eine
knallharte Serie, bearbeiteten Brust und Kopf. Buchholz ging zu Boden, rollte
zur Seite, blieb liegen.
    Tim kniete auf dem Rücken des
Kerls, riß dessen Arme nach hinten. Augenblicke später war der Mann gefesselt
und noch immer groggy. Einen breiten Streifen Heftpflaster über die Augen — Tim
schleifte ihn zwischen die Bäume.
    Karl und Klößchen griffen zu.
Buchholz wurde an einen Baumstamm gefesselt. Tim nahm seine Sturmhaube ab.
    Alle liefen zum Heck des
Wagens. Die Klappe dort war zugleich Laufplanke.
    Sie wurde heruntergelassen, und
die Kids blickten in das Innere des Transporters.
    19 Pferde — wie sich später
herausstellte — drängten sich dort: Schimmel, Rappen, Falben, Braune, Füchse,
Schecken. Stuten und Wallache. Ungepflegt alle,

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