Fremder in einer fremden Welt
besser dafür anziehen«, bemerkte Mike. »Habe ich irgendwelche Sachen in dieser Unterkunft? Patty?«
»Sofort, Michael.«
Jubal sagte: »Sohn, dieser Mob macht auf mich einen häßlichen Eindruck. Bist du sicher, dies ist der richtige Augenblick, dich ihm zu stellen?«
»O ja«, antwortete Mike. »Die Leute sind gekommen, um mich zu sehen. deshalb gehe ich jetzt zu ihnen hinunter.« Er unterbrach sich, während einige Kleidungsstücke um ihn herum erschienen. Er wurde mit der unnötigen Hilfe mehrerer Frauen in halsbrecherischer Geschwindigkeit angezogen - jedes Teil schien zu wissen, wohin es zu schweben und wie es sich zu drapieren hatte. »Dieser Job hat Verpflichtungen ebenso wie Privilegien - der Star muß auf die Bühne. grokst du mich? Die Gimpel erwarten es.«
Duke sagte: »Mike weiß, was er tut, Boß.«
»Nun. ich traue einem Mob nicht.«
»Diese Menge besteht wie immer hauptsächlich aus neugierigen Suchern. Oh, es sind ein paar Fosteriten und einige andere dabei, die einen Groll gegen uns hegen - aber Mike wird mit jeder Menschenmenge fertig. Du wirst schon sehen. Stimmt's, Mike?«
»Das stimmt, Kannibale. Locke eine Menge an, und dann biete ihr eine Show. Wo ist mein Hut? Ich kann in der Mittagssonne nicht ohne Hut gehen.« Ein teurer Panama mit modisch farbigem Band glitt aus dem Schrank und ließ sich auf seinem Kopf nieder. Mike setzte ihn keck schräg. »So! Sehe ich ordentlich aus?« Er hatte seine übliche Kluft für Äußere Gottesdienste an, einen elegant geschnittenen, scharf gebügelten weißen Straßenanzug, dazu passende Schuhe, ein schneeiges Hemd und ein wundervolle Krawatte.
Ben sagte: »Dir fehlt nur noch eine Aktentasche.«
»Du grokst, daß ich eine brauche? Patty, haben wir eine?«
Jill trat zu ihm. »Ben hat Spaß gemacht, Lieber. Du siehst einfach perfekt aus.« Sie rückte seine Krawatte zurecht und küßte ihn - und Jubal fühlte sich geküßt. »Geh und rede mit ihnen!«
»Jawohl. Es ist Zeit, die Menge zu überreden. Anne? Duke?«
»Fertig, Mike.« Anne trug ihre Robe als Unparteiische Zeugin, die sie in Würde hüllte. Als ihr genaues Gegenteil war Duke lässig gekleidet, eine brennende Zigarette baumelte ihm aus dem Mundwinkel, auf seinem Hinterkopf saß ein alter Hut, dem ein PRESSE-Schild im Band steckte, und er selbst war mit Kameras und Taschen behängt.
Sie gingen zu der Tür des für alle vier Penthouse-Suiten gemeinsamen Foyers. Nur Jubal folgte ihnen. Die anderen, mehr als dreißig Personen, beobachteten weiter den Stereotank. Mike machte an der Tür halt. Dort stand ein Tisch mit einer Wasserkaraffe und Gläsern, einer Obstschale und einem Obstmesser. »Komm besser nicht weiter mit«, riet er Jubal, »sonst muß Patty dir auf dem Rückweg Geleitschutz vorbei an ihren Lieblingen geben.«
Mike goß sich ein Glas Wasser ein und trank einen Teil davon. »Predigen macht durstig.« Er reichte das Glas Anne, dann nahm er das Obstmesser und schnitt ein Stück von einem Apfel ab.
Jubal schien es, als habe Mike einen seiner Finger abgeschnitten. aber seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als Duke das Glas an ihn weitergab. Mikes Hand blutete nicht, und Jubal hatte sich schon etwas an Taschenspielereien gewöhnt. Er nahm das Glas, trank einen Schluck und stellte fest, daß seine Kehle sehr trocken war.
Mike faßte seinen Arm und lächelte. »Keine Aufregung! Es wird nur ein paar Minuten dauern. Wir sehen uns später, Vater.« Sie gingen durch die Wach-Kobras hinaus, und die Tür schloß sich. Jubal kehrte in den Wohnraum zu den anderen zurück, das Glas immer noch in der Hand. Jemand nahm es ihm ab. Er merkte es nicht, denn er betrachtete die Bilder in dem großen Tank.
Die Menschenmenge schien dichter geworden zu sein, sie brandete heran und wurde von Polizisten zurückgehalten, die nur mit Gummiknüppeln bewaffnet waren. Ein paar Rufe erklangen, aber meistens war nichts als das allgemeine Gemurmel der Masse zu hören.
Irgendwer fragte: »Wo sind sie jetzt, Patty?«
»Sie sind den Schacht hinunter. Michael hat einen kleinen Vorsprung. Duke ist stehengeblieben, um Anne aufzufangen. Sie betreten das Foyer. Michael ist entdeckt worden, es werden Fotos gemacht.«
Die Szene im Tank löste sich zu dem riesigen Abbild von Kopf und Schultern eine strahlend fröhlichen Nachrichtensprechers auf: »Hier ist NWSN, der mobile Nachrichtenjäger des New-World-Sendernetzes, auf alle Fälle immer zur Stelle - Ihr Happy Holiday. Wir haben so eben erfahren, daß der falsche
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