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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Möngheym
schließlich. „Das kann ich nicht glauben, daß Heini meinen Felix... Er müßte
einen Stein genommen haben oder sowas.“
    „Bullschett sagt, sein Sohn
neige manchmal zu Wutausbrüchen. Dann wiederum sei er verzagt und
niedergeschlagen. Er sei auch schon ausgerissen.“
    „Sehen... Sie da einen
Zusammenhang?“ fragte Möngheym. „Ja, den sehe ich. Jetzt kommt es darauf an,
daß wir Heini finden. Auch Kinder leiden unter Schuldgefühlen. Man kann
Kurzschluß-Reaktionen nicht ausschließen. Falls Ihnen noch was einfällt, Herr
Möngheym, rufen Sie mich bitte an im Präsidium. Allerdings — während der
nächsten Stunde bin ich noch hier bei Bullschett. Auf Wiederhören.“
    Auch Möngheym legte auf.
    Sekundenlang starrte er mit
offenem Mund vor sich hin. Dieser Panke! Ulrich Panke hatte also nicht gelogen.
Der hatte einen Jungen als Geisel. Aber nicht Felix, sondern Heini. Klar, das
mußte es sein. Und Heini, dieser gewalttätige Mistbengel, hatte sich als Felix
ausgegeben. Weshalb? Weil er sich schuldig fühlte. Weil er vielleicht
befürchtete, er habe Felix erschlagen. Und natürlich, um nicht entdeckt zu
werden. So oder so — entscheidend war: Der Junge war dem Einbrecher Panke, der
sich jetzt als Erpresser versucht hatte, in die Hände gefallen.
    Was mache ich? überlegte der
Spediteur. Den Kommissar verständigen? Oder nochmal zum Feldkreuz fahren und
das Versteck aus dem Typ, falls er noch dort ist, herauszuprügeln?

21. Tim fällt aus allen Wolken
     
    Eine Telefonzelle am Markt. Tim
hatte sie ausgewählt. Sie stand günstig. Jedenfalls kam nicht dauernd jemand
vorbei. Eventuelle Lauscher konnten rechtzeitig entdeckt werden.
    „Bullschett kennt dich nicht“,
sagte Gaby. „Du kannst mit deiner Normalstimme sprechen.“
    „Oder mit der, die du vor dem
Stimmbruch hattest“, lachte Karl.
    Tim nahm den Hörer ans Ohr,
steckte Münzen in den Schlitz und wählte. In Hinterstetten klingelte der
Apparat zweimal, dann wurde abgenommen.
    „Bullschett.“ Eine heisere
Stimme, unangenehm wie ein Strafbefehl.
    „Sind Sie der Viehgroßhändler?“
fragte Tim.

    „Wer denn sonst! Und Sie?“
    „Mein Name spielt keine Rolle.
Aber hören Sie genau zu: Wir sind eine Gruppe von Tierfreunden und werden nicht
länger Zusehen, wie durch Ihre bestialischen Machenschaften Schlachtvieh
gequält wird. Damit meine ich die grausamen Transporte aus osteuropäischen
Ländern hierher. Und weiter von hier nach Italien, Frankreich, Spanien und
Nordafrika. Sie wissen, was dabei geschieht, wie diese geschundenen Kreaturen
elend sterben. Das darf nicht länger so sein. Das Tierschutzgesetz reicht nicht
aus, um unsere Schöpfungskameraden zu behüten vor geldgeilen, skrupellosen
Geschäftemachern wie Sie einer sind. Deshalb nehmen wir die Sache selbst in die
Hand. Wir werden unsere Forderung durchsetzen. Wie wir wissen, haben Sie sich
auf die Einfuhr von Schlachtpferden spezialisiert. Wenn Sie diese Transporte
nicht augenblicklich einstellen, drohen wir Ihnen Vergeltung an. Das heißt, wir
werden gewaltsam gegen Sie vorgehen. Das bedeutet nicht, daß Sie ihren dubiosen
Beruf aufgeben sollen. Es bedeutet, daß die Tiere am Ort ihrer Aufzucht
geschlachtet werden müssen. In Kühlwagen können Sie dann das Fleisch um die
halbe Welt transportieren.“
    Während Tim sprach, waren
Geräusche entstanden am anderen Ende der Leitung. Als werde eine Hand über die
Sprechmuschel gedeckt. War Bullschett nicht allein?
    Für zwei, drei Sekunden
herrschte Stille. Bullschett schien tief durchzuatmen.
    „Richtet sich diese
Vergeltung“, fragte er, „auch gegen meinen Sohn?“
    „Gegen Sie werden wir
vorgehen“, erwiderte Tim. „Und gegen alle, die sich als Tierquäler erweisen.“
    Wieder Stille.
    Dann glaubte Tim, ein
Elefantenbulle trete ihn.
    „Tim, bist du’s?“ hörte er die
unverwechselbare Stimme von Kommissar Glockner.
    Es kommt selten vor oder fast
nie, daß irgendwas dem TKKG-Häuptling die Sprache verschlägt. Doch jetzt
brachte er keinen Ton heraus, obwohl er’s mehrmals versuchte.
    „Heh, Tim!“ sagte Glockner.
„Melde dich!“
    Der TKKG-Häuptling schluckte.
„Guten Morgen, Herr Glockner.“ Was anderes fiel ihm nicht ein.
    „Ich habe mitgehört, Tim. Was,
um Himmels willen, soll das? Weshalb bedrohst du Bullschett? Er ist jetzt nicht
hier. Ich habe ihn rausgeschickt. Also?“
    „Weil er... weil er ein
teuflischer Tierquäler ist.“
    „Darüber werden wir reden. Und
über deine Methode! Du darfst ihn doch

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